Anlässlich des Tages des Ehrenamtes hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann 18 Bürgerinnen und Bürger für besonderes ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz überreicht und ihren Einsatz gewürdigt.
„Das Ehrenamt ist in Baden-Württemberg eine lebendige Kraft, die fest verankert ist in unserem öffentlichen Leben. Die Menschen, die sich einbringen und unser Miteinander gestalten, stärken damit das Fundament unserer Demokratie“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande an 18 Bürgerinnen und Bürger anlässlich der Ordensaktion zum Tag des Ehrenamtes am Samstag (7. Dezember 2019) in Stuttgart.
Ehrenamtliche stärken Fundament unserer Demokratie
Durch ihren Einsatz veränderten die Ehrenamtlichen die Schicksale vieler Menschen positiv. „Gerade in Zeiten, in denen manche Menschen das Gefühl haben, von Veränderungen überrollt zu werden und sich macht- und mutlos fühlen, braucht es Bürgerinnen und Bürger, die einen klaren Blick dafür haben, was getan werden muss und wo Hilfe gebraucht wird“, sagte der Ministerpräsident. Wer sich für seine Mitmenschen und seine Umgebung einsetze, der zeige, dass ihm weder Einzelschicksale noch die Gesellschaft als Ganzes egal seien, so Kretschmann weiter.
„Wenn Menschen zusammenkommen und sich gemeinsam hinter einer Idee versammeln, dann entfaltet das eine ungeheure Kraft. Gemeinsames Handeln, gemeinsame Ziele und Ideen verbinden Menschen und schaffen Zugehörigkeit – und somit eine Gemeinschaft, die es nicht nötig hat, andere auszugrenzen“, betonte Ministerpräsident Kretschmann. Das Handeln der Ehrenamtlichen geschehe im Zutrauen darauf, dass die Zukunft etwas sei, was nicht einfach so passiere, sie sei etwas, was man mitgestalten könne und der Ministerpräsident weiter: „Herzlichen Dank für das, was Sie unserem Land und seinen Menschen Gutes getan haben. Bewahren Sie Ihre Zuversicht und tragen Sie sie weiter.“
Tag des Ehrenamtes
Der Tag des Ehrenamtes (International Volunteer Day for Economic and Social Development, IVD) ist ein jährlich am 5. Dezember abgehaltener Gedenk- und Aktionstag zur Anerkennung und Förderung ehrenamtlichen Engagements. Er wurde 1985 von den Vereinten Nationen beschlossen.
Kurzbiografien der Ordensträgerinnen und -träger
Von Kindesbeinen an ist Franz Barthold leidenschaftlicher Musiker. Alles begann mit der Klarinette in den Händen bei der „Kleinen Schützenmusik“. Bereits mit zehn Jahren spielte er bei der Stadtkapelle Biberach. Nach seinem Musikstudium unterrichtete er am Biberacher Wieland Gymnasium. Auch in seiner Freizeit war er in Sachen Musik unterwegs. Viele Jahre prägte er die Stadtkapelle als stellvertretender Dirigent und den Musikverein „Rißtaler“ in Untersulmetingen als Dirigent. Barthold war darüber hinaus langjähriger Leiter und Dirigent der Kreisjugendmusikkapelle Biberach und förderte mit Begeisterung den talentierten Nachwuchs. Sein Engagement reichte weit über Oberschwaben hinaus. So wirkte er 30 Jahre beim Blasmusikverband Baden-Württemberg mit: zunächst als stellvertretender Musikdirektor, dann als Landesmusikdirektor und bis heute als Ehren-Landesmusikdirektor und aktiver Juror für Wertungsspiele. Im Fachbereich Musik widmete er sich als Vorsitzender der Aus- und Fortbildung, den Wertungsspielen, den Wettbewerben und den Landesmusikfesten. Viele Jahre setzte er auch Maßstäbe als stellvertretender Bundesmusikdirektor in der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände. Ebenso bereicherte er die Kuratorien der Landesakademie für die musizierende Jugend und der Gerhard-Weiser-Stiftung.
