Wasserversorgung

Masterplan gegen zunehmende Wasserknappheit

Die Landesregierung reagiert mit dem Masterplan Wasserversorgung auf zunehmende Wasserknappheit. Er unterzieht die Wasserversorgung aller Kommunen einem Klimacheck. Das Land erhöht die Fördermittel für die Anpassung der Versorgungsinfrastruktur.

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Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas.
Symbolbild

Der Masterplan Wasserversorgung der Landesregierung unterzieht die Wasserversorgung aller Kommunen einem Klimacheck. Umweltministerin Thekla Walker hat am Dienstag, 15. Juli 2025, im Ministerrat eine erste Zwischenbilanz zum Masterplan Wasserversorgung vorgestellt. Ziel des Masterplans ist eine zukunftsfähige Wasserversorgung mit Trinkwasser in den Kommunen des Landes. Die Untersuchungen berechnen die Wassersituation im Jahre 2050. Zwischenergebnisse zeigen: Mehr als die Hälfte der Kommunen wird den Spitzenbedarf an Trinkwasser 2050 nicht decken können. Die Landesregierung erhöht daher die Fördermittel für die Anpassung der Versorgungsinfrastruktur auf 88 Millionen Euro in 2026.

Die Erderhitzung beschleunigt sich und sie setzt Mensch, Natur und auch unsere Wasserversorgung unter Stress und Druck. ... Wir reagieren mit dem Masterplan Wasserversorgung vorausschauend, planvoll und im engen Schulterschluss mit unseren Kommunen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Ministerpräsident Winfried Kretschmann erklärte im Anschluss an die Ministerratssitzung: „Die Erderhitzung beschleunigt sich und sie setzt Mensch, Natur und auch unsere Wasserversorgung unter Stress und Druck. Nach der langen Trockenphase in den vergangenen Monaten sind die Grundwasserbestände und Flusspegel wieder deutlich gesunken. Bereits jetzt darf nicht mehr überall Wasser entnommen werden. Dies wird sich künftig noch verschärfen. Wir reagieren mit dem Masterplan Wasserversorgung vorausschauend, planvoll und im engen Schulterschluss mit unseren Kommunen.“

Umweltministerin Thekla Walker ergänzte: „Wassermangel bedroht unsere Freiheit. In Frankreich haben Gemeinden bereits den Bau neuer Häuser und die Ansiedlung von Landwirtschaft untersagt, weil das Wasserangebot nicht mehr ausreicht. Solche Verteilungskonflikte wollen wir in Baden-Württemberg vermeiden. Jederzeit Zugriff zu haben auf qualitativ einwandfreies Trinkwasser zu bezahlbaren Preisen ist ein Grundbedürfnis. Das erfüllen wir mit konkreten Handlungsempfehlungen und der deutlich ausgeweiteten Förderung für Kommunen.“

Masterplan ermöglicht passgenaue Maßnahmen in den Kommunen

Der Masterplan Wasserversorgung ist ein bundesweit einmaliges Projekt, das die Wasserversorgungsinfrastruktur in allen 1.101 Kommunen erhebt und analysiert. Die Analysen werden in fünf Chargen durchgeführt und werden 2026 abgeschlossen sein.

Die Ergebnisse zeigen, dass bei rund drei Prozent der Versorgungsgebiete bereits aktuell ein rechnerisches Defizit bei der Deckung des mittleren Wasserverbrauchs besteht. Bis 2050 erhöht sich dies auf zwölf Prozent. Zudem wird bei rund der Hälfte der Kommunen ein Engpass bei der Deckung von Spitzenbedarfen während Trockenperioden prognostiziert.

In Baden-Württemberg gibt es erste Aufrufe zum sparsamen Wassergebrauch und Umschaltungen der Trinkwasserversorgung aufgrund niedriger Grundwasserstände. Das Projekt Masterplan Wasserversorgung zielt darauf ab, neue Quellen zu erschließen und somit einen zukünftigen Wassermangel zu vermeiden. Dazu wird ein Klimacheck der lokalen Wasserversorgung durchgeführt, um Städten und Gemeinden konkrete Tipps zur Reaktion auf Wasserprognosen für 2050 zu geben. Es wurden Handlungsempfehlungen definiert, beispielsweise die Erschließung neuer Wasserressourcen, die Anpassung beziehungsweise Optimierung technischer Anlagen und die Erhöhung der Ausfallsicherheit sowie die Anpassung von Wasser- und Bezugsrechten.

Land unterstützt Kommunen und Wasserversorger

Das Land unterstützt die Kommunen und Wasserversorger durch die Förderrichtlinie Wasserwirtschaft, um unzumutbar hohe Gebühren- und Beitragsbelastungen für die Bürger zu vermeiden. Im Staatshaushaltsplan 2025/2026 steigt die Förderung für die Wasserversorgung auf knapp 64 Millionen Euro im Jahr 2025 und fast 88 Millionen Euro im Jahr 2026, was einer deutlichen Erhöhung gegenüber dem Staatshaushaltsplan von 2016 mit 13 Millionen Euro entspricht.

Ein weiterer Baustein, um Wassermangel vorzubeugen, ist die landesweite Strategie für urbanes Wasserressourcenmanagement. Ziel ist, eine zentrale Informations- und Beratungsstelle zu etablieren, um Kommunen bei der Entwicklung ihrer Infrastruktur in Richtung Schwammstadt zu unterstützen, die Wasser speichert und damit spart. Verwaltung, Planerinnen und Planer, Bauherrinnen und Bauherren sowie Bürgerinnen und Bürger sollen sich zudem an einem gemeinsamen Leitbild orientieren können. Dafür wurden zwölf Aktivitäten definiert, die nach Veröffentlichung der Strategie geprüft und möglichst umgesetzt werden sollen.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Wasser

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Masterplan Wasserversorgung

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