„Verwurzelt im christlichen Glauben haben sich Doris Lilienweiß und Hermann Josef Heinz über Jahrzehnte für ihre Mitmenschen eingesetzt. Frau Lilienweiß und Herr Heinz haben vor allem Menschen im Blick gehabt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen“, sagte die Ministerin im Staatsministerium Silke Krebs bei der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Doris Lilienweiß und Hermann Josef Heinz in Freiburg.
Nach ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester im St. Hedwig-Kinderkrankenhaus in Freiburg und einigen Berufsjahren als Erzieherin wechselte Doris Lilienweiß als stellvertretende Leiterin ins katholische Internat im Verein Burse Markgraf Bernhard von Baden und übernahm dann 1989 dessen Leitung. „Doris Lilienweiß hat sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass auch Mädchen in das bis dahin reine Jungeninternat aufgenommen werden konnten. Frau Lilienweiß hat mit großem Einfühlungsvermögen den Mädchen und Jungen Hilfestellung und Unterstützung gewährt“, sagte Ministerin Krebs.
Doris Lilienweiß habe dafür gesorgt, dass die freien Zimmer im Internat Aussiedlerfamilien, vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien, als Wohnraum zur Verfügung gestellt wurden. „Sie hat viele Aussiedlerinnen und Aussiedler unterstützt, sie bei Behördengängen betreut und hatte für all ihre Sorgen und Nöte ein Ohr“, erklärte Ministerin Krebs. Sie habe sich ihrer Mitmenschen angenommen und sogar Menschen in ihrer eigenen Familie aufgenommen und ihnen so besonderen Halt und Sicherheit gegeben, so Krebs. „Zudem hat Doris Lilienweiß als langjährige Geschäftsführerin des Collegium Borromaeum sich um fast eine ganze Priesteramtskandidaten-Generation der Erzdiözese Freiburg gekümmert.“
Entwicklung der kirchlichen Erwachsenenbildung
Hermann Josef Heinz kam nach dem Studium der Theologie zur Promotion nach Freiburg. Nach seiner Tätigkeit in der Diözese Limburg wechselte er 1988 als Direktor ins Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg. „Bildung war sein gesamtes Berufsleben lang eines der großen Themen von Hermann Josef Heinz. Herr Dr. Heinz war maßgeblich an der konzeptionellen Entwicklung der kirchlichen Erwachsenenbildung auch auf Bundesebene beteiligt. Für ihn war kirchliche Erwachsenenbildung immer mit Programmangeboten zu allen wichtigen Lebensbereichen verbunden“, betonte Ministerin Krebs. Hermann Josef Heinz habe stets ein Bildungsverständnis vertreten, das Lernen, Wissen, Kompetenz und die Entwicklung von Wertebewusstsein als Voraussetzung für gestaltendes Wirken in den verschiedenen gesellschaftlichen Handlungsfeldern betont, so Krebs. „Viele Jahre lang hat Herr Heinz sich als erster Vorsitzender des Vereins Zweiter Bildungsweg e.V. ehrenamtlich dafür stark gemacht, Einrichtungen des zweiten Bildungswegs zu schaffen und zu unterhalten. Dabei hat er sich besonders dafür eingesetzt, dass auch Strafgefangene ihre schulische Bildung erweitern können“, sagte Ministerin Krebs.
Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft hänge ganz wesentlich von Menschen wie Doris Lilienweiß und Dr. Hermann Josef Heinz ab, denen die Allgemeinheit und ihre Mitmenschen nicht gleichgültig seien, so Krebs. „Ich freue mich, zwei engagierten Menschen im Namen des Bundespräsidenten jeweils das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auszuhändigen“, betonte Ministerin Krebs.