„Manfred Kluth hat für sich und andere in seinem Umfeld Verantwortung übernommen, hat sich aufgrund seiner eigenen Lebenserfahrung für Menschen am Rande der Gesellschaft engagiert. Damit ist er zum Vorbild geworden“, sagte die Ministerin im Staatsministerium, Silke Krebs, anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande im Freiburger Rathaus. „Es ist gut für unser Land, dass es Menschen wie Manfred Kluth gibt“, betonte die Ministerin.
Geboren inmitten des Zweiten Weltkrieges verlor Manfred Kluth schon früh seine Eltern und wuchs bei Pflegefamilien auf. Nach seiner Ausbildung zum Konditor arbeitete er unter anderem in München und Köln, musste jedoch aufgrund einer Allergie seinen Beruf wechseln. Schon in jungen Jahren war Herr Kluth mit den Härten des Lebens konfrontiert. „Herr Kluth weiß, was es bedeutet, ohne Wertschätzung und ohne Selbstwertgefühl zu leben. Doch es gelang ihm, sich durchzukämpfen und er entschloss sich, Anderen seine Hilfe anzubieten“, sagte Krebs.
Seit 1978 leitet er Selbsthilfegruppen im Diözesanverband Freiburg und gilt als Mitgründer des „Kreuzbund Freiburg“. Nebenbei machte er eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Suchthelfer und trat in die christliche Selbsthilfeorganisation „Blaues Kreuz“ ein. „Als Gruppenleiter, Vorsitzender und seit diesem Jahr stellvertretender Vorsitzender trug und trägt Manfred Kluth Verantwortung. Herr Kluth war und ist für viele Menschen eine wichtige Stütze“, betonte die Ministerin. Ein Schwerpunkt seiner Aufgabe liege auch in der Öffentlichkeitsarbeit, so Krebs. Er vertrat den Vorstand im Freiburger Netzwerk für Suchtkranke und kümmerte sich um Projektförderung und Zuschüsse für den Ortsverein Freiburg.
Auch der Einsatz im Rahmen der integrierenden Nachbarschaftshilfe bereitete ihm große Freude, so Krebs. „Mit dem von Herrn Kluth und anderen Bewohnerinnen und Bewohnern vor 23 Jahren gegründeten Verein ‚Forum Weingarten 2000 e.V.‘ fördert er seit vielen Jahren das friedliche Miteinander verschiedener Kulturen im Freiburger Stadtteil Weingarten“, sagte die Ministerin. „Herr Kluth war Initiator, Motor und Förderer der freundschaftlichen Kontakte und des guten nachbarschaftlichen Miteinanders in Weingarten“, unterstrich Krebs.
„Während seines langjährigen ehrenamtlichen Wirkens in der Selbst- und Nachbarschaftshilfe ist es Manfred Kluth bei all seinen Aufgaben gelungen, jedem einzelnen die persönliche Zuwendung zu geben, die ihm Sicherheit, Nähe und vielleicht auch ein bisschen Heimat schenkte“, betonte Ministerin Silke Krebs. „Herr Kluth ist ein Brückenbauer. Wir brauchen solche Juwelen wie ihn in unserem Land.“
Manfred Kluth konnte aus gesundheitlichen Gründen am 5. Dezember im vergangenen Jahr nicht am Tag des Ehrenamtes, an der Ordensüberreichung durch den Ministerpräsidenten in Stuttgart teilnehmen. Die Überreichung wurde am 16. Januar 2013 in Freiburg durch Ministerin Silke Krebs nachgeholt.