Bundesratspräsident und Ministerpräsident Winfried Kretschmann startet am Pfingstsamstag seine Delegationsreise nach Japan und Südkorea in Japans Hauptstadt Tokio. „Energieforschung, Energiewende, Erneuerbare Energien und grüne Technologien, das sind Stichworte, die bei uns sehr präsent sind. Diese Themen werden in Japan unter ganz anderen Vorzeichen diskutiert. Es gibt mitunter ganz andere wirtschaftlich-strukturelle Gegebenheiten und Voraussetzungen. Ich bin mir sicher, dass wir hierzu interessante Gespräche haben werden“, sagte Winfried Kretschmann in Stuttgart.
Entsprechend der Zielsetzung der Reise hat der Bundesratspräsident auch seine Delegation zusammengestellt: Kretschmann wird begleitet von rund 30 Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft sowie von Hochschulen, Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen, die in diesen Bereichen aktiv sind. Aus seinem Kabinett reisen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Umweltminister Franz Untersteller und der Minister für den Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten Peter Friedrich mit. Der Bundesrat wird vertreten durch Bundesratsdirektor Gerd Schmitt.
Nach seiner Landung am Sonntagnachmittag in Tokio, kommt Bundesratspräsident, Ministerpräsident Kretschmann am Montag (20. Mai 2013) mit Wirtschaftsvertretern sowie zu ersten politischen Gesprächen unter anderem mit dem Präsidenten des Unterhauses Bunmei Ibuki, dem Minister für Wiederaufbau Takumi Nemoto und dem Vize-Umweltminister Kazunori Tanaka zusammen. Justizminister Sadakazu Tanigaki trifft Kretschmann im Rahmen eines Treffen mit der deutsch-japanischen Parlamentariergruppe. Am Nachmittag führt er ein Gespräch mit dem Präsidenten des japanischen Oberhauses Kenji Hirata, auf dessen Einladung Kretschmann Japan bereist. „Die Einladung des japanischen Oberhauspräsidenten, ihn in seinem Heimatland zu besuchen, habe ich gerne angenommen. Ich hoffe sehr, dass neue Begegnungen und Kontakte zur weiteren Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses und der Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern beitragen“, so Kretschmann.
Für Dienstag (22. Mai 2013) ist ein Besuch des Ministerpräsidenten in der baden-württembergischen Partnerprovinz Kanagawa vorgesehen. Bereits seit 1989 sind Kanagawa und Baden-Württemberg partnerschaftlich miteinander verbunden. „Japan und Deutschland sind mehr als nur wichtige Handelspartner. Das Besondere und Schöne an den japanisch-deutschen Beziehungen ist, dass sie in der Zivilgesellschaft verankert sind, die Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Kanagawa ist hier ein anschauliches Beispiel“, so Kretschmann. In fast 25 Jahren habe man die Freundschaft und das gegenseitige Verständnis immer weiter ausgebaut. Austauschaktivitäten im Bereich von Wirtschaft und Wissenschaft, Ausbildung, Kultur und Sport, aber auch im Gesundheitswesen und bei Umweltthemen seien überaus wichtige Bausteine dieser Freundschaft.
Bei einem Unternehmensbesuch der Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corporation in Kawasaki, einem der führenden Nutzfahrzeuganbieter in Asien der zur Daimler AG gehört, informiert sich Ministerpräsident Kretschmann am Dienstag über umweltschonende Produktionsmaßnahmen und Produktionstechnologien in der Automobilindustrie Asiens. „In Kawasaki wird nicht nur produziert sondern auch geforscht und entwickelt, und das auf weltweit führendem Niveau. Technische Reife und innovative Produkte von hoher Qualität und Präzision zählen in Japan. Da hat das weltweite Kompetenzzentrum für Hybridtechnologie von Daimler natürlich Vorbildcharakter. Denn neben Elektrofahrzeugen ist ja auch die Hybridentwicklung ein wichtiger Bestandteil der Mobilität der Zukunft“, unterstrich Kretschmann.
Für den Nachmittag ist eine Diskussion mit der Abgeordnetengruppe „AKW Zero“ vorgesehen. Diese überparteiliche Abgeordnetengruppe befasst sich intensiv mit den Themen Energiewende und Atomausstieg. „Ich bin gespannt, welche Ansichten japanische Abgeordnete bei den für Deutschland wichtigen Themen der Energiewende und dem Atomausstieg vertreten. Selbstverständlich möchte ich für einen Kurs der ökologischen Modernisierung auch hier in Japan werben, denn die Energiewende in Deutschland ist alles andere als eine grüne Spinnerei. Sie ist ein ökologisches und ökonomisches Gesamtprojekt“, so Kretschmann.
Bilderstrecke: Reise nach Japan und Südkorea