„Ich freue mich, dass Bundespräsident Joachim Gauck und das Diplomatische Korps ihre diesjährige Informations- und Begegnungsreise nach Südbaden, in die von der Bundeshauptstadt am weitesten entfernte Region Deutschlands, unternehmen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Rahmen der Informations- und Begegnungsreise des Bundespräsidenten mit dem Diplomatischen Korps nach Baden-Württemberg.
Bundespräsident Joachim Gauck reiste mit rund 150 in Deutschland tätigen ausländischen Botschafterinnen und Botschaftern und hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern internationaler Organisationen nach Südbaden.
Diese Region zeichne sich gerade durch ihre besondere Lage, angrenzend an Frankreich und die Schweiz mitten in Europa aus. Hier in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein spiele das Grenzüberschreitende eine wichtige Rolle, so Kretschmann. „In vielen Bereichen arbeitet Baden-Württemberg eng mit dem Elsass und der Schweiz zusammen. Davon zeugen viele Städtepartnerschaften, aber auch zum Beispiel die Kooperationen der Hochschulen am Oberrhein oder das gemeinsame Zentrum der deutsch-französischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Kehl“, erklärte Ministerpräsident Kretschmann.
Die Informations- und Begegnungsreise mit dem Diplomatischen Korps begann in Breisach am Rhein. Dort informierten sich der Bundespräsident und das Diplomatische Korps gemeinsam mit Innenminister Reinhold Gall am Vormittag zunächst beim Technischen Hilfswerk über die Zusammenarbeit deutscher und französischer Einsatzorganisationen im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. „Mit seinen rund 11.000 Helferinnen und Helfern ist das Technische Hilfswerk, deren fachliche Beratung und Kompetenz ich sehr schätze, eine feste Größe in der Unterstützung von Polizei, Rettungsdiensten, Feuerwehren und Hilfsorganisationen“, sagte der Innenminister. Auch über Ländergrenzen hinweg hätte sich das Technische Hilfswerk als verlässlicher Partner in der Bewältigung von Katastrophenlagen bewährt, wie die gemeinsame Einsatzdemonstration der französischen Feuerwehren aus den Departements Moselle und Hochrhein mit den südbadischen Ortsverbänden des Technischen Hilfswerkes anschaulich gezeigt habe.
Auf dem historischen Gutshof Schloss Reinach in Freiburg-Munzingen gab der Bundespräsident anschließend ein Mittagessen für die mitreisenden Missionschefs. Für den Nachmittag standen ein Besuch im Freiburger Münster, der Freiburger Altstadt und des Historischen Kaufhaus auf dem Programm. Anschließend besuchte das Diplomatische Korps den Freiburger Stadtteil Vauban. In der ehemaligen französischen Kaserne, die in den 1990er eines der größten Konversionsvorhaben in Baden-Württemberg war, informierten sich die Diplomatinnen und Diplomaten über das vielfach ausgezeichnete Energie- und Nachhaltigkeitskonzept.
Am Abend lud Ministerpräsident Kretschmann Bundespräsident Gauck und das Diplomatische Korps zu einem Empfang auf das Weingut von Gleichenstein in Vogtsburg im Kaiserstuhl ein. Kretschmann: „Der Kaiserstuhl zählt zu den bedeutendsten Geotopen Deutschlands. Zudem sind hier in Südbaden in den vergangenen Jahren viele vorbildliche Modellprojekte zur Erzeugung erneuerbarer Energie entstanden. Südbaden repräsentiert damit auf besondere Weise unser ganzes Bundesland: bunt und facettenreich mit einer engagierten Bürgerschaft, einer starken mittelständischen Wirtschaft und einer ausgezeichneten Wissenschafts- und Forschungslandschaft.“
Seit 1996 reisen die Bundespräsidenten einmal jährlich mit den Missionschefs des Diplomatischen Korps und der Internationalen Organisationen in eines der Bundesländer, um Deutschland und die Vielfalt seiner Regionen zu präsentieren. 2012 war der Freistaat Sachsen Ziel der Reise, 2011 Rheinland-Pfalz.