Elektromobilität

Elektromobiler Neujahrsempfang in Ludwigsburg

„Baden-Württemberg startet im wahrsten Sinne des Wortes ‚elektrisiert‘ ins neue Jahr“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstagabend beim „Elektromobilen Jahresauftakt“ in Ludwigsburg, zu dem die Landesagentur e-mobil BW GmbH und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik geladen hatten. Der Gewinn des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesforschungsministeriums für den Cluster Elektromobilität Süd-West sei die gelungene Ouvertüre für ein Jahr, das neue automobile Gründer- und Erfinderzeiten einläuten werde. „Wir entwickeln in Baden-Württemberg Konzepte und Ideen für die Elektromobilität von morgen, die Vorbild und Antrieb für ganz Europa sein können. Mit der Bewerbung ‚LivingLab BWe mobil‘ um das Schaufenster Elektromobilität haben wir ein überzeugendes Konzept erarbeitet, um Baden-Württemberg zum innovativsten lebendigen Schaufenster für nachhaltige Mobilität in Deutschland zu machen“, so der Ministerpräsident weiter. Keine andere Region in Deutschland verfüge auf so dichtem Raum über solch geballte Kompetenz der gesamten elektromobilen Wertschöpfungskette. Darauf werde man engagiert aufbauen und mit Strom aus erneuerbaren Energien einen Paradigmenwechsel hin zu einer vernetzten Mobilität gestalten. Mit den 50 Millionen Euro aus der aktuellen Landesinitiative Elektromobilität II habe man dafür auch finanziell ein deutliches Zeichen gesetzt, welche Bedeutung die Landesregierung der Elektromobilität als wichtigen Baustein für eine nachhaltige Mobilität beimesse.

Baden-Württemberg steht für Systemkompetenz

„Elektromobilität muss erfahrbar werden: Die herausragende Forschung zur Elektromobilität in Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen braucht vor Ort sichtbare Pilot- und Demonstrationsprojekte. Damit können neue Technologien validiert und in großserienfähige Produkte und gefragte Dienstleistungen umgesetzt werden“, warb auch Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid für die laufende Bewerbung um das Schaufenster Elektromobilität. Das lebendige Labor „LivingLab BWe mobil“ sei die perfekte Ergänzung für das neue Spitzencluster, um bestehende, anwendbare und einsetzbare Produkte zusammen mit realen Geschäftsmodellen und -systemen auf ihre Alltagstauglichkeit zu prüfen und „erfahrbar” zu machen. Im Spitzencluster Elektromobilität Süd-West würden die Grundlagen für die Erzeugung zukünftiger Produkte gelegt und Systemkompetenz aufgebaut.

„Das LivingLab BWe mobil ist die Chance, schon heute sehr vielen Menschen Zugang zur Elektromobilität real zu ermöglichen. Mehr als 500 E-Autos werden allein in innovativen Verleihsystemen – wie eFlinkster und car2go – eingesetzt und intermodal mit grünen ÖPNV-Angeboten vernetzt werden“, umreißt e-mobil BW Geschäftsführer Franz Loogen einige der insgesamt 41 Projekte des Schaufenster-Antrags mit einem geplanten Gesamtvolumen von 153 Millionen Euro. Darüber hinaus sollen mehr als 1.000 E-Fahrzeuge unterschiedlichster Fahrzeugtypen und Marken in gewerblichen Flotten zum Einsatz kommen und auch entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden, die regenerativ versorgt und intelligent gesteuert werde. „Hier müssen wir im Großversuch dringend Erfahrungen sammeln. Diese Erfahrungen sind unersetzlich, um das Systemgut Elektromobilität rasch für den weltweiten Wettbewerb weiterzuentwickeln und so Beschäftigung in der wichtigsten Mobilitätsregion Europas zu sichern“, ergänzte e-mobil BW-Geschäftsführer Franz Loogen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen dürften den Anschluss nicht verlieren.

