Europa

Zusammenarbeit im Donauraum

In Baden-Württemberg bringen Brigach und Breg die Donau zu Weg. Als Ursprungsland engagieren wir uns seit 2011 in der Strategie der Europäischen Union für den Donauraum.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Karte des Donauraums

Eine Europäische Strategie für den Donauraum – Wohlstand durch Vielfalt

Die Donau als Lebensader, als Naturraum und als eine der bedeutendsten Handelsrouten verbindet eine Region mit 115 Millionen Bürgerinnen und Bürgern in 14 unterschiedlichen Ländern. Eine Region, die durch den demografischen Wandel, Herausforderungen für die Demokratie, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, den voranschreitenden Klimawandel, sowie der Abwanderung talentierter Köpfe herausgefordert wird.

Um dem entgegenzuwirken, hat die Europäische Union mit Unterstützung Baden-Württembergs die EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Bayern und den Partnerländern Österreich, Bulgarien, Kroatien, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Slowakei, Bosnien und Herzegowina, Republik Moldau, Ukraine, Montenegro und Serbien füllen wir die Strategie durch Projekte und Kooperationen mit Leben.

Porträtbild von Florian Hassler, Staatssekretär im Staatsministerium und Vertreter des Landes bei der Europäischen Union

Die Donauraumstrategie bietet die Chance auf eine langfristige Regionalentwicklung. Durch Projekte und Kooperationen wird die Zusammenarbeit in Europa auf allen Ebenen erprobt und in der Praxis gelebt.

Florian Hassler, Staatssekretär und Vertreter des Landes bei der Europäischen Union

Es liegt in unserem Interesse, den Raum politisch zu stabilisieren, eine gleichberechtigte Gesellschaft aufzubauen und neben der wirtschaftlichen Entwicklung zivilgesellschaftliche Strukturen zu stärken. Den Donauraum wollen wir gemeinsam zu einer nachhaltig entwickelten Region mit einer gesunden Umwelt und einem hohen Lebensstandard weiterentwickeln. Vor dem Hintergrund der geopolitischen Entwicklungen gilt es, die Zusammenarbeit in Europa zu stärken.

Durch die Verleihung des EU-Beitrittskandidatenstatus an Bosnien und Herzegowina, der Republik Moldau und der Ukraine im Jahr 2022 kommt der EUSDR eine bedeutende Rolle zu. Sie bietet uns ein sehr wirkungsvolles Kooperationsformat, um aktiv an europäischer Politik mitzuwirken und auf Augenhöhe mit den EU-Beitrittskandidaten zusammenzuarbeiten.

Vielfältige Zusammenarbeit unter dem Dach der EU-Donauraumstrategie

Die Zusammenarbeit findet in den vielfältigsten Themenfeldern und auf unterschiedlichsten Ebenen statt. Sie gründet sich auf eine Mitteilung der Europäischen Kommission und einen Aktionsplan, der die folgenden Prioritäten festlegt:

  1. Anbindung an den Donauraum: Verbesserung der Mobilität, Förderung der Nutzung nachhaltiger Energien sowie von Kultur und Tourismus.
  2. Umweltschutz im Donauraum: Qualität der Gewässer, Management von Umweltrisiken, Erhaltung der biologischen Vielfalt, der Landschaften und der Qualität von Luft und Boden.
  3. Aufbau von Wohlstand im Donauraum: Entwicklung der Wissensgesellschaft durch Forschung, Bildung und Informationstechnologien, Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Investitionen in Menschen und Qualifikationen.
  4. Stärkung des Donauraums: Verbesserung der institutionellen Kapazitäten, Einbezug der Zivilgesellschaft, Zusammenarbeit zur Förderung der Sicherheit und zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität.

Die Finanzierung von Projekten soll über europäische und nationale Förderprogramme erfolgen. Die inhaltlichen Schwerpunkte wurden in vier Säulen und zwölf Prioritätsbereiche (Priority Area, PA) untergliedert. Jede PA wird von mindestens zwei Koordinatorinnen und Koordinatoren (Priority Area Coordinators, PACs) geleitet und von einer Steuerungsgruppe (Steering Group, SG) unterstützt.

Als Land Baden-Württemberg koordinieren wir gemeinsam mit Kroatien die PA 8 „Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen“ und setzen damit den Aktionsplan im Bereich Wirtschaft um. Diese Aufgabe nimmt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus wahr.

Eine zentrale Steuerungsfunktion kommt den Nationalen Koordinatorinnen und Koordinatoren (NC) zu. Diese Verantwortung teilen sich in Deutschland gemeinschaftlich das Staatsministerium Baden-Württemberg, die Bayerische Staatskanzlei, das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und das Auswärtigen Amt in Berlin. Der Vorsitz der EUSDR, die Präsidentschaft, wechselt jährlich zwischen den 14 Mitgliedstaaten.

In Baden-Württemberg selbst sind im Laufe der Jahre eigene Strukturen zur Umsetzung der EUSDR erwachsen. Mit der Benennung von Staatssekretär Florian Hassler zum EUSDR-Sondergesandten der Landesregierung im Oktober 2022 haben wir eine wichtige Voraussetzung geschaffen, um auch in dieser Legislaturperiode politisch wirksam im Donauraum zu agieren. Im Staatsministerium besteht mit der Servicestelle Donauraum eine operative Struktur, die zahlreiche Koordinierungsfunktionen übernimmt. Dieses Engagement wird durch die aktive Mitwirkung der Fachministerien unterstützt und ergänzt. Darüber hinaus beteiligen sich zahlreiche Partner außerhalb der Landesverwaltung an einer erfolgreichen Umsetzung, etwa die Baden-Württemberg Stiftung, das Donaubüro der Städte Ulm und Neu-Ulm oder das informelle Netzwerk Zivilgesellschaft EUSDR.

