„Die deutsch-französische Freundschaft ist nicht nur die enge Beziehung zweier benachbarter Staaten. Sie ist zugleich das Herzstück und der Motor der Europäischen Union und der Idee der Europäischen Einigung“, sagte der Minister für Bundesrat, Europa und Internationale Angelegenheiten, Peter Friedrich, in seiner Festrede anlässlich der Mitgliederversammlung des Deutsch-Französischen Instituts Ludwigsburg (dfi).
Dies gelte uneingeschränkt auch vor dem Hintergrund der immensen Herausforderungen, vor denen die EU insgesamt stehe – angefangen bei der Finanzkrise, der Eurokrise, der Wirtschaftskrise, bis hin zur Flüchtlingskrise. Europa sei immer dann besonders erfolgreich gewesen, wenn die deutsch-französische Partnerschaft funktionierte, so der Minister.
Festrede zu den deutsch-französischen Beziehungen
Das gelte für die gesamteuropäische Politik, aber gerade hier in Baden-Württemberg auch für die regionale Politik entlang der Grenze am Oberrhein. Nicht ohne Grund werde dieser Raum als eine Modellregion Europas angesehen. „Baden-Württemberg nimmt seine Verantwortung für die deutsch-französischen Beziehungen als unmittelbarer Nachbar zu Frankreich sehr ernst. Aber auch die vielen engen Verbindungen auf kommunaler Ebene etwa bei den Städtepartnerschaften, bei Verbänden und der Zivilgesellschaft insgesamt füllen diese Beziehung durch konkrete und praktische Zusammenarbeit mit Leben“, hob der Minister hervor.
Baden-Württemberg werde sich hinsichtlich seiner grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Frankreich jedoch auch mit Veränderungen auseinandersetzen müssen. Am 1. Januar 2016 wird das Elsass im Zuge der französischen Territorialreform mit den Regionen Champagne-Ardenne und Lothringen zusammengelegt. Dies bedeute eine breite Verschiebung der Zuständigkeiten auf politischer Ebene - mit bislang nur schwer abzuschätzenden Konsequenzen. „Mir persönlich ist es ein großes Anliegen, dass wir die gute Zusammenarbeit in der Grenzregion nahtlos weiter fortentwickeln und die Situation als Chance verstehen. Die neue Region wird meiner Ansicht nach die zentrale grenzüberschreitende Region Europas werden“, unterstrich der Minister.
Das Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg
Das Deutsch-Französischen Institut (dfi) in Ludwigsburg stellt eine herausragende Einrichtung auf dem Gebiet der deutsch-französischen Zusammenarbeit dar. 1948 gegründet, leistet das dfi als Forschungs- und Koordinierungsinstrument und mit seiner wissenschaftlichen Bibliothek einen zentralen Beitrag zur Intensivierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern.