„Dr. Jörg Zink hat nicht nur die Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber gepredigt, sondern diese Tugend vor allem auch gelebt“, sagte Staatssekretär Klaus-Peter Murawski bei der Überreichung der Staufermedaille in Gold an Dr. Jörg Zink in Stuttgart. „Ich habe großen Respekt vor Ihrem beruflichen Wirken und Ihrer seelsorgerischen Tätigkeit über all die Jahre hinweg“, so Klaus-Peter Murawski.
Der frühe Verlust der Eltern, der Krieg und die Gefangenschaft seien zunächst prägend für Herrn Dr. Zink gewesen. Ein Studium der Theologie und Philosophie in Tübingen und die beruflichen Stationen von Dr. Jörg Zink als Vikar in Stuttgart, als Repetent am Evangelischen Stift in Tübingen und anschließend als Pfarrer in Esslingen waren wegweisend für sein weiteres Wirken. Als Direktor der EKD-Jugendzentrale pflegte Dr. Jörg Zink auch den Kontakt zu den evangelischen Kirchen in der DDR. Nahezu 20 Jahre arbeitete er als Fernsehbeauftragter der Evangelischen Landeskirche Württemberg und gab in über 100 Beiträgen im „Wort zum Sonntag“ wichtige Anstöße. „Dr. Jörg Zink steht für ein bewegtes Leben mit steinigen und dornigen Abschnitten, tief religiöse Erfahrungen haben ihm aber auch Kraft, Freude und Glück geschenkt“, unterstrich Murawski.
Darüber hinaus reiste Dr. Jörg Zink seit den 70er Jahren in den Nahen Osten, drehte dort Filme und schrieb Bücher. Denn neben der Ökumene sei ihm bei seinem Engagement auch immer der Dialog mit anderen Religionen am Herzen gelegen. „Religiöse Gräben überwinden, Gemeinsames und Verbindendes entdecken und dies immer mit dem nötigen Respekt, einem versöhnenden Blick und aufrechten Worten, das ist das Credo von Jörg Zink“, betonte der Staatssekretär.
Beurlaubt vom Kirchendienst arbeitet er seit 1980 als freier Publizist. In seinen rund 200 Sachbüchern zu religiösen und christlichen Themen stellt er bekannte biblische Themen und Motive in einen neuen Kontext und bringt sie in eine zeitgenössische Sprache. „Seine Bibelarbeiten, Texte, Bücher und Filme zeugen von großer geistlicher Tiefe, sprachlicher Finesse und rhetorischer Kompetenz“, unterstrich Klaus-Peter Murawski. Die sogenannte „Jörg-Zink-Bibel“ genieße einen legendären Ruf. „Dr. Jörg Zink ist es gelungen, nicht nur auf der Bestsellerliste zu stehen, sondern er schaffte es, dass er als Theologe die Bibel für ein breites Publikum verständlich machte. Das ist eine wahrhaftig großartige Leistung“, lobte der Staatssekretär.