Lärmschutz

Lärmschutz-Tätigkeitsbericht vorgelegt

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (l.) und Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid (r.) bei der Regierungspressekonferenz am 3. Juli 2012 im Landtag in Stuttgart

„Lärm ist zu einer bedeutsamen Umweltbelastung geworden, die erhebliche gesundheitliche Schäden verursacht. Deshalb arbeitet die Landesregierung auf mehreren Ebenen gezielt daran, die Lärmbelastung der Menschen in Baden-Württemberg zu verringern und konnte auch schon erste Erfolge verbuchen. Dazu zählen die Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Aufstellung von Lärmaktionsplänen, die Vereinbarung mit dem Bund für erhöhten Lärmschutz beim Ausbau der Rheintalbahn oder auch die heute von der Landesregierung beschlossene Bundesratsinitiative für eine Lärmminderung bei Motorrädern“, erklärten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die Staatssekretärin für Verkehr und Infrastruktur und Lärmschutzbeauftragte des Landes Gisela Splett in Stuttgart.

Zuvor hatte Splett dem Kabinett einen ersten Tätigkeitsbericht über ihre bisherige Arbeit vorgelegt. Mit der Regierungsbildung im Mai 2011 war die Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur zur Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung bestellt worden. „Schon das macht deutlich, dass die grün-rote Landesregierung das Thema ernst nimmt“, betonte Splett. Es gebe im Land zahlreiche Orte mit unzumutbar hohen Lärmbelastungen, insbesondere Verkehrslärm stelle ein gravierendes Problem dar.

„Lärmschutz ist kein Thema für schnelle Erfolge, sondern braucht einen langen Atem“, betonten Kretschmann und Splett. Es gebe kein einheitliches Lärmschutzgesetz, sondern unterschiedliche Regelungen für unterschiedliche Lärmquellen und die unterschiedlichen Verkehrsträger. Viele lärmschutzrelevante Regelungen könnten nur auf EU- oder Bundesebene geändert werden. Viele Maßnahmen erfordern Aktivitäten auf kommunaler Ebene. „Wir arbeiten bei den Verkehrsträgern Straße, Schiene und Flugverkehr jeweils mit einer Reihe von Aktivitäten daran, zum einen die bestehenden Handlungsmöglichkeiten im Sinne eines verbesserten Lärmschutzes auszuschöpfen, und zum anderen, die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern“, so Splett.

Als wichtigen Erfolg wertet die Staatssekretärin die vom MVI herausgegebenen Hinweise zur Umsetzung von Lärmaktionsplänen (www.mvi.baden-wuerttemberg.de -> Lärm -> Lärmaktionspläne). „Wir helfen den Städten und Gemeinden sowie den Fachbehörden dabei, Lärmaktionspläne zu erstellen. Wir erläutern, was es bedeutet, wenn Maßnahmen in Lärmaktionsplänen festgelegt sind, und was speziell bei straßenbaulichen und straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen in Lärmaktionsplänen zu beachten ist.“ Aufgezeigt wird auch, welche rechtlichen Möglichkeiten für lärmmindernde Maßnahmen im Verkehr bestehen wie beispielsweise Tempo 30 in Ortschaften.

Die Lärmschutzbeauftragte betonte: „Gegenüber dem bis dahin geltenden Erlass haben wir die Auslösewerte für die Erstellung von Lärmaktionsplänen abgesenkt und die Handlungsspielräume zugunsten des Lärmschutzes im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten vergrößert. Wir erhoffen uns davon für die zweite Stufe der Lärmaktionsplanung einen deutlichen Schub zum Schutz lärmgeplagter Anwohnerinnen und Anwohner.“

Bereits im vergangenen Jahr hat Baden-Württemberg sich auf Bundesebene für Verbesserungen beim Lärmschutz an der Schiene eingesetzt und die Einführung einer Eingriffsermächtigung zum Schutz der Umwelt im Allgemeinen Eisenbahngesetz gefordert. Gemeinsam mit anderen Bundesländern will Baden-Württemberg im Bundesrat für eine Verbesserung der gesetzlichen Regelungen zum Fluglärm eintreten. Die Initiative zielt u.a. darauf, dass Fluglotsen den Schutz vor Fluglärm stärker als bisher berücksichtigen.

Aktuell beschlossen wurde, eine Bundesratsinitiative einzubringen, die auf eine Lärmminderung bei Motorrädern abzielt. Dafür fehlen bisher wirksame europäische Vorschriften, um den Lärm von Motorrädern zu verringern analog zu den Euro-Normen für Abgase. Auch muss die Polizei deren Einhaltung im Verkehr effektiv kontrollieren können.

