Lesung im Park der Villa Reitzenstein

Gartenrundgang im geöffneten Park der Villa Reitzenstein, dem Sitz der Landesregierung.

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Am kommenden Samstag (29. August 2015) liest der Autor Thomas Borgmann im Park der Villa Reitzenstein erstmals aus seinem Manuskript über die Geschichte der Villa Reitzenstein. Die jeweils halbstündigen Lesungen sind um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr.

Wussten Sie, dass unter der Villa Reitzenstein ein 15 Meter tiefer Stollen verläuft? Oder dass Helene von Reitzenstein eine innovative Warmwasserheizung und eines der ersten Telefone im Stuttgart des beginnenden 20. Jahrhunderts besaß? Was böte sich als Schauplatz für eine Lesung über die bewegte Geschichte der Villa Reitzenstein besser an als der Park der Villa. Am kommenden Samstag (29. August 2015) liest der Autor Thomas Borgmann erstmals aus dem Manuskript seiner im Frühsommer 2016 erscheinenden Publikation. Buchstäblich vor dem Hintergrund der über 100 Jahre alten Villa Reitzenstein entfaltet Thomas Borgmann anhand ausgewählter Passagen die vielen Facetten dieses Hauses für seine Zuhörerinnen und Zuhörer. Dabei gibt der Autor, ehemaliger Leitender Redakteur für Kommunalpolitik bei der Stuttgarter Zeitung und ausgewiesener Kenner Baden-Württembergs, Einblicke in Geschichte und Gegenwart des Gebäudes. „Wohl keine andere deutsche Staatskanzlei kann auf eine solche Fülle historischen Geschehens zurückschauen wie die Villa Reitzenstein. Das macht ihre Einzigartigkeit aus“, so der Autor.

Von 1913 an war die Villa Reitzenstein Wohnsitz der Erbauerin Helene von Reitzenstein, Tochter des bekannten Stuttgarter DVA-Verlegers Eduard Hallberger und Witwe des königlichen Kammerherrn Carl von Reitzenstein. Nach dem Verkauf an den württembergischen Staat wurde die Villa in der Weimarer Republik Sitz der württembergischen Staatspräsidenten. Mit Eugen Bolz, 1945 in Berlin-Plötzensee aufgrund seiner Nähe zum Deutschen Widerstand hingerichtet, ging die demokratische Ära des Hauses vorläufig zu Ende. Von der Villa aus verlief die nationalsozialistische Gleichschaltung Württembergs unter dem Reichsstatthalter Wilhelm Murr. Nach dem Krieg war das Haus mit dem Vorsitzenden General Lucius D. Clay Tagungsstätte des Länderrats für die amerikanisch besetzte Zone. Hier wurden wichtige Weichen für den Wiederaufbau eines demokratischen Nachkriegsdeutschlands gestellt. Seit 1952 ist die Villa nun offizieller Amtssitz der baden-württembergischen Ministerpräsidenten. Aber auch die aktuelle Situation und Funktion des Hauses sowie der gerade fertiggestellte Erweiterungsbau des Berliner Büros Sting Architekten werden Themen des entstehenden Buches sein. „Die Villa Reitzenstein ist voller Geschichte und Geschichten, viel mehr als in nur einem einzigen Buch Platz haben“, so Thomas Borgmann.

Die Lesungen

Thomas Borgmann liest um 14.00 Uhr, 15.00 Uhr und 16.00 Uhr an verschiedenen Stellen im Park. Die Lesungen beginnen jeweils im Eingangsbereich der Richard-Wagner-Str. 15. Der Eintritt ist frei. Die Dauer einer Lesung beträgt ca. 30 Minuten. Das Buch erscheint voraussichtlich im Mai/Juni 2016 im Tübinger Silberburg Verlag. Der Silberburg Verlag wird am 29.8. mit einem Büchertisch vor Ort sein.

Bitte beachten Sie: Die Lesung findet im Stehen statt, nur vereinzelt stehen einige wenige Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Gehbehinderten Besucherinnen und Besuchern wird empfohlen Begleitpersonen mitzubringen, da die Wege z.T. geschottert sind oder Stufen beinhalten.

Der Autor

Thomas Borgmann, Jahrgang 1948, ist in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Nach Volksschule und Gymnasium hat er eine Lehre zum Berufsreiter absolviert, Anfang der siebziger Jahre folgte das Volontariat bei der Filder-Zeitung in Stuttgart-Vaihingen. Von 1972 bis 1977 war er als Redakteur beim Presseamt der Stadt Stuttgart tätig. 1977 wechselte Thomas Borgmann als kommunalpolitischer Redakteur zur Stuttgarter Zeitung, wurde später Stellvertretender Lokalchef und Leitender Redakteur für die Kommunalpolitik. Seit 2012 arbeitet er in Stuttgart als freier Journalist und Autor.