Religion und Gesellschaft

Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus

Dr. Michael Blume

Dr. Michael Blume ist der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung. Der Antisemitismusbeauftragte ist Ansprechpartner für die Belange jüdischer Gruppen, aber auch für den Landtag, für Kommunen, Kirchen- und Moscheegemeinden sowie Bildungseinrichtungen.  

Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein Gebot der Verantwortung für unsere Demokratie. Wir alle müssen dafür Sorge tragen, dass Minderheiten bei uns nicht angegriffen und kein Keil in unsere Gesellschaft getrieben wird. Der Landtag hat auf Antrag der Fraktionen von Grünen, CDU, SPD und FDP/DVP die Landesregierung ersucht, einen Beauftragten für Antisemitismus einzusetzen.

Der Ministerrat hat auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Dr. Michael Blume zum Antisemitismusbeauftragten der Landesregierung berufen. Dr. Blume ist ein erfahrener und nicht nur bei den Israelitischen Religionsgemeinschaften Württemberg und Baden hochgeschätzter Experte für Religionsfragen.

„Antisemitismus ist nicht irgendein Verschwörungsglauben, sondern er bedroht die Grundlagen jeder friedlichen, freiheitlichen und rechtsstaatlichen Ordnung.“
Dr. Michael Blume

Aufgaben und Gremien

Der Antisemitismusbeauftragte ist Ansprechpartner für die Belange jüdischer Gruppen, aber auch für den Landtag, für Kommunen, Kirchen- und Moscheegemeinden sowie Bildungseinrichtungen. Michael Blume koordiniert ressortübergreifend die Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus.

Der Beauftragte wird in seiner Arbeit von einem unabhängigen Expertenkreis, der sich aus jüdischen und nichtjüdischen Fachleuten aus Wissenschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft zusammensetzt, begleitet und beraten. Zudem wirkt Michael Blume in einer Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens mit. Ein Teil seiner Aufgabe ist es, die Gesellschaft für aktuelle und historische Formen des Antisemitismus zu sensibilisieren. 

Bericht an den Landtag

Die Geschäftsstelle des Antisemitismusbeauftragten ist im Staatsministerium angesiedelt. Der Beauftragte für Antisemitismus berichtet dem Ministerpräsidenten direkt und hat 2019 den ersten Bericht zum Antisemitismus in Baden-Württemberg vorgestellt. Über seine Arbeit berichtet er dem Landtag alle vier Jahre.

Der Landtag hat am 9. November 2023 den zweiten Bericht des Beauftragten gegen Antisemitismus angenommen. Der Bericht stellt die aktuellen Probleme und Gefahren von Antisemitismus sowie ein ausführliches Lagebild Antisemitismus für Baden-Württemberg dar (Kapitel II und III) und legt Rechenschaft über die umfangreiche Arbeit des Beauftragten sowie den Umsetzungsstand der 2019 ausgesprochenen Empfehlungen ab (Kapitel IV).

Darauf aufbauend werden 46 neue Handlungsempfehlungen an den Landtag und die Ressorts formuliert (Kapitel V). Der Bericht stellt konkrete Lösungsansätze vor, wie es gelingen kann, dass die Demokratie trotz Krisen resilient bleibt und Antworten nicht im Antisemitismus gesucht werden. Gerade Baden-Württemberg hat das Potential für eine gute, gemeinsame Zukunft.

Zweiter Bericht 2023 des Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus (PDF)

Kurzfassung und Botschaften: Zweiter Bericht 2023 des Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus (PDF)

Rede von Dr. Michael Blume am 9. November 2023 im Landtag zum Zweiten Antisemitismusbericht (PDF)

Erster Bericht des Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus mit Anhang „Antisemitismus in Baden-Württemberg – Leipzig-Studien zu Autoritarismus und rechtsextremer Einstellung in Deutschland 2002 bis 2018“ (PDF)

1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Im Jahr 2021 konnte jüdisches Leben in Deutschland auf eine 1.700-jährige Geschichte zurückblicken. Dies wurde im Rahmen eines bundesweiten Themenjahres mit zahlreichen Veranstaltungen beleuchtet. Das Themenjahr wurde Corona-bedingt bis zum 31. Juli 2022 verlängert.

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Studie zu antisemitischen Einstellungen in Baden-Württemberg

Das Kompetenzzentrum Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig hat im Auftrag des Beauftragten gegen Antisemitismus im Jahr 2020 eine Auswertung zu antisemitischen Einstellungen in Baden-Württemberg erstellt.

Antisemitismus in Zeiten von COVID-19 – Sekundärauswertung der Leipziger Autoritarismus Studien für Baden-Württemberg (PDF)

: Melde- und Beratungsstellen Antisemitismus

Sind Sie Zeuge eines antisemitischen Vorfalls geworden? Oder sind Sie selbst von einem antisemitischen Vorfall betroffen? Fachkundige Hilfe erhalten Sie bei unseren Melde- und Beratungsstellen. Sie können diese über die folgenden Links kontaktieren.

Meldestelle #Antisemitismus

Betroffenenberatungsstelle OFEK Baden-Württemberg

Über Dr. Michael Blume

Dr. Michael Blume wurde 1976 in Filderstadt geboren. Nach einer Bankausbildung studierte er Religions- und Politikwissenschaften in Tübingen, wo er auch zu Religion und Hirnforschung promovierte. Blume arbeitet seit 2003 im Staatsministerium Baden-Württemberg und leitete von März 2015 bis Juli 2016 die Projektgruppe „Sonderkontingent für besonderes schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak“. Bis Juni 2020 war er Leiter des Referats „Nichtchristliche Religionen, Werte, Minderheiten, Projekte Nordirak“.

Dr. Blume ist evangelischer Christ und Ehemann in einer christlich-islamischen Familie mit drei Kindern. In seiner Freizeit betätigt er sich weiterhin gerne als religionswissenschaftlicher Buchautor, Blogger und Lehrbeauftragter. Seit März 2020 klärt er in seinem regelmäßigen Podcast „Verschwörungsfragen“ über verschiedene Aspekte der Themen Antisemitismus und Verschwörungsmythen auf.

Dr. Michael Blume

Dr. Michael Blume

Beauftragter des Landes gegen Antisemitismus

Staatsministerium
Richard-Wagner-Straße 15
70184 Stuttgart

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