Rudolf Boemer ist ein Urgestein der Giengener Kommunalpolitik. Er war 43 Jahre lang als Gemeinderat für die Entwicklung der Großen Kreisstadt mitverantwortlich. Die Bürgerschaft und die Ratskolleginnen und -kollegen schätzten vor allem seine hohe fachliche Kompetenz und seine ausgleichende Persönlichkeit. Hohes Ansehen genoss er als Vorsitzender der CDU-Wählerblock-Fraktion und als Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Auf den Leib geschnitten war ihm die Rolle des Mittlers, z. B. zur Katholischen Kirchengemeinde oder zur großen Gruppe der Spätaussiedler, um deren Integration er sich intensiv bemühte. Er prägt nach wie vor die Politik im CDU-Stadtverband und im Kreisverband Heidenheim. Darüber hinaus gilt Boemer als Motor der „Jumelage“ mit der französischen Partnergemeinde Le Pré St. Gervais. Aktiv gestaltet er das Leben in der Katholischen Kirchengemeinde mit: als Lektor und Eucharistiehelfer, als Wortgottesfeier-Leiter und Kirchengemeinderat. Er lebt die christlichen Werte aus tiefster Überzeugung. Diese Werte an die Jugend weiterzugeben, ist ihm besonders wichtig. So ist er dem Pfadfinderstamm St. Michael in Giengen, den er mitbegründet und geleitet hat, bis heute eng verbunden. Zudem übernahm Boemer Verantwortung im Stadtjugendring Giengen. In dieser Zeit wurde das Jugendhaus eingerichtet und die verbandliche Jugendarbeit gestärkt. Nicht zuletzt brachte er seine Erfahrungen in seine Tätigkeit als Schöffe bei der Jugendkammer des Landgerichts Ellwangen ein.
Monika Braun hat sich ganz dem Schutz von Fledermäusen verschrieben und macht seit Jahrzehnten auf die elementare Rolle der „Akrobaten der Lüfte“ für das heimische Ökosystem aufmerksam. Schon früh nach ihrem Biologie-Studium arbeitete sie im Forschungsprojekt „Fledermausschutz-Programm Nordbaden“ und war für die Bezirksstelle Naturschutz und Landschaftspflege sowie die Landesanstalt für Umwelt tätig. Sie hat über 37 Jahre die Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbaden aufgebaut und ihr ein Gesicht gegeben. Dabei leistete sie unentwegt Überzeugungsarbeit, um mitunter bestehende Vorbehalte gegen die Tiere auf Dachböden und in Gärten abzubauen. Durch ihr stetiges Engagement trug Monika Braun dazu bei, dass heute viele Hausbesitzer sogar stolz sind auf „ihre“ Fledermäuse. Sie war zudem Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg e.V. und auch an der Erstellung der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur beteiligt. Bei der Betreuung von Mausohrquartieren war Monika Braun ebenfalls viele Jahre aktiv und stellte im Zuge dessen Schülerinnen und Schülern im Biologieunterricht das Leben der Fledermäuse vor.
Schon als junge Mutter von vier Kindern engagierte sich Gertrud Buck im Elternbeirat und als Trainerin im Jugendfußball. Seit 1995 unterstützt sie den Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder in Ulm etwa durch die Organisation von Benefizveranstaltungen, den Verkauf von Selbstgebasteltem auf dem Weihnachtsmarkt oder durch Spendensammlungen. Darüber hinaus steht Gertrud Buck auch als Ansprechpartnerin für die betroffenen Familien zur Verfügung, vermittelt bei Problemen und gibt Eltern und Kindern Halt in schweren Zeiten. Doch auch die ältere Generation liegt Gertrud Buck sehr am Herzen: vor rund 20 Jahren übernahm sie die Leitung der katholischen organisierten Nachbarschaftshilfe. Ihr und den rund 20 Helferinnen ist kein Weg zu weit und kein Gespräch zu viel, um unbürokratisch schnelle Hilfe zu leisten. Bei dem von Buck initiierten Seniorentreff „Törle" sorgt sie für das leibliche und seelische Wohl. Neben Gymnastik, musikalischen Darbietungen und Gedächtnistraining werden dort auch speziell zugeschnittene Vorträge wie zum Beispiel über Einbruchschutz angeboten. Zudem zeichnet Getrud Buck verantwortlich für das Trauercafé, einem offenen Treff im katholischen Gemeindezentrum und bringt ihre Erfahrung im Beirat Ehrenamt für die Caritas-Region Biberach-Saulgau ein. Hier unterstützt sie auch das Projekt "Kinderchancen Bad Schussenried", das allen Kindern gleiche Startbedingungen ermöglichen will.
