Staatssekretär Florian Hassler hat am Mittwoch, 13. November 2024, in der Villa Reitzenstein in Stuttgart acht Personen mit der Staufermedaille des Landes ausgezeichnet. Geehrt wurden sie für ihre Verdienste um den europäischen Zusammenhalt.
„Ein freies und geeintes Europa ist nicht das Werk von Regierungen allein – es lebt von Menschen mit gemeinsamen Werten, die Grenzen überwinden, sich austauschen und solidarisch miteinander umgehen“, sagte der Staatssekretär für politische Koordinierung und Europa, Florian Hassler. „Mit viel Herzblut und viel Zeit helfen die Ausgezeichneten, dass Europa enger zusammenwächst. Ihr Engagement als überzeugte Europäerinnen und Europäer ist angesichts der großen Herausforderungen, vor denen Europa steht, besonders entscheidend“, so Hassler weiter. Die Ausgezeichneten seien unter anderem in Städte- oder Landkreispartnerschaften engagiert, in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, im kulturellen und politischen Austausch oder im sozialen Einsatz für Menschen in den ärmeren Gegenden Europas.
Mit der Staufermedaille würdigt der Ministerpräsident Verdienste um das Gemeinwohl durch langjähriges ehrenamtliches, gesellschaftliches oder bürgerschaftliches Engagement, das weit über das berufliche Wirken hinausreicht. Alle zwei Jahre werden in einer eigenen Aktion Personen mit der Staufermedaille ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für den europäischen Gedanken und die europäische Integration engagieren.
Die ausgezeichneten Personen
Herbert Bader ist seit über 50 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr in Biberach engagiert. Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Biberach und der georgischen Stadt Telawi war er maßgeblich am Aufbau der Feuerwehr in Telawi beteiligt und unterstützte die dortige Feuerwehr durch Schulungen sowie die Bereitstellung von Ausrüstung.
Johanna Dudzinski-Tann hat mit ihrem Einsatz bei der Entstehung und Weiterentwicklung der Partnerschaft zwischen den Landkreisen Bodenseekreis und Tschenstochau maßgeblich dazu beigetragen, dass enge und freundschaftliche Beziehungen zwischen Deutschen und Polen entstehen konnten. Als Partnerschaftsbeauftragte des Kreises und als Vorsitzende des deutsch-polnischen Freundeskreises am Bodensee initiierte sie deutsch-polnische Schüleraustausche, Schülerreisen, Schulpartnerschaften und Studierendenaustausche
Elke Gabel ist erste Vorsitzende des Ortenauer Fördervereins „Hilfe für Menschen e. V.“. Seit über zwei Jahrzehnten ist sie mehrmals jährlich mit Hilfstransporten in ihrem Geburtsland Rumänien unterwegs, um dort unbürokratische Hilfe für Menschen in Not zu leisten. Durch den rumänischen Schwesterverein, den sie ebenfalls als Präsidentin leitet, konnte in Aninoasa eine Sozialkantine für Kinder aus sozial benachteiligten Familien eingerichtet werden.
Gérard Hug setzt sich als Bürgermeister von Biesheim und Präsident des Gemeindeverbands Alsace Rhin Brisach seit über 15 Jahren im Grenzgebiet für die Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen der Region Grand Est und Baden-Württemberg ein. Maßgeblich war er an der Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Beratungsstelle Infobest sowie an der Entstehung des deutsch-französischen Kulturforums Art'Rhena auf der Rheininsel bei Breisach/Vogelgrun beteiligt.
Markus Möhring trägt entscheidend dazu bei, dass die gemeinsame Geschichte im Dreiländereck zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz erhalten bleibt und auch zukünftig erlebt werden kann. In seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Museumsleiter wurde das Museum am Burghof in Lörrach zu einem trinationalen Netzwerk ausgebaut. Das Museum heißt mittlerweile Dreiländermuseum und hat für viele andere Museen Vorbildcharakter.
Dr. Eberhard Schanbacher ist Lehrer, Schulleiter und Historiker und hat durch sein Wirken maßgeblich zur europäischen Verständigung beigetragen. Seit mehