Zusammenarbeit

Partnerland Burundi

Seit den 1980er Jahren besteht zwischen Baden-Württemberg und Burundi eine enge Partnerschaft. Daraus ist in den letzten Jahren ein starkes Burundi-Bündnis hervorgegangen. 2024 feierten beide Länder das 40-jährige Bestehen der Landespartnerschaft.

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Der Botschafter der Republik Burundi und der Staatssekretär Rudi Hoogvliet stehen nebeneinander und schauen sich an. Sie haben sich gerade Geschenke überreicht und lächeln.

Am 16. Mai 2014 unterzeichneten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der damalige burundische Minister für Auswärtige Beziehungen und internationale Zusammenarbeit, Laurent Kavakure, eine gemeinsame Vereinbarung. Damit stellten sie die schon stark gewachsene Partnerschaft auf eine formale Grundlage und verständigten sich auf eine gemeinsame Wertebasis.

Der Aufbau der Partnerschaft kann als ein "Haus der Partnerschaft" begriffen werden. Unter dem Dach der beiden Regierungs-Partnerschaften werden die Räume durch Verbindungen aus Zivilgesellschaft, Kommunen, Wissenschaft, Bildung, Gesundheit, Kirche und weiteren Bereichen des Burundi-Bündnisses in Baden-Württemberg ausgefüllt.

Die Landesregierung nimmt in der Partnerschaft eine koordinierende Rolle ein. Sie fördert das Burundi-Bündnis vor allem in den Schwerpunkt-Bereichen, den sogenannten Clustern. Außerdem stärkt sie die Basis der Partnerschaft: durch die Büros der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbei Baden-Württemberg (SEZ) in Stuttgart und Bujumbura, durch den Aufbau einer Académie de l’Amitié, durch eine Förderung des Deutschzentrums in Bujumbura mit rund 2.500 Deutschlernenden in Burundi und durch eine Förderung der Burundischen Diaspora in Deutschland.

Erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Landespartnerschaft ist die SEZ und ihr Burundi-Team. Seit 1991 begleitet sie die Partnerschaft im Bereich der Zivilgesellschaft aus Baden-Württemberg und Burundi. Sie ist die zentrale Anlaufstelle für Menschen, die in Burundi aktiv sein wollen, sowie auch umgekehrt für burundische Engagierte und Organisationen, die Kontakte in Baden-Württemberg suchen. Mit der Förderlinie bwirkt! Burundi leistet die SEZ auch finanziell einen großen Beitrag für die Partnerschaftsarbeit.

Die Cluster des Burundi-Bündnisses

Unter der Leitung erfahrener Partnerinnen und Partner haben folgende Cluster ihre Arbeit aufgenommen:

Geschicht der Parnerschaft

Anfang der 1980er Jahre erreichten die Beziehungen zwischen Baden-Württemberg und Burundi unter dem damaligen Landtagspräsidenten Erich Schneider eine neue Ebene. Als der damalige Präsident der Nationalversammlung von Burundi, Prof. Émile Mwohora, 1984 nach Baden-Württemberg kam, lud er Schneider im Anschluss nach Burundi ein. Schneiders Reise in das ostafrikanische Land legte den Grundstein für die gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi. Schneider und Mwohora gelten bis heute als die beiden Gründerväter der Partnerschaft.

In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde die Partnerschaft insbesondere von Zivilgesellschaft, Kommunen und Kirchen gelebt und weiter ausgebaut, sodass sie auch Jahre politischer Krisen überdauern konnte. Angesichts des politischen Tauwetters in Burundi nahm Baden-Württemberg 2021 die Zusammenarbeit mit dem Land wieder offiziell auf. Gemeinsam mit dem Rat für Entwicklungszusammenarbeit hat die Landesregierung die Akteurinnen und Akteure im Land zum gemeinsamen Engagement in einem Burundi-Bündnis eingeladen.

2023 reiste wieder eine politische Delegation aus Baden-Württemberg unter der Leitung von Staatssekretär Rudi Hoogvliet nach Burundi. Mit dem burundischen Außenminister, Botschafter Albert Shingiro, unterzeichnete der Staatssekretär eine Gemeinsame Absichtserklärung zur Bekräftigung der Partnerschaftserklärung von 2014 und nahm an der Eröffnung des Verbindungsbüros der SEZ in Bujumbura teil.

2024 besuchte Albert Shingiro zum 40-jährigen Jubiläum die Messe Fair Handeln in Stuttgart. Vertreterinnen und Vertreter beider Länder feierten in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Koloniale Vergangenheit

Von 1885 bis 1916 war Burundi Teil der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika. Im Ersten Weltkrieg besetzten belgische Truppen Burundi. Durch den Friedensverbund von Versailles wurde das Land 1919 zu belgischem Mandatsgebiet erklärt. Am 1. Juli 1962 erlangte Burundi seine Unabhängigkeit von Belgien und feiert diesen Tag seitdem als Nationalfeiertag.