Fritz Danner war 25 Jahre lang Mitglied der SPD-Fraktion im Gemeinderat von Creglingen sowie langjährig Mitglied im Kreistag des Main-Tauber-Kreises. Dabei war es für ihn selbstverständlich, sein Mandat stets zum Wohl der Gemeinschaft auszuüben. 20 Jahre tat er dies auch als Ortsvorsteher von Finsterlohr. Kraftvoll unterstützte er in dieser Position die Dorfgestaltung, die beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Landesebene eine Goldmedaille und beim europäischen Dorferneuerungswettbewerb eine Silbermedaille erzielte. Der unter maßgeblicher Beteiligung von Danner gegründete „Oberländer Dorfladen“ erwies sich ebenfalls als echte Erfolgsgeschichte und fast die Hälfte der Einwohner ist hier als Gesellschafter beteiligt. Aber Fritz Danner beschäftigen nicht nur Gegenwart und Zukunft, seit 2002 ist er auch im Verein „Keltisches Oppidum Finsterlohr-Burgstall e.V.“ aktiv. Der Verein macht es sich zur Aufgabe, eine der größten keltischen Anlagen in Europa zu pflegen und zu erhalten. Dabei gewann Danner Sponsoren und akquirierte erfolgreich EU-Fördermittel. Als Autor des Bildbandes „Damals, Geschichte(n) in Bildern aus dem Creglinger Oberland“ hat Danner die Bildquellen aus knapp 400 Haushalten zusammengetragen. Zudem unterstützte er die Gründung des Jüdischen Museums Creglingen und war maßgeblich an der Entwicklung des Museumskonzepts beteiligt.
Viktoria Graenert beeindruckt seit mehr als drei Jahrzehnten durch ihr herausragendes Engagement für die deutsch-polnische Freundschaft. Sichtbares Zeichen dafür ist ihre enge persönliche Verbundenheit mit der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz. Hier lernen junge Menschen aus unterschiedlichen Ländern an einem historischen Ort gemeinsam für die Zukunft. Viktoria Graenert übernimmt Verantwortung im Stiftungsvorstand der Begegnungsstätte und ist Vorsitzende des Fördervereins. Mehrmals im Jahr führt sie selbst Jugendgruppen durch die KZ-Gedenkstätte, öffnet Türen für Begegnungen und stellt sich dem Vergessen der Geschichte entgegen. Auch erinnert Viktoria Graenert an die erlittenen Gräueltaten der Sinti und Roma und engagiert sich im „Arbeitskreis Sinti/Roma und Kirchen in Baden-Württemberg“. Mit großem Einfühlungsvermögen pflegt sie die Verbindung zu den Überlebenden des Holocaust und sorgt dafür, dass deren Erinnerungen und Lebenszeugnisse bewahrt werden. Ihr mutiger deutsch-polnischer Dialog in Zeiten des Eisernen Vorhangs mündete 1997 in die offizielle Partnerschaft zwischen Isny und dem polnischen Andrychow. Darüber hinaus hatte Graenert nahezu 20 Jahre im Leitungsteam der ökumenischen Hospizgruppe Isny-Argenbühl eine tragende Rolle.
Gerlinde Gregori ist seit ihrer Geburt sehbehindert und mittlerweile gänzlich blind. Trotz dieser Beeinträchtigung nimmt sie sich mit Hingabe blinden, sehbehinderten und mehrfach behinderten blinden Menschen an. Mit ihrem tiefen Glauben schenkt sie Mitmenschen Kraft und Zuversicht. Dabei liegt Gerlinde Gregori die Inklusion im kirchlichen Bereich sehr am Herzen und vor allem die Barrierefreiheit wie beispielsweise die Beschaffung von Punktschriftausgaben des Gesangbuchs ist ihr ein wichtiges Anliegen. Gerlinde Gregori ist Pfarrgemeinderätin und eine tragende Säule des Katholischen Blinden- und Sehbehindertenwerks. Für die Regionalgruppen der Diözesangruppe Freiburg plant sie Begegnungstage, Behindertenwallfahrten und Bildungsfreizeiten. Darüber hinaus war sie Mitglied des Diözesanforums und engagierte sich im Pastoral- und Diözesanrat sowie bei der deutschen Bischofskonferenz, bei Katholikentagen, ökumenischen Kirchentagen und als Vorsitzende der Katholischen Blindenvereinigung im deutschsprachigen Raum. Seit vielen Jahren unterstützt Frau Gregori als stellvertretende Vorsitzende auch die Arbeit des Landesblinden- und Sehbehindertenverbands. Über alle Ebenen hinweg ist sie aktiv: sei es als Taubblindenbeauftragte oder als langjährige Leiterin der Regionalgruppe Odenwald-Tauber.
