Aktion gegen Todesstrafe

Gedenkfeier „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Villa Reitzenstein als Zeichen der Solidarität violett beleuchtet (Archivbild)

Anlässlich des internationalen Tages „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ fand in Stuttgart eine gemeinsame Gedenkfeier des Staatsministeriums und der Landeshauptstadt statt. Zugleich wurde die Villa Reitzenstein als Zeichen der Solidarität violett beleuchtet.

Anlässlich des internationalen Tages „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ fand am Mahnmal auf dem Stauffenbergplatz beim Alten Schloss eine Gedenkfeier statt: Staatsminister Klaus-Peter Murawski, Veronika Kienzle, Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte, sowie Dr. Richard Rudisile von der Stuttgarter Gruppe der christlichen Laienbewegung Sant’Egidio erinnerten an die grausame Praxis der Todesstrafe und die gewaltsam aus dem Leben gerissenen Menschen.

Land und Stadt erinnern an grausame Praxis der Todesstrafe

„Die Todesstrafe ist ein Relikt aus vorzivilisatorischen Epochen, in denen nicht zwischen Strafen und Vernichten unterschieden wurde, in denen es kein verlässliches Rechtswesen gab. Die Todesstrafe ist nicht gerecht. Nutzen wir unseren ganzen Einfluss auf die Wertegemeinschaft und Weltgemeinschaft. Treten wir für das Leben und seine demokratische Gestaltung ein“, so Staatsminister Murawski.

Die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Mitte, Veronika Kienzle, sagte: „In Zeiten, in denen Menschen in unvorstellbarer Zahl im Krieg in Syrien, durch islamistischen Terror in aller Welt, durch die Flucht im Mittelmeer ihr Leben verlieren, sollten Staaten doch wenigstens das tun, was sie zum Erhalt menschlichen Lebens wirklich bewirken können: Nämlich die Todesstrafe sofort auszusetzen und sie für immer abzuschaffen.“

Dr. Richard Rudisile von der Gemeinschaft Sant’Egidio stellte den aus Stuttgart stammenden und insbesondere als Ankläger im Auschwitzprozess bekannt gewordenen, früheren hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer in den Mittelpunkt seiner Ansprache: „Fritz Bauer hat sich immer wieder entschieden gegen die Todesstrafe ausgesprochen und seine Position überzeugend begründet. Er wollte den in der frühen Bundesrepublik starken Bestrebungen zur Wiedereinführung der Todesstrafe deutlich entgegentreten und hat die Abschaffung der Todesstrafe durch das Grundgesetz entschieden verteidigt.“

Villa Reitzenstein als Zeichen der Solidarität violett beleuchtet

Das Staatsministerium Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt richteten in diesem Jahr zum ersten Mal eine gemeinsame Veranstaltung aus. Parallel dazu wurde die Villa Reitzenstein wie schon in der Vergangenheit als Zeichen der Solidarität violett beleuchtet. Geplant ist, die gemeinsame Veranstaltung zukünftig abwechselnd am Sitz der Landesregierung, der Villa Reitzenstein, bzw. in der Stuttgarter Innenstadt durchzuführen. 

Tag gegen die Todesstrafe

Die christliche Gemeinschaft Sant’Egidio, die seit 1968 besteht, rief bereits im Jahr 2002 den weltweiten Tag gegen die Todesstrafe am 30. November ins Leben. Fast 2000 Städte auf allen Kontinenten nahmen im vergangenen Jahr daran teil. Die Städte dokumentieren mit dem Tag des Gedenkens an Orten, die historisch in Verbindung mit dem Thema Todesstrafe stehen, ihren Protest gegen deren Unmenschlichkeit. Erfreulich ist, dass im Dezember 2014 die Generalversammlung der Vereinten Nationen erneut eine universelle Resolution gegen die Todesstrafe mit großer Mehrheit verabschiedete. 

Um öffentlich ein Zeichen zu setzen, unterstützt die Landeshauptstadt Stuttgart seit 2008 das Anliegen der Gemeinschaft Sant’Egidio, die vollständige Abschaffung der Todesstrafe zu erreichen. Die Landesregierung ist in diesem Jahr zum dritten Mal dabei.

Quelle:

Staatsministerium Baden-Württemberg und Landeshauptstadt Stuttgart

Weitere Meldungen

Schaubild mit wesentlichen Zahlen zur Hochschulfinanzierungsvereinbarung III von 2026 bis 2030.
Hochschulen

Land sichert Finanzierung der Hochschulen bis 2030

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 1. April 2025

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet

Saal eines Commercial Courts
Justiz

Justiz baut Angebot von Commercial Courts weiter aus

von links nach rechts: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Kerstin Jorna (Europäische Kommission), Luc Van den hove (Präsident und CEO von imec), Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele bei der Bekanntgabe des Ansiedlungsprojekts
Innovation

Neues imec-Kompetenzzentrum in Baden-Württemberg

Ein Windrad dreht sich bei Herbolzheim vor einem Strommast. (Bild: Patrick Seeger/dpa)
Energie

14. Energiepolitisches Gespräch zur Umsetzung der Energiewende

Auswärtige Kabinettssitzung im Kloster Schussenried, Bibliothekssaal
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. März 2025

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (stehend) bei seiner Ansprache beim Besuch des KUNSTschalters Schemmerhofen.
Kunst und Kultur

Kretschmann besucht KUNSTschalter Schemmerhofen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundesrat.
Bundesrat

Baden-Württemberg stimmt Grundgesetzänderung zu

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. März 2025

Logo der Servicestelle Bürgerbeteiligung
Bürgerbeteiligung

Servicestelle bringt Bürgerbeteiligung voran

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 11. März 2025

Roboterarm in einer Fabrik
Innovation

Land stellt Innovations- und Zukunftsagenda vor

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #6: Richtig abbiegen – die Zukunft der Mobilität

Eröffnung des 10. Donausalons durch Staatssekretär Rudi Hoogvliet
Europa

10. Donausalon: EU-Erweiterung als Zukunftsstrategie