Weltkulturerbe

UNESCO-Welterbe-Urkunde für Eiszeithöhlen übergeben

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer (l.), überreicht die UNESCO-Weltkulturerbe-Urkunde „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (M.) und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (r.). (Foto: © dpa)

Das Land hat die Urkunde anlässlich der Aufnahme der „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ in die UNESCO-Welterbeliste erhalten. Mit der Verleihung gehe die Verpflichtung einher, die Welterbestätte zu schützen, zu pflegen und die Vermittlung dieser frühen Epoche der Menschheitsgeschichte zu stärken, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt Prof. Dr. Maria Böhmer überreichte die Urkunde anlässlich der Aufnahme der „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ in die UNESCO-Welterbeliste an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. „Es ist nicht zu viel gesagt, wenn man die Schwäbische Alb als Wiege der Menschheit, als Wiege von Kunst und Kultur bezeichnet. Und es ist daher nur folgerichtig, dass die Fundstätten und die sie umgebende Landschaft nun von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurden“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim Festakt in Ulm. „Mit der Verleihung geht aber auch eine Verpflichtung einher, die Welterbestätte zu schützen, zu pflegen und die Vermittlung dieser frühen Epoche der Menschheitsgeschichte zu stärken.“ Dieser Verpflichtung sei sich das Land gemeinsam mit der Region, dem Alb-Donau-Kreis, dem Landkreis Heidenheim und den Kommunen vor Ort bewusst. Der Titel sei auch eine besondere Auszeichnung und Würdigung der jahrzehntelangen archäologischen und paläontologischen Forschung im Land.

Höhlenlandschaften sind Erbe der ganzen Menschheit

„Ich danke dem Welterbekomitee für die Einschreibung der Höhlenlandschaften in die Welterbeliste und allen am Verfahren Beteiligten für die sehr gute Zusammenarbeit. Die Eintragung ist ein wunderbarer Erfolg für die Landesdenkmalpflege und alle unsere Kooperationspartner“, sagte Ministerin Hoffmeister-Kraut. Nun gelte es, die Stätte mit Leben zu erfüllen und den Welterbegedanken in die Öffentlichkeit zu tragen. „ Mit der Welterbeauszeichnung sind die Höhlenlandschaften nicht mehr allein das Erbe unseres Landes und ihrer Fundregionen, sie sind das Erbe der ganzen Menschheit.“

„Am Antrag in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen zu werden, waren viele Institutionen und Köpfe beteiligt“, so Kretschmann und Hoffmeister-Kraut. Das Auswärtige Amt, das Wirtschaftsministerium, das Wissenschaftsministerium, das Landesamt für Denkmalpflege, die Landratsämter und beteiligten Gemeinden haben sich ebenso wie die Ehrenamtlichen, Förderer und die Fachwissenschaftler der Universität Tübingen mit großem Engagement in den Antrag zum UNESCO-Welterbe eingebracht. „Sie alle haben dazu beigetragen, dass die Welt der Jäger und Sammler auf der Alb mehr und mehr erschlossen wird“, so Kretschmann.

Schwäbische Alb als Wiege von Kunst und Kultur

Im Juli 2017 entschied die UNESCO, die „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ in die Welterbeliste aufzunehmen. Sie sind Fundorte der ältesten mobilen Kunstwerke der Welt. Damit werden die einzigartigen Fundstätten im Ach- und Lonetal als Wiege der Kunst und Musik gewürdigt. Hierzu zählen sechs Höhlenfundstellen und die sie umgebende Landschaft im Ach- und Lonetal, die Fundorte von über 50 aus Elfenbein oder Knochen gearbeiteten Figuren sind. Die gefundenen Objekte sind zwischen 35.000 und 43.000 Jahre alt. Dazu zählen das Elfenbein-Mammut von der Vogelherdhöhle, die Venus vom Hohle Fels und der Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Stadel, sowie acht Flöten. Die „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ sind damit die 42. Welterbestätte in Deutschland und die insgesamt 6. Welterbestätte in Baden-Württemberg.

Mediathek: Bilder zum Herunterladen

Weitere Meldungen

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
Kunst und Kultur

Neue Leitung für Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

Schülerinnen und Schüler melden sich in einer Klasse.
Integration

Land macht Druck beim Thema Integration

Holger Neinhaus
Kunst und Kultur

Neinhaus wird geschäftsführender Vorstand am ZKM

Eine Studentin der Hebammenwissenschaft hat während einer Übung in einer Vorlesung im Ausbildungszentrum DocLab des Universitätsklinikums Tübingen ein Kleidungsstück unter ihr Oberteil gestopft, um eine schwangere Frau darzustellen, damit eine Kommilitonin eine Betreuungsssituation mit ihr üben kann. (Bild: © dpa)
Studium

Erste Absolvierende der Hebammenwissenschaft feiern Abschluss

Garten- und Weinbau
Landwirtschaft

Auszahlung der EU-Frostbeihilfen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Papst Franziskus
Kirche

Kretschmann zum Tod von Papst Franziskus

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Delegationsreise Slowenien
Delegationsreise

Wirtschaftskooperation mit Slowenien

Städtebauliche Erneuerung Ühlingen
Städtebau

Ortsmitte in Ühlingen-Birkendorf erfolgreich saniert

Fertiggestellter Neubau Besigheimer Straße 14 / Gartenstraße 23-25 in Hessigheim
Städtebau

Ortsmitte in Hessigheim erfolgreich saniert

Europastaatssekretär Florian Hassler (rechts) und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp (links) bei der Übernahme der Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“ am 20. März 2023 in Lyon
Europa

„Vier Motoren für Europa“ sprechen sich für Freihandel aus

Das Logo des Südwestrundfunks (SWR), aufgenommen vor der Zentrale des SWR in Stuttgart.
Medien

SWR-Änderungsstaatsvertrag unterzeichnet

Ministerin Nicole Razavi besucht den Tabakschopf in Neuried-Schutterzell
Denkmalpflege

Erfolgsprogramm „Wohnen im Denkmal“ wird neu aufgelegt

Vertreter aus Wirtschaft und Politik sitzen beim Spitzengespräch zu den US-Zöllen in einem barocken Saal an einer langen Tafel. sie sind im Gespräch und haben Mikrofone vor sich stehen.
Wirtschaft

Baden-Württemberg setzt auf Freihandel und ein starkes Europa