Seit über 30 Jahren engagiert sich Thomas Häfele bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dabei liegt ihm besonders die Jugendarbeit am Herzen: er war zehn Jahre Stadt-Jugendfeuerwehrwart bei der Stuttgarter Feuerwehr, lange Jahre stellvertretender Landesjugendleiter und Jugendleiter der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg. Auch auf Bundesebene vertrat er die Interessen der Feuerwehr. Im Rahmen seines Engagements brachte er Projekte wie zum Beispiel Sportturniere auf den Weg und füllte Werte wie Kameradschaft, Respekt, Verantwortung und Toleranz mit Leben. Daraus wurde ein verbindlicher Wertekodex für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Feuerwehren, der auch bundesweit breite Zustimmung erfahren hat. Im Sinne der Nachwuchsförderung brachte sich Thomas Häfele bei der Erstellung eines pädagogischen Konzeptes ein und vermochte damit, die Nachwuchsarbeit entscheidend zu stärken und junge Menschen frühzeitig für die Feuerwehrarbeit zu gewinnen. Der Übergang von der Jugendorganisation in eine Einsatzabteilung ist auch ein wichtiges Thema, dem er sich mit dem Projekt „Siebzehneinhalb – Übertritt statt Austritt“ gewidmet hat. Unter der Regie von Thomas Häfele wurden zudem für Menschen mit Fluchterfahrung Hinweise beispielsweise zum richtigen Umgang mit Feuerlöschern erarbeitet, die sowohl für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen nutzbar sind.
Siegfried Heinzmanns Steckenpferd ist seit nahezu 40 Jahren seine Heimatstadt Schwenningen. In Büchern, Aufsätzen und Vorträgen beleuchtet er ihre Geschichte und die unterschiedlichen Facetten ihrer Identität, so etwa die historische Entwicklung vom Bauerndorf zur Industriestadt, die Dokumentation des Wandels im Stadtbild von Schwenningen als ehemaliges Zentrum der Uhrenindustrie oder die Besonderheiten der Natur rund um die Stadt. Er wirkt im Vorstand des Schwenninger Heimatvereins mit und ist Schriftleiter des Heimatblättles. Viel liegt ihm daran, das industrielle Erbe zu bewahren. Als Vorsitzender des Förderkreises „Lebendiges Uhrenindustriemuseum“ sorgt er dafür, dass die Besucherinnen und Besucher in der ehemaligen Uhrenfabrik Bürk hautnah die Herstellung von Uhrwerken auf alten Produktionsanlagen erleben können. Außerdem setzt er seine Beziehungen und beruflichen Erfahrungen für die Produktion der verkäuflichen historischen Wecker durch den Förderverein ein. Heinzmann engagierte sich außerdem für die Rettung des Johann-Jäckle Uhrenturms und die Realisierung des Geschichts- und Naturlehrpfads rund um Schwenningen. Zudem war Heinzmann Mitbegründer des Umweltzentrums Schwarzwald-Baar-Neckar und Sprecher der Schwenninger Museen. Er wirkt im Stiftungsrat der Bürgerstiftung Villingen-Schwenningen mit, ist Bürgermentor und für die SPD kommunalpolitisch aktiv.