Insgesamt beruht das Engagement unseres Landes auf einem breiten parlamentarischen Konsens, der sich auch im Koalitionsvertrag niedergeschlagen hat.

Der EUSDR-Projektefonds im Staatsministerium

Darüber hinaus sind wir das einzige EUSDR-Mitglied, das über einen eigenen Projektmittelfonds verfügt.

Unser Donau-Projektefonds richtet sich an Initiativen und Ideen mit Bezug zu einem oder mehreren der zwölf Prioritätsbereiche und der 14 Länder der EUSDR. Insbesondere förderfähig sind strategisch ausgerichtete Projekte, die einem oder mehreren der vier Schwerpunkte des Landes Baden-Württemberg entsprechen:

  1. Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere Projekte, die die Wertschöpfungs- und Lieferketten im Donauraum resilienter machen,
  2. Umwelt, insbesondere Projekte, die den Europäischen Grünen Deal umsetzen,
  3. Stärkung der Zivilgesellschaft sowie der Jugend,
  4. Unterstützung der Ukraine, der Republik Moldau und der an der EUSDR beteiligten Länder des Westbalkans auf ihrem europäischen Weg.

Besondere Anliegen sind weiterhin die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Unterstützung vulnerabler Gruppen, wie der Sinti und Roma in Südosteuropa.

Weitere Fördermöglichkeiten mit Bezug zum Donauraum

Ein auf die makroregionalen Strategien zugeschnittenes Suchportal für EU-Fördermittel bietet Ihnen Euro Access.

Informationen zum INTERREG-B Donauraumprogramm (DRP) 2021-2027 inklusive der Nationalen Kontaktstelle für Baden-Württemberg und Bayern finden Sie auf den Seiten des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg.

Für gemeinnützige und kommunale Projekte in den Bereichen Bildung, Kultur und Zivilgesellschaft mit Fokus auf den Donauraum sowie für Vorhaben im Bereich der Nothilfe für die Ukraine und Republik Moldau verweisen wir Sie gerne auf das Programm „Perspektive Donau“ der Baden-Württemberg Stiftung.

Weitere Hinweise auf europäische Förderprogramme mit Bezug zur Donauraumstrategie finden Sie auf der Webseite der Donauraumstrategie.

Weitere zentrale Dokumente und Webseiten der EUSDR

Europäische Union: EU-Strategie für den Donauraum – Beschreibung der Ziele und Themenfelder

Europäische Kommission: Aktionsplan der EUSDR – Umsetzungshilfe und Richtschnur für die Prioritätsbereiche und die Arbeit in den Steuerungsgruppen (PDF, englisch)

Informationsportal zur EU-Strategie für den Donauraum

EU-Strategie für den Donauraum (englisch)

Aktuelle Meldungen

Eröffnung des 10. Donausalons durch Staatssekretär Rudi Hoogvliet
Europa

10. Donausalon: EU-Erweiterung als Zukunftsstrategie

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 15. Oktober 2024

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der stellvertretende von Molda Premierminister Dumitru Alaiba (rechts) unterzeichnen eine Absichterklärung.
Delegationsreise

Kretschmann besucht Republik Moldau

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) mit Rumäniens Premierminister Ion-Marcel Ciolacu (rechts)
Europa

Kretschmann auf Delegationsreise im Donauraum

Paneldiskussion beim neunten Donausalon
Europa

EU-Erweiterung im Fokus des neunten Donausalons

Staatssekretär Florian Hassler (rechts) und die kroatische Staatssekretärin Andreja Metelko-Zgombić (links)
Europa

Zusammenarbeit mit Kroatien weiter stärken

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 14. November 2023

Wirtschaft

Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen mit Südost- und Osteuropa

Staatssekretär Florian Hassler bei seiner Rede beim 8. Donausalon in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund in Berlin
Europa

Achter Donausalon setzt Fokus auf Zukunft von Moldau

Eine Karte des Donauraums
Europa

Hassler auf Reise in Rumänien und Moldau

Erste Sitzung des Kabinetts nach der Regierungsbildung im Mai 2021.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. Oktober 2022

Florian Hassler
Europa

Hassler zum Sondergesandten für den Donauraum ernannt

Kabinettssitzung im Europasaal der Landesvertretung in Brüssel.
Auswärtige Kabinettssitzung

Kabinett tagt in Brüssel mit europapolitischen Schwerpunkten

Staatsekretär Florian Hassler (l.) und die Staatssekretärin im Außenministerium der Republik Kroatien, Andreja Metelko-Zgombić (r.) bei der Sitzung der elften Sitzung der Gemischten Regierungskommission zwischen Baden-Württemberg und Kroatien in Šibenik/Kroatien
Europa

Weiterer Ausbau der Zusammenarbeit mit Kroatien

Eine Karte des Donauraums
Europa

Jugendliche aus dem Donauraum entwickeln Ideen zur Zukunft Europas

Kontakt

Das Staatsministerium in der Villa Reitzenstein (Parkansicht)

Servicestelle Donauraum

Staatsministerium Baden-Württemberg
Richard-Wagner-Straße 15
70184 Stuttgart