Burundi: Länder-Information

Burundi gehört zu den kleinsten und gleichzeitig am dichtesten besiedelten Ländern Afrikas. Insgesamt leben dort 12,5 Millionen Menschen. Mit einer Fläche von 28.000 km² ist Burundi fast so groß wie Baden-Württemberg. Der Altersdurchschnitt der Bevölkerung liegt bei 17 Jahren.

Der Staat liegt im Osten des afrikanischen Kontinents und grenzt an Tansania, Ruanda und die Demokratische Republik Kongo. Das wirtschaftliche Zentrum Bujumbura liegt etwa 6.100 km von Stuttgart entfernt am Tanganjika-See, dem zweitgrößten See Afrikas. Die politische Hauptstadt Gitega befindet sich im Zentrum des Landes.
Mit einer durchschnittlichen Höhe von 1.504 Metern über NN gehört Burundi zu den höchstgelegenen Ländern der Erde. Es wird daher auch als „Land der tausend Hügel“ bezeichnet.

Die Mehrzahl der burundischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Die Wirtschaft des Landes basiert zum größten Teil auf der Landwirtschaft. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Kaffee, Tee, Zucker, Baumwolle und Nahrungspflanzen. Die Inflationsrate in Burundi ist hoch. Es gibt immer wieder Probleme bei der Versorgung mit Bargeld oder Treibstoff, auch Medikamente sind oft nicht verfügbar.

Gruppenbild von Sarah Hagmann, Jan Kohlmeyer, Leiter der Stabstelle Klimaschutz der Stadt Stuttgart und Teilnehmenden beim Exchange Hub „Living Library – Jugend trifft Politik“ im Rahmen des Abschlussevents des EU-geförderten Projekts Mindchangers in Stuttgart.
Jugendbeteiligung

Abschluss des EU-Projekts „Mindchangers“

AMAHORO! trifft Faire Woche –  40 Jahre Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi
Internationale Beziehungen

40 Jahre Partnerschaft mit Burundi

Neben dem Podcasttitel DRUCK SACHE #40 - Junge Stimmen für die Agenda 2030 sind die beiden Gästinnen Müzeyen Tasdelen und Navika Deol zu sehen.
Podcast zum Bundesrat

DRUCK SACHE #40 – Junge Stimmen für die Agenda 2030

Tanganjika-See, Burundi
PODCAST ZUM BUNDESRAT

DRUCK SACHE #37 – Zieldestination: Burundi

Gruppenbild von Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund, und Teilnehmenden beim International Youth Meeting im Rahmen des EU-geförderten Projekts Mindchangers in Stuttgart.
Entwicklungspolitik

Konferenz zu entwicklungspolitischem Engagement junger Menschen

Logo der 58. Stallwächterparty: Die Buchstaben K und I stehen auf einem gelben Fonds. Sie haben einen Verlauf von türkis nach pink, gelb und grün. Ein neuronales Netz liegt im Hintergrund und geht in die Buchstaben über. Unter den Buchstaben steht Stallwächterparty 2023. Die Zahl 2023 ist im weißen Flächenumriss derLandesgrenze Baden-Württembergs  eingebunden.
Politisches Sommerfest

Stallwächterparty 2023 zum Thema Künstliche Intelligenz

Staatssekretär Rudi Hoogvliet (Mitte) und der Landtagsabgeordnete Josha Frey (rechts) mit jungen Engagierten
Entwicklungspolitik

Entwicklungspolitisches Engagement fördern

Gruppenbild der für Entwicklungspolitik zuständigen Ministerinnen und Minister sowie Staatssekretärinnen und Staatsekretäre der Länder mit Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze
Entwicklungspolitik

Bund und Länder bekräftigen entwicklungspolitische Zusammenarbeit

Mehrere Personen halten weiße Blätter mit einzelnen Buchstaben in ihren Händen und bilden damit den Begriff "MINDCHANGERS BW".
Entwicklungspolitik

Junges Engagement in der Entwicklungspolitik

Ein Kind füllt einen Eimer mit Wasser auf.
Entwicklungspolitik

Land stellt neue Schwerpunkte der Entwicklungspolitik vor

von links nach rechts: Helga Linsler, Staatssekretär Rudi Hoogvliet und Norbert Linsler
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Helga und Norbert Linsler

Staatssekretär Rudi Hoogvliet (l.) und Ann-Katrin Bauknecht (r.) bei der Überreichung des Bundesverdienstkreuzes.
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Ann-Katrin Bauknecht

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (M.) und seine Ehefrau Gerlinde stehen mit Mitgliedern der Landesregierung vor den Gästen. (Bild: © picture alliance/Marijan Murat/dpa)
Neujahrsempfang

„Baden-Württemberg: weltweit vernetzt“

Zwei Schüler bei einer Gruppenarbeit im Unterricht (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
Bildung

100 Schulen setzen sich für Fairen Handel ein

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (r.) und Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege (l.) (Bild: Staatsministerium Baden-Württemberg)
Gespräch

Kretschmann trifft Friedensnobelpreisträger Mukwege