„Alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft der baden-württembergischen Wirtschaft sind gegeben. Doch unsere Wirtschaft bleibt nur gut, indem sie noch besser wird. Für die Betriebe im Land bedeutet dies, dass investiert werden muss – und zwar in Köpfe, Software, Maschinen und Infrastruktur. Dazu bedarf es der notwendigen finanziellen Ausstattung“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim „12. Mittelstandsforum – Banken und Sparkassen im Dialog mit Unternehmen“ vor rund 700 Vertreterinnen und Vertretern mittelständischer Unternehmen und des Kreditgewerbes.
Das Forum fand auf Einladung der Landesregierung sowie der Sparkassen und Banken im Internationalen Congress Centrum (ICC) der Landesmesse Stuttgart statt. Mittelständische Unternehmer erhielten von Banken, Sparkassen und Finanzdienstleistern in zahlreichen Fachforen praxisnah und aus erster Hand Informationen über bedarfsgerechte Angebote und Modelle der Unternehmensfinanzierung.
Kretschmann: Wirtschaft bleibt gut, indem sie noch besser wird
Im Forum der Landesregierung informierte die landeseigene L-Bank über das neu aufgelegte Programm „Ressourceneffizienzfinanzierung“ in dem am praktischen Beispiel eines mittelständischen Unternehmens die Wettbewerbsvorteile dargestellt wurden, die durch die Umstellung auf ein effizientes Management von Ressourcen entstehen können. „Unsere landeseigene Förderbank stellt zinsverbilligte Kredite für Investitionen im Bereich Ressourceneffizienz zur Verfügung. Dies ist gut angelegtes Geld ist. Denn ein Unternehmen, das energetisch modernisiert ist, Rohstoffe effizienter einsetzt und in der Folge weniger Energie und CO2 verbraucht, wirtschaftet effizient und ist für den internationalen Wettbewerb gerüstet“, betonte Ministerpräsident Kretschmann. Natürlich seien hier auch die Geschäftsbanken gefragt. Die Angebote der Förderbanken seien als Ergänzung gedacht, auch um Risiken besser verteilen zu können. „Geschäftsbanken sind als Finanzierungspartner des Mittelstands wichtig und unverzichtbar“, so Ministerpräsident Kretschmann.
Durch die anhaltende historische Niedrigzinsphase werde die Baden-Württemberg prägende Tradition des Sparens aufgeweicht, so Kretschmann. Bausparkassen, Lebensversicherer, Sparkassen und Sparer litten darunter, dass sich kaum noch Erträge auf Spareinlagen erwirtschaften ließen. Es gebe aber auch Gewinner dieser niedrigen Zinsen, die vor allem die Wirtschaft für Investitionen nutzen solle, so der Ministerpräsident. In diesem Zusammenhang wies Kretschmann auch auf den aktuellen Strukturwandel hin zur Digitalisierung und den damit einhergehenden neuen Geschäftsmodellen hin. „Die gesamte Wirtschaft ist durch die Digitalisierung herausgefordert. Massive Produktivitäts- und Qualitätssteigerungen, Einsparungen von Energie und Ressourcen, individuelle Produkte zum Preis von Stangenware – all dies ist möglich“, so Kretschmann.
Wie sehr diese Veränderung bereits greift, die Welt inzwischen zu einem globalen digitalen Dorf wird und die neuen Medien unsere Kultur, Politik und Arbeitswelt revolutionieren, erklärte der erst 21-jährige Jungunternehmer und Bestsellerautor („Wer wir sind und was wir wollen“) Philipp Riederle aus dem schwäbischen Burgau in seiner Keynote.
Anstelle eines Eintrittsgeldes zur Veranstaltung wurden die Unternehmen um eine Spende für das Psychosoziale Zentrum für traumatisierte Flüchtlinge Refugio Stuttgart e.V. gebeten. Refugio ist ein gemeinnütziger Verein, der sich die Beratung und Behandlung von Folteropfern zur Aufgabe macht und dessen Expertise und Unterstützung im Zusammenhang mit der Aufnahme traumatisierter Flüchtlinge mehr denn je gefragt sei, so die Geschäftsführerin der Hilfsorganisation Cornelia Vereecke-Richter.