Sicherheit

Sicherheitspolitischer Dialog zu Sicherheit und Verteidigung

Die Landesregierung ist mit Akteuren aus Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft sowie der Streitkräfte und der Sicherheitsbehörden zu einem Sicherheitspolitischen Dialog zusammengekommen.

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Die Landesregierung Baden-Württemberg hat gemeinsam mit dem Verband Unternehmer Baden-Württemberg e.V. und dem Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag e.V. Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft sowie der Streitkräfte und der Sicherheitsbehörden zu einem Sicherheitspolitischen Dialog in Stuttgart eingeladen. Auch der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Dr. Nils Schmid, nahm an dem Austausch teil.

Innovativer Industriestandort und Spitzenwissenschaft gehen zusammen

Mit der Veranstaltung baut Baden-Württemberg sein Ökosystem „Verteidigung und Forschung“ konsequent aus. Ziel ist es, altes Silodenken zu überwinden und mit geballter Innovationskraft der klügsten Player aus Forschung, Wirtschaft und Startups schnelle und gute Lösungen und Produkte zu bieten. Deutschland und die Europäische Union müssen bis spätestens 2029 verteidigungsfähig sein. Baden-Württemberg will als starker Rüstungs- und Forschungsstandort einen Beitrag dazu leisten.

Wir Europäer müssen unsere Sicherheit und den Schutz unserer Freiheit in die eigenen Hände nehmen – nicht irgendwann, sondern jetzt. Damit wir schnell vorankommen, vernetzen wir mit diesem Dialogformat die Kräfte von Bund, Land, Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte: „Wir Europäer müssen unsere Sicherheit und den Schutz unserer Freiheit in die eigenen Hände nehmen – nicht irgendwann, sondern jetzt. Damit wir schnell vorankommen, vernetzen wir mit diesem Dialogformat die Kräfte von Bund, Land, Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen. Baden-Württemberg ist einer der zentralen Standorte der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in Deutschland und eine der innovativsten und dynamischsten Regionen Europas. Deshalb kann Baden-Württemberg substantiell zum Hochlauf der Produktionskapazitäten, zum Schließen von Fähigkeitslücken und zum Transfer von Innovationen beitragen. Ein wichtiges Beispiel sind die vielen Dual-Use-Produkte in der Luft- und Raumfahrt – alles Technologien und Fähigkeiten, die wir seit Jahren intensiv fördern und vorantreiben. Moderne Ausrüstung braucht Künstliche Intelligenz, Quantensensorik und Satellitentechnologien. Auf diese Schlüsseltechnologien setzt Baden-Württemberg mit starken Initiativen seit Jahren. Wir wollen sie mit neuen Projekten gezielt in der Verteidigungs- und Sicherheitswirtschaft nutzen und bauen an einem neuen Ökosystem. Die Bundesregierung hat viele wichtige Entscheidungen auf den Weg gebracht, die unserer Wirtschaft helfen. Dafür sind wir dankbar. Was wir von Bund und EU auch in Zukunft brauchen, sind kurze Genehmigungszeiten, Verlässlichkeit und Transparenz.“

Weitere Stimmen aus der Bundes- und Landesregierung

Interner Austausch, Podiumsdiskussion und Workshops

Nach einem internen Austausch der Teilnehmenden des Sicherheitspolitischen Dialogs folgte eine Podiumsdiskussion. Parlamentarischer Staatssekretär Schmid sowie Thomas Bürkle, Präsident der Unternehmer BW, Prof. Middendorf, Rektor der Universität Stuttgart und Harald Mannheim von Airbus Defence & Space sprachen zum Thema „Freiheit verteidigen, Kooperation vertiefen, gemeinsam vorangehen“. Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in Workshops zu den Themen „Forschung und Transfer für Sicherheit“, „Produktion für die Verteidigungsfähigkeit – Schnell, Skalierbar, Sicher“ und „Resilienz als Standortfaktor – Angebote zur Sicherstellung der Wertschöpfungskette“ zu informieren und auszutauschen. Diese Formate sind der Startpunkt für weitere Veranstaltungen. Insgesamt konnten sich rund 200 Personen aus verschiedenen Wirtschaftsbranchen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Zivilschutzorganisationen und Sicherheitsbehörden austauschen. Von Bundesseite waren ebenfalls Vertreter der Agentur für Sprunginnovation des Bundes SPRIN-D und dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr BAAINBw anwesend. Das Netzwerk aus Wirtschaft, Forschung und Politik beabsichtigt, die Partnerschaft mit dem Bund weiter zu intensivieren.

Sicherheit und Verteidigung in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg ist mit 42.000 Beschäftigten entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Hardware bis Software einer der wichtigsten Standorte der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie in Deutschland. Rund ein Viertel aller Beschäftigten der Branche in Deutschland arbeiten hier, rund 20 Prozent des Umsatzes der Branche werden in Baden-Württemberg erwirtschaftet. Gleichzeitig wirken Investitionen und Forschung in diesem Bereich als Hebel auch für zivile Innovationen.

Die Landesregierung hat Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, des Landeskommandos und von Verbänden bereits im Frühjahr 2025 zu einem Runden Tisch zum Thema Sicherheit und Verteidigung eingeladen, um Wirtschaft, Wissenschaft und Politik besser zu vernetzen. Dieser Austausch wurde mit dem Sicherheitspolitischen Dialog erweitert und verstetigt. Das Interesse wächst beständig. Zudem wurde eine Lenkungsgruppe ins Leben gerufen, die ressortübergreifend zahlreiche Maßnahmen in den Fokus genommen hat und deren Umsetzung vorantreibt. Eine der ersten war die Erarbeitung eines Gesetzentwurfs, der Bauvorhaben der Bundeswehr deutlich beschleunigen soll.

Die IHK Bodensee-Oberschwaben hat zudem eine eigene Anlaufstelle eingerichtet und berät konkret Unternehmen bei Krisenvorsorge, Cybersicherheit und über Möglichkeiten zum Eintritt in die Lieferkette. Ebenso unterstützen die Unternehmer BW ihre Mitgliedsunternehmen gezielt.

Als weiteren Baustein der baden-württembergischen Forschungslandschaft gründet das Land jetzt den Innovationscampus Sicherheit und Verteidigung. Rund um die Universität Stuttgart mit Europas größter Fakultät für Luft- und Raumfahrt, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), den Fraunhofer-Instituten des Fraunhofer-Leistungsbereichs Verteidigung, Vorbeugung und Sicherheit (VVS) und zahlreichen weiteren Hochschulen entsteht ein Ökosystem, das die wissenschaftliche Expertise mit den Unternehmen, Start-ups und relevanten Akteuren vernetzt.

Besonders herausragen wird der geplante, europaweit einzigartige Hyperschallkanal an der Universität Stuttgart. Hier werden Testverfahren und Simulationen ermöglicht werden, die sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich national und für die europäischen Partner hohe Relevanz haben.

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