Das Gemeinsame Haus der Partnerschaft
Die Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi wird von drei Elementen getragen, die sich am Ende zu einem gemeinsamen Haus zusammenfügen. Neben der Förderung, den Veranstaltungen und der Öffentlichkeitsarbeit der SEZ bilden die burundische Diaspora, das Deutsch-Zentrum der Universität Bujumbura und die Academie de l’amitié in Form von Tandems das Fundament der Partnerschaft.
Das Dach der Partnerschaft setzt sich aus den gemeinsamen Werten der Partnerschaftserklärung sowie der materiellen und immatriellen Unterstützung durch die Regierungen der beiden Länder zusammen.
Die Säulen der Partnerschaft bilden die fünf Cluster. In ihnen setzt das Burundi-Bündnis Projekte um und fördert Netzwerke. Diese Cluster werden von der Landesregierung unterstützt:
Im Rahmen des Agroforst-Projekts bauen Bäuerinnen und Bauern in Burundi Kaffee nach einem speziellen Prinzip an: Über den Kaffeepflanzen werden unterschiedliche Arten von hohen Bäumen gepflanzt. Sie spenden nicht nur Schatten, sondern kühlen auch den Boden und versorgen die Kaffeepflanzen mit Nährstoffen. Der Kaffee, der aus dem Fair-Trade-zertifizierten Anbau gewonnen wird, wird von der Weltpartner eG als „Burundi-Kaffee“ in Baden-Württemberg vertrieben. Rund 11.000 Kleinbauernfamilien profitieren inzwischen vom Agroforst-Projekt: Sie können ihre Ernährung sichern und gleichzeitig das Familieneinkommen stabilisieren.
Das Projekt Versöhnung und Friedensarbeit vernetzt wissenschaftliche, zivilgesellschaftliche und kirchliche Akteure in Baden-Württemberg mit Akteuren in Burundi, in Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Es organisiert Tagungen, Symposien und Summer Schools und sorgt für den Wissenstransfer zwischen den unterschiedlichen Akteuren. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Themengebiet Dekolonisierung und Erinnerung, bei dem auch die aktuellen Friedens- und Konfliktforschungen eingebunden werden.
Bei diesem Projekt fördert die Landesregierung Städte und Kommunen in Baden-Württemberg, die sich für eine Zusammenarbeit mit burundischen Gemeinden interessieren. Außerdem wird die Hochschule Kehl dabei unterstützt, an der Université du Burundi eine Partner-Verwaltungshochschule aufzubauen.
Das Projekt Schulinitiative Amahoro Burundi unterstützt den Ausbau der Schulpartnerschaften zwischen Baden-Württemberg und Burundi. Dabei werden beispielsweise Materialien für die Informationsarbeit für interessierte Schulen in Baden-Württemberg zusammengestellt, Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler entwickelt oder Fortbildungen für Lehrkräfte angeboten.
Seit 2023 werden im Rahmen des Projekts Erste-Hilfe-Kurse in Burundi angeboten. Außerdem wurden Ersthelferteams gegründet. Am Krankenhaus in Kayanza soll zudem eine Sauerstoffversorgung aufgebaut werden.