Mit der Modellregion Elektromobilität Stuttgart ist zudem eine der acht Modellregionen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Baden-Württemberg beheimatet. Diese hat unter anderem Europas größte E-Bike-Flotte auf die Straßen der Region Stuttgart gebracht und geht jetzt in die zweite Runde. „Elektrische Antriebe sorgen für einen beschleunigten Strukturwandel in der Automobilindustrie. Mit vielen neuen und innovativen Projekten wollen wir dazu beitragen, dass die Region Stuttgart in diesem Prozess ihre Stellung als führender Forschungs- und Produktionsstandort behauptet“, sagte WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg. Geplant sei unter anderem der Aufbau einer E-Taxi-Flotte, die Entwicklung eines marktreifen Batterie-Nachrüstsatzes für Kleintransporter und der Einsatz eines Omnibusses ausschließlich mit Batteriebetrieb.

Elektromobilität in Baden-Württemberg heißt Vielfalt und Kreativität

In der Lichtinszenierung eines riesigen elektromobilen Schaufensters konnten sich die Gäste überzeugen, dass Elektromobilität in Baden-Württemberg vor allem vielfältig ist. Verschiedene Fahrzeugtypen vom Zweirad über den Transporter bis hin zum LKW und unterschiedliche Antriebsarten vom batterieelektrischen Fahrzeug bis zum Brennstoffzellenauto zeigten die gesamte Bandbreite der Elektromobilität. Bei der Prämierung der Sieger des Wettbewerbs Sounddesign Elektromobilität der WRS GmbH wurde deutlich, dass auch die Kreativwirtschaft in den Technologiewandel eingebunden werden muss. Den ersten Preis belegte der Sounddesigner Mario Knapp aus Berlin, dem es nach Auffassung der Jury am besten gelang, einen stummen Kurzfilm mit den passenden Geräuschen für die Fahrt eines Elektroautos zu versehen.

Die Schaufenster-Bewerbung Baden-Württemberg  „LivingLab BWe mobil“

Das beantragte Schaufenster-Konzept „LivingLab BWe mobil“ stellt eine entscheidende Etappe auf der Roadmap zu einer nachhaltigen Mobilität in Baden-Württemberg dar und wird von der Projektleitstelle aus e-mobil BW GmbH und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH koordiniert.

Rund 120 Partner haben sich in 41 Einzelprojekten zusammengeschlossen, beantragen gemeinsam ein Projektvolumen von 153 Millionen Euro und werden bis Ende 2015 mehr als 3100 Elektrofahrzeuge einsetzen. Das Projektgebiet umfasst die Region Stuttgart und die Stadt Karlsruhe.

Der Einsatz von Fahrzeugen im Alltag, integrierte Konzepte, die ÖPNV und elektromobilen Individualverkehr intelligent verknüpfen, Pilotlösungen für Infrastruktur wie Ladestationen im öffent­lichen und halböffentlichen Raum, Entwicklungspartnerschaften zwischen Nutzern und Her­stellern werden verzahnt mit Stadtentwicklungskonzepten und städtebaulichen Referenzprojekten. Dabei konzentriert sich das „LivingLab BWe mobil“ zunächst auf Marktsegmente und Zielgruppen mit den niedrigsten Markteintrittsschwellen für Elektromobilität, um mit den verfügbaren Ressourcen die größtmögliche Hebelwirkung zu erzielen. Pendler und Flotten stehen im Mittelpunkt, aber auch Bürgerpartizipation und Qualifizierungsprojekte sind wesentliche Bausteine des Antrags. Mit der großen Zahl ineinandergreifender Projekte zeigt die Region ihre herausragende Bedeutung für die Entwicklung Deutschlands zum Leitmarkt und Leitanbieter.

Ausschreibung „Schaufenster Elektromobilität“  

Bei der Ausschreibung „Schaufenster Elektromobilität“ handelt es sich um groß angelegte regionale Demonstrations- und Pilotvorhaben, in denen Elektromobilität gebündelt und international sichtbar gemacht werden soll. Für das Gesamtprogramm stellt der Bund Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. Es ist geplant, deutschlandweit drei bis fünf Schaufenster-Regionen auszuwählen. Bewerben können sich Konsortien aus Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen. Gemeinsam mit den jeweiligen Ländern, Städten und Gemeinden sollen sie ein Gesamtkonzept entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickeln. Alle Akteure können nur in Zusammenarbeit mit einer Gebietskörperschaft des öffentlichen Rechts am Wettbewerbsverfahren teilnehmen. 23 Bewerbungen liegen der gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung vor. Welche Vorhaben gefördert werden, entscheidet die Bundesregierung im März 2012. Sie stützt sich dabei auf die Einschätzung einer Jury aus unabhängigen Experten.

Quelle:

Staatsministerium Baden-Württemberg / e-mobil BW

Weitere Meldungen

Schülerinnen und Schüler heben im Schulunterricht die Hände.
  • Bildung

Koalition bringt großes Bildungspaket auf den Weg

Holzbaupreis 2022: Kirchturm mit Aussichtsplattform in Gutach im Breisgau
  • Forst

Holzbau-Fachkongress Friedrichshafen

Pressekonferenz zu BAO Pandora mit Innenminister Thomas Strobl, Justizministerin Marion Gentges, LKA-Präsident Andreas Stenger
  • Cybersicherheit

Schlag gegen international organisierten Telefonbetrug

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • Radverkehr

Bad Peterstal–Bad Griesbach: Radweg freigegeben

Ein Länderschild «Deutschland-Schweiz» ist an der deutsch-schweizerischen Grenze zu sehen. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • Forschung

Neue Impulse für die Wissenschaftsbeziehungen mit der Schweiz

Logo des Innovationspreises  Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fünfter Ideenwettbewerb Bioökonomie gestartet

Abiturienten lesen sich kurz vor Beginn der Prüfung die Abituraufgaben im Fach Deutsch durch. (Foto: © picture alliance/Felix Kästle/dpa)
  • Schule

Abschlussprüfungen an den beruflichen Schulen starten

Kabinettsausschuss Entschlossen gegen Hass und Hetze
  • Innere Sicherheit

Fünfte Sitzung des Kabinettsausschusses gegen Hass und Hetze

  • Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Symbolbild Elektro-LKW (Bild: © picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
  • Elektromobilität

Ausbau und Netzintegration von Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Blick auf die Landesgartenschau Wangen mit einem bunten Blumenfeld im Vordergrund
  • Verkehr

Nachhaltige und innovative Mobilität auf der Landesgartenschau

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Eine Auszubildende steht am Schaltpult einer computergesteuerten Fräsenmaschine (Symbolbild, © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Wenig Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • Radverkehr

Auftakt zum STADTRADELN 2024

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Generalstaatsanwalt Frank Rebmann und Justizministerin Marion Gentges
  • Justiz

Neuer Leiter der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeit

Tag der Arbeit am 1. Mai

Neugestalteter Stadtpark am Wuhrloch in Neuenburg am Rhein
  • Städtebau

Städtebaumaßnahmen in Neuenburg am Rhein abgeschlossen

Ein Inlineskater fährt auf einer Fußgängerbrücke.
  • Straßenbau

Rund 46 Millionen Euro für Straßen und Brücken

Ein Lehrer erklärt einem Schüler etwas (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
  • Studium

Zusätzlicher Weg ins Lehramt

Die Waldbox
  • Forst

Waldpädagogikangebot „Die Waldbox“

Symbolbild: Ein kleines Rehkitz liegt regungslos in einem Maisfeld. (Bild: picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
  • Tierschutz

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Maimarkt Mannheim
  • Verbraucherschutz

Mannheimer Maimarkt eröffnet