Hans-Peter Kistenberger ist Dachdeckermeister und hat die Dachdecker-Innung Karlsruhe und den Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg maßgeblich mitgestaltet. Lange Jahre stand er als Landesinnungsmeister an der Spitze des Verbandes. Auf Bundes- und Landesebene setzte er sich für die Berufsorganisationen des Dachdeckerhandwerks ein. Mit wegweisenden Ideen brachte er die Verbandsarbeit entschieden voran. Kistenberger war Mitglied im Hauptvorstand und in der Großen Tarifkommission des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks und es gelang ihm, auch hinsichtlich der Ausbildungssituation des Dachdeckernachwuchses Vieles zu erreichen, u.a. gab er mit einem Pilotprojekt für junge lernbehinderte Menschen neue Anstöße. Unter Kistenbergers Regie wurde außerdem ein Abkommen zwischen dem Landesinnungsverband und der SV SparkassenVersicherung beschlossen, welches sowohl der Versicherung als auch den Hausbesitzern bei der Abwicklung von Sturm- und Hagelschäden rasche Hilfe ermöglicht. Seit vielen Jahren ist Kistenberger außerdem kommunalpolitisch für die CDU aktiv. Sowohl im Gemeinderat der Stadt Bruchsal als auch im Kreistag in Karlsruhe. Darüber hinaus zeichnete er maßgeblich bei der Sanierung des „Schuhmacher-Rill-Hauses“ verantwortlich.
Anfang der 1990er Jahre wurde Ursula Kloos zur Mitbegründerin des Mütter- und Familienzentrums in Ammerbuch. Kleinkind- und Kernzeitbetreuung, ein Café sowie vielfältige Veranstaltungen gehören bis heute zum Angebot. Darüber hinaus gründete Frau Kloos mit anderen Eltern die Ammerbucher Kinderspielstadt „Los Ämmerles“. Alle zwei Jahre wird mit über 150 helfenden Händen ein Ferienprojekt auf die Beine gestellt. Weit über 200 Kinder wuseln in der Kinderspielstadt herum und erleben sich dort als Handwerker, Krankenschwester, Gastwirt, Bäckerin, Fotograf oder als Finanzbeamtin. Spielerisch wird für jedes Kind erfahrbar, dass es nur gemeinsam geht. Das hat auch eine große Integrationskraft. Frau Kloos hat sich für die Integration chancenarmer Kinder stark gemacht – nicht nur in der Spielstadt, sondern in ganz Ammerbuch. Auch als SPD-Gemeinderätin ist sie aktiv. Sie begleitet die Schulsozialarbeit und wirkt dort im Beirat mit, wie auch bei der Diakoniestation. Darüber hinaus gründete sie eine Pfadfindergruppe und war dort im Vorstand aktiv. Neben der Jugendarbeit hat sie den Grundstein dafür gelegt, dass die alte Zehntscheuer in Entringen zu einem Kulturkleinod wurde, dessen Programmgruppe sie leitet und so das kulturelle Leben in Ammerbuch seit Jahren bereichert.
Seit Jahrzehnten engagiert sich Frau Krahl für das Recht auf Bildung. Sie war in der Elternarbeit aktiv und legte den Grundstein für die Kernzeitbetreuung in Kirchentellinsfurt. Bei ihrem Engagement für schutzsuchende Flüchtlinge, damals aus den Balkanstaaten, heute aus Syrien, steht für sie immer der Zugang zu Bildung mit im Vordergrund. Als Lesepatin vermittelt sie Kindern die Freude am Lesen. Aber sie schaut auch mit kritischem Blick über den Tellerrand hinaus und machte sich vor rund 20 Jahren ans Werk, als Gründerin und Vorsitzende des „Förderkreises Patenschulen e.V.“ Der Verein schlägt seitdem eine Brücke zu Nepal und Eritrea. In Nepal unterstützt er den Betrieb einer Privatschule in Kathmandu, die auch Kindern aus armen Familien Bildung ermöglicht. Neben dem laufenden Schulbetrieb hat der Verein nach dem schweren Erdbeben 2015 den Wiederaufbau des Schulgebäudes vorangetrieben. Wann immer nötig, war Frau Krahl vor Ort, schaute nach dem Rechten, baute ein zuverlässiges Netzwerk auf und warb zuhause Spenden und Zuschüsse ein. Auch in Eritrea tritt der Verein als Projektpartner auf, wenn es um den Bau oder die Sanierung von Schulen, Kindergärten oder Unterkünften für Lehrer geht. Selbstverständliche Dinge wie Schulessen, Materialien und Schulkleidung werden finanziert, darüber hinaus werden Patenschaften vermittelt.
