Staatssekretärin Theresa Schopper hat Pfarrer Willy Schneider das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht und dessen jahrzehntelange Entwicklungszusammenarbeit in Afrika gewürdigt.
„Willy Schneider hat sein Leben in den Dienst am Nächsten gestellt“, so Staatssekretärin Theresa Schopper anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Pfarrer i.R. Willy Schneider in der Schwarzwaldhalle in Ottenhöfen. „Über Jahrzehnte hinweg hat er mit ganzem Herzen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika vollbracht – und dabei vor allem vielen Kindern und Jugendlichen eine echte Chance auf eine bessere Zukunft geboten. Pfarrer Schneider ist ein Vorbild für Engagement mit Herz und Hand, Toleranz und Nächstenliebe.“
Toleranz fördern und leben
Im Rahmen seines Missionsdienstes war Pfarrer Schneider Ende der 60er-Jahre in Tansania, Uganda und Kenia tätig. Er verantwortete den Aufbau eines Jugendzentrums und einer Behindertenwerkstatt und setzte sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in Nairobi ein. „Seither hat ihn der Kontinent nicht mehr los gelassen. Afrika wurde zu seiner zweiten Heimat“, so die Staatssekretärin. „Dabei war Pfarrer Scheider eine Sache stets wichtig: Toleranz zu fördern und zu leben.“
1975 wurde Schneider Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in der Gemeinde Eimeldingen im Kreis Lörrach. Parallel dazu habe er sich weiter für Afrika eingesetzt und unter anderem 1981 damit begonnen, im Westen Kenias ein Waisenhaus und ein Gesundheitszentrum zu bauen, erläuterte die Staatssekretärin. „Darüber hinaus ließ er Straßen und mehrere Schulgebäude errichten, ein Büro für den Bürgermeister, Gebäude für Tee-Anbauer und die örtliche Polizei. Er stattete die Gemeinschaft mit Fahrzeugen aus, kümmerte sich um Kinder mit Behinderung und stand einer Gruppe im Kampf gegen HIV bei“, so Schopper.
Malaika Children’s Home
„Oberste Priorität hat für Pfarrer Scheider schließlich der Aufbau eines Waisenhauses für den Verein African-German-Partnership erlangt“, sagte die Staatssekretärin. Dabei habe er auch seine Frau Asuna kennen gelernt, deren Mutter sich aus christlicher Nächstenliebe um Waisenkinder kümmerte. Nach deren Tod beschlossen ihre Kinder, das Vermächtnis der Mutter weiterzuführen und gründeten das Malaika Children’s Home in Kenia. „Mit dem Bau des Waisenhauses im Jahre 1996 haben sich Willy und Asuna Schneider der Ärmsten der Armen angenommen: Sie haben Kindern ein Zuhause und damit die Möglichkeit auf eine Zukunft geschenkt“, betonte Schopper.
2002 gründeten Pfarrer Schneider und seine Frau den Verein Afrikanische-Deutsche Partnerschaft Malaika e.V. „Im Laufe der Jahre konnten so weitere Projekte verwirklicht werden: Das Kinderheim verfügt inzwischen über eine eigene Klinik mit Entbindungsstation sowie eine Biogasanlage und eine Photovoltaikanlage, die die gesamte Einrichtung mit Strom versorgen“, erläuterte die Staatssekretärin, „alle Projekte wurden fast ausschließlich durch Spendenmittel finanziert, die Pfarrer Schneider mit unermüdlichem Einsatz durch Vorträge, Gottesdienste und Benefizveranstaltungen sammelt.“
„Darüber hinaus setzt sich Pfarrer Willy Schneider auch tatkräftig in seiner Heimatgemeinde Ottenhöfen ein. Als Sprecher vertritt er die örtlichen Vereine und ist ein erfolgreicher, respektierter Repräsentant und Botschafter der Vereinsarbeit“, so Staatssekretärin Theresa Schopper.