Ein wichtiger Erfolg mit Blick auf den Lärmschutz sind die Vereinbarungen zum viergleisigen Ausbau der Rheintalbahn. Hier beteiligt sich das Land an den Mehrkosten für eine lärmoptimierte und umweltverträgliche Planung.

Für den Flughafen Stuttgart wird derzeit der Lärmaktionsplan erstellt. Noch bis 27. Juli können Bürgerinnen und Bürger ihre Vorschläge für Lärmminderungsmaßnahmen beim Regierungspräsidium Stuttgart in das Verfahren einbringen.

Eine weitere wichtige Maßnahme bezüglich Fluglärms ist eine stärkere lärmabhängige Spreizung der Flughafenentgelte. Am Flughafen Karlsruhe/ Baden wurde eine entsprechende Änderung bereits umgesetzt.

Die Landesregierung hat sich zudem dafür eingesetzt, die Lärmbelastung der südbadischen Bevölkerung durch Anflüge auf den Flughafen Zürich zu senken und sich dabei entsprechend der „Stuttgarter Erklärung“ positioniert.

Gemeinsam mit der Region konnten in den Staatsvertragsverhandlungen zwischen dem Bund und der Schweiz wichtige Verbesserungen durchgesetzt werden.

Beim Lärmschutz an Straßen legt die Landesregierung ein besonderes Augenmerk auf lärmarme Straßenbeläge. Neben den bekannten technischen Vorkehrungen wie Lärmschutzwällen und Lärmschutzwänden stellen lärmarme Straßenbeläge wie Splittmastixasphalt eine Möglichkeit dar, den Lärm bereits an der Quelle zu reduzieren. „Wir wollen die Lärmsanierung an den Lärmschwerpunkten im Land voranbringen und räumen dem Lärmschutz auch bei Neu- und Ausbauplanungen einen hohen Stellenwert ein“, betonte Gisela Splett abschließend.

Quelle:

Staatsministerium Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Schülerinnen und Schüler heben im Schulunterricht die Hände.
  • Bildung

Koalition bringt großes Bildungspaket auf den Weg

Holzbaupreis 2022: Kirchturm mit Aussichtsplattform in Gutach im Breisgau
  • Forst

Holzbau-Fachkongress Friedrichshafen

Pressekonferenz zu BAO Pandora mit Innenminister Thomas Strobl, Justizministerin Marion Gentges, LKA-Präsident Andreas Stenger
  • Cybersicherheit

Schlag gegen international organisierten Telefonbetrug

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • Radverkehr

Bad Peterstal–Bad Griesbach: Radweg freigegeben

Ein Länderschild «Deutschland-Schweiz» ist an der deutsch-schweizerischen Grenze zu sehen. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • Forschung

Neue Impulse für die Wissenschaftsbeziehungen mit der Schweiz

Logo des Innovationspreises  Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fünfter Ideenwettbewerb Bioökonomie gestartet

Abiturienten lesen sich kurz vor Beginn der Prüfung die Abituraufgaben im Fach Deutsch durch. (Foto: © picture alliance/Felix Kästle/dpa)
  • Schule

Abschlussprüfungen an den beruflichen Schulen starten

Kabinettsausschuss Entschlossen gegen Hass und Hetze
  • Innere Sicherheit

Fünfte Sitzung des Kabinettsausschusses gegen Hass und Hetze

  • Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Symbolbild Elektro-LKW (Bild: © picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
  • Elektromobilität

Ausbau und Netzintegration von Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Blick auf die Landesgartenschau Wangen mit einem bunten Blumenfeld im Vordergrund
  • Verkehr

Nachhaltige und innovative Mobilität auf der Landesgartenschau

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Eine Auszubildende steht am Schaltpult einer computergesteuerten Fräsenmaschine (Symbolbild, © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Wenig Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • Radverkehr

Auftakt zum STADTRADELN 2024

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Generalstaatsanwalt Frank Rebmann und Justizministerin Marion Gentges
  • Justiz

Neuer Leiter der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeit

Tag der Arbeit am 1. Mai

Neugestalteter Stadtpark am Wuhrloch in Neuenburg am Rhein
  • Städtebau

Städtebaumaßnahmen in Neuenburg am Rhein abgeschlossen

Ein Inlineskater fährt auf einer Fußgängerbrücke.
  • Straßenbau

Rund 46 Millionen Euro für Straßen und Brücken

Ein Lehrer erklärt einem Schüler etwas (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
  • Studium

Zusätzlicher Weg ins Lehramt

Die Waldbox
  • Forst

Waldpädagogikangebot „Die Waldbox“

Symbolbild: Ein kleines Rehkitz liegt regungslos in einem Maisfeld. (Bild: picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
  • Tierschutz

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Maimarkt Mannheim
  • Verbraucherschutz

Mannheimer Maimarkt eröffnet