Dorothee Kraus-Prause engagiert sich seit 30 Jahren in der Kommunalpolitik. Für die Partei Bündnis90/Die Grünen bringt sie sich als Gemeinderätin in Bad Boll, als Kreisrätin im Landkreis Göppingen und als Regionalrätin im Verband Region Stuttgart ein. Besonders aktiv ist sie in den Bereichen Ökologie, Nachhaltigkeit, Bildung, Erziehung und Kultur sowie soziale Gerechtigkeit. Dafür stehen auch ihr Pädagogik-Studium und ihre Tätigkeit bei der Evangelischen Akademie Bad Boll. Kraus-Prause hat die Agenda 21 in Bad Boll maßgeblich angestoßen und begleitet. Bad Boll konnte auch aufgrund ihres Einsatzes den zweiten Platz im Wettbewerb „Hauptstadt des fairen Handels“ belegen. Seit 10 Jahren gehört Kraus-Prause dem Kreistagsausschuss für Umwelt und Verkehr an und hat sich die Verbesserung des ÖPNV und das Thema Mobilität auf ihre Fahnen geschrieben. Auch im Natur-, Landschafts- und Klimaschutz ist sie aktiv. Im Verband Region Stuttgart ist Kraus-Prause Sprecherin im Planungsausschuss und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung. Seit 10 Jahren ist sie außerdem im Aufsichtsrat der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH und seit fünf Jahren stellvertretende Vorsitzende im Vorstand des KulturRegion Stuttgart e.V.
Seit Jahrzehnten engagiert sich Erika Maier für das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Sie übernahm zunächst Verantwortung als Bereitschaftsleiterin des DRK Ortsvereins Welzheim/Kaisersbach und setzte ihr Wissen und Organisationstalent bei der Ausbildung der aktiven Mitglieder und der Durchführung von Kursen in Erster Hilfe ein. Auch die Leitung der Dienstabende, Blutspende-Aktionen sowie die technische Ausrüstung gehörten zu ihren Aufgaben. Seit 1996 ist sie mit der Sozialleitung im Ortsverein betraut, eine originäre Aufgabe des DRK, um die Lebenssituation benachteiligter Menschen durch entsprechende Angebote zu verbessern. Auch beim DRK Kreisverband Rems-Murr füllte sie dieses Amt mit großer Gestaltungskraft rund zehn Jahre lang aus. Zugleich war sie Ansprechpartnerin für die Sozialleiterinnen der Ortsvereine und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Dank ihres Engagements gibt es heute in Welzheim wie auch im gesamten Rems-Murr-Kreis ein breites Leistungsangebot wie Gymnastik- und Tanzkurse, Eltern-Kind-Gruppen, Seniorennachmittage oder Hausbesuche bei hochbetagten Menschen. Im Ortsverband ist Maier als Sozialleiterin kraft Amtes Mitglied im Vorstand. Auf Kreisverbandsebene brachte sie ihre Erfahrung im Präsidium und darüber hinaus auch im DRK Landesausschuss „Wohlfahrts- und Sozialarbeit“ ein. Bis 2013 war sie außerdem in der Notfallnachsorge tätig und hat dort auch die Betroffenen des Amoklaufs von Winnenden begleitet.
Anita Pfanner kümmert sich seit fast einem Vierteljahrhundert um schwer kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase. 1995 rief sie die Ambulante Hospizgruppe Endingen mit ins Leben, die sie seitdem leitet. Mit ihrer Arbeit unterstützt sie die Sterbenden in ihrem Wunsch, möglichst lange zu Hause bleiben zu können. Sie nimmt sich der Sorgen und Nöte der Angehörigen an, auch nach dem Verlust des geliebten Menschen. Dafür gründete sie eine Selbsthilfegruppe, die im geschützten Raum die Möglichkeit zum Austausch und Aufarbeiten der Trauer gibt. Unter Pfanners Obhut entstand die erste Trauergruppe für Kinder und Jugendliche und eine Trauergruppe für Menschen mit Behinderung. Beim DRK Kreisverband Emmendingen engagiert sie sich seit vielen Jahren in der Notfallnachsorge, bis 2018 auch als Leiterin des Notfallnachsorgeteams. Dieser psychosoziale Dienst steht Betroffenen rund um die Uhr zur Verfügung. Wenn Menschen in krisenhaften Situationen seelische Begleitung benötigen, wird sie von der Integrierten Leitstelle alarmiert. Mit ihrem Engagement hat Pfanner maßgeblich dazu beigetragen, die Notfallnachsorge des DRK weiterzuentwickeln und als professionellen ehrenamtlichen Dienst auch Institutionen wie der Polizei, den ansässigen Krankenhäusern und der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen.
Robert Ripberger, zuletzt Experte für Umweltdelikte bei der Polizeidirektion Waiblingen, engagiert sich für die rund 700 Wespenarten im deutschsprachigen Raum. Er hat den Schutz von Wespen und Hornissen, die ebenfalls zur Familie der „sozialen Faltenwespen“ gehören, zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Als Fachberater hilft er bei unerwünschter Ansiedlung von Wespen, organisiert im Notfall die Umsiedlung mit seinen eigens dafür entwickelten Methoden und fördert das Verständnis für die gefährdeten Tiere. Er steht Privatpersonen, Naturschutzvereinen, Landfrauengruppen, Schulen und Kindergärten als Ansprechpartner zur Verfügung. Er hält Vorträge und Seminare und wirkt bei Fernseh- und Radiosendungen mit. Mit dem Buch „Schützt die Hornissen“ hat Ripberger ein wichtiges Standardwerk geschaffen. Dank des landesweiten Fachberater-Netzwerkes für Hornissen- und Wespenfragen, für dessen Existenz er verantwortlich zeichnet, gibt es heute eine Vielzahl von Multiplikatoren unter Imkerinnen und Imkern, in Verbänden, bei Feuerwehren und Gemeinden, die sich um den Schutz der Wespen kümmern.
Hans-Joachim Ruschke engagiert sich seit vielen Jahren für eine demokratische Beteiligungskultur von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen. Seit über 35 Jahren ist er bei der Gemeinnützigen Werkstätten und Wohnstätten GmbH in Calw beschäftigt, im Werkstattrat setzt er sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein. Durch sein berufliches wie auch ehrenamtliches Engagement gelang es ihm, mit Beharrlichkeit, Biss und der notwendigen Diplomatie wesentliche Strukturen zu prägen und Barrieren abzubauen. Er war Impuls- und Ideengeber sowie Gestalter bei einer landesweiten Interessenvertretung für Werkstatträte. 15 Jahre lang arbeitete er im Vorstand, davon leitete er acht Jahre lang als Vorsitzender die Geschicke des Vereins Werkstatträte Baden-Württemberg. Ruschke war auch Mitglied des Landes-Behindertenbeirats und setzt sich beim Landkreistag Baden-Württemberg nachdrücklich für die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung ein. Dabei war es ihm wichtig, ein Netzwerk zu schaffen und stets im Austausch mit den verschiedenen Akteuren zu sein. Von seinem Wissen und seinem Erfahrungsschatz profitierten auch andere Bundesländer und der Bund.
Heinz Zimpfer war 27 Jahre lang Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Helmlingen. Für diesen Einsatz wurde er im Frühjahr zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er stand zudem 12 Jahre lang dem Bezirksverband vor und ist dem Landesverband bis heute verbunden. Die lebendige Partnerschaft mit dem elsässischen Obstbauverein Roeschwoog ist ihm zu verdanken. Auch zur Verschönerung des Dorfes hat Zimpfer beigetragen. Insbesondere besteht seit 2007 jedoch eine beispielhafte Kooperation des Obst- und Gartenbauvereins mit der Grundschule Helmlingen. Mit „Gärtner Heinz“ arbeiten die Schülerinnen und Schüler nach dem Motto „Wer ernten will, muss säen“ im Schulgarten. Mit ihm erleben sie den Lauf der Jahreszeiten, lernen die Bedeutung der Streuobstwiesen kennen und erfahren ganz praktisch, wie der Apfel in die Flasche kommt. Durch die tatkräftige Mithilfe und fachliche Unterstützung von Heinz Zimpfer konnten an der Schule Projekte wie das Kräuterhochbeet, das „Klassenzimmer im Freien“ und der Waldlehrpfad im Schulwäldle realisiert werden.