Integration

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Flüchtlingsdialogen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Babou Sohna, 43-jähriger Flüchtling aus Gambia, schreibt in Schwäbisch Gmünd beim ersten kommunalen Flüchtlingsdialog zwischen Flüchtlingen und Bürgern Wünsche und Probleme auf weiße Tischdecken (Foto: dpa).

Die kommunalen Flüchtlingsdialoge erfreuen sich einer großen Nachfrage: Über 20 Kommunen haben Dialoge in Planung oder bereits Veranstaltungen durchgeführt, weitere bekundeten bereits Interesse. Um die Dialogidee auch über Baden-Württemberg hinaus bekannt zu machen, wurde eine neue Webseite eingerichtet, auf der Kommunen, Vereine und Initiativen sowie Ehrenamtliche Wissenswertes rund um die Dialoge finden.

„Mit den kommunalen Flüchtlingsdialogen tragen wir dazu bei, dass engagierte Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe mit Verwaltung und Politik, den Geflüchteten und auch untereinander zu Themen wie Wohnraum, Arbeit und Bildung oder beispielsweise Sicherheit und Gemeinschaft ins Gespräch kommen. Alle können ihre reichen Erfahrungen einbringen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Und zwar immer auf den lokalen Sozialraum und das Zusammenleben vor Ort bezogen. Die Nachfrage hiernach ist groß“, sagte Staatsrätin Gisela Erler anlässlich des ersten Erfahrungsaustauschs der kommunalen Vertreter zum gemeinsamen Projekt des Sozialministeriums und des Staatsministeriums.

Große Nachfrage

Über 20 Kommunen hätten Dialoge in Planung oder bereits Veranstaltungen durchgeführt, weitere Städte und Gemeinden bekundeten bereits Interesse. „Von den Kommunen hören wir, dass das Angebot für die Dialoge genau zum richtigen Zeitpunkt kommt, um gemeinsam mit den Ehrenamtlichen innezuhalten und vorauszuschauen und sich dann gemeinsam auf den langen Weg der Integration zu machen“, so Erler.

Gudrun Heute-Bluhm vom Städtetag ergänzte: „Die Kommunalen Flüchtlingsdialoge bieten unseren Städten und Gemeinden die optimale Chance, mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit Geflüchteten und mit Menschen, die sich Sorgen machen, in den Dialog zu kommen. Nur gemeinsam gelingt es, für die Herausforderungen der Integration und des zukünftigen Zusammenlebens gute Lösungen zu finden.“

Dialogidee über Baden-Württemberg hinaus bekannt machen

Unterstützt wird die Initiative auch von der Bertelsmann Stiftung. Die Bertelsmann Stiftung hat eigens dafür eine neue Webseite eingerichtet, auf der Kommunen, Vereine und Initiativen sowie Ehrenamtliche Wissenswertes rund um die Dialoge finden: www.fluechtlingsdialoge.de. „Kommunen finden hier praktische Handreichungen wie Musterabläufe, Leitfäden, Checklisten, Good Practice Beispiele – alles was sie brauchen um selber einen Flüchtlingsdialog durchzuführen“, so Anna Renkamp, Expertin für Bürgerbeteiligung von der Bertelsmann Stiftung. „Mit der Webseite wird die Dialogidee auch über Baden-Württemberg hinaus bekannt gemacht und kann zum Nachmachen motivieren“, sagte Staatsrätin Erler. Wissenschaftlich begleitet werde das Projekt von der Universität Hohenheim. 

Programm „Flüchtlingshilfe durch Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft“

Das Programm „Flüchtlingshilfe durch Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft“ des Sozialministeriums und des Staatsministeriums umfasst zwei Säulen: 

  1. Das Förderprogramm „Lokale Bündnisse für Flüchtlingshilfe – Gemeinsam in Vielfalt“ und 
  2. die Förderung der Qualifizierung bürgerschaftlich Engagierter in der Flüchtlingshilfe. 

Im Rahmen dieser zweiten Säule stehen Mittel zur Förderung der kommunalen Flüchtlingsdialoge zur Verfügung. Dieser Teil des Programms wird von der Landeszentrale für politische Bildung im Auftrag des Sozialministeriums umgesetzt. In zwei Förderwellen wurden für die Förderung von 122 Lokalen Bündnisse insgesamt drei Millionen Euro bereitgestellt.

Ministerium für Soziales und Integration: Förderaufrufe

Flüchtlingsdialoge.de

Weitere Meldungen

Einbürgerungsfeier des Landes Baden-Württemberg
Staatsangehörigkeit

Einbürgerungsfeier des Landes Baden-Württemberg

Staatsrätin Barbara Bosch spricht auf der Demokratiekonferenz 2025 in Aarau (Schweiz).
Bürgerbeteiligung

Demokratiekonferenz 2025 im Kanton Aargau

Staatssekretär Florian Haßler (links) im Gespräch mit Gouverneur Dr. Ali Tatar (rechts)
Delegationsreise

Baden-Württemberg und Dohuk bekräftigen Partnerschaft

Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek (vordere Reihe, Dritter von links) und der Vorsitzende der Härtefallkommission Klaus Pavel (vordere Reihe, Zweiter von links) mit den Mitgliedern nach der konstituierenden Sitzung der Kommission
Migration

Härtefallkommission startet in neunte Amtszeit

Kabinettssitzung mit Bundeskanzler Friedrich Merz
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett mit dem Bundeskanzler

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Bundeskanzler Friedrich Merz (rechts)
Antrittsbesuch

Bundeskanzler Friedrich Merz besucht Baden-Württemberg

Pressekonferenz mit Marion Gentges (rechts), Ministerin der Justiz und für Migration, und Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek (links)
Migration

Aufenthalt von syrischer Großfamilie beendet

Ausbilderin mit Lehrling
Europäischer Sozialfonds

Land fördert Teilzeitausbildung mit rund vier Millionen Euro

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
Migration

Europäische Asylreform muss echte Wirkung zeigen

von links nach rechts: Jo De Boeck, imec Chief Strategy Officer; Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut; Ministerpräsident Winfried Kretschmann; Luc Van den hove, President and Chief Executive Officer of imec und Bart Plackle, imec Vice-President Automotive
Innovation

Imec eröffnet Niederlassung für Chiplet-Entwicklung in Heilbronn

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 14. Oktober 2025

An einem Tisch im Pflegeheim ist ein junger Pfleger im Gespräch mit einem älteren Mann.
Pflege und Teilhabe

Entlastungen und Verbesserungen in der Pflege

Gruppenbild anlässlich der ASA-Jubiläumsfeier am 9. Oktober 2025 in Berlin
Entwicklungspolitik

Bund und Länder stärken Kooperation im ASA-Programm

Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Gespräch mit Bundeskanzler Friedrich Merz
Automobilwirtschaft

Kretschmann zum Autogipfel im Bundeskanzleramt

Ein Mähdrescher erntet in Langenenslingen-Andelfingen ein Getreidefeld mit Wintergerste ab. (Bild: picture alliance/Thomas Warnack/dpa)
Strategiedialog

Gesellschaftsvertrag zur Landwirtschaft nimmt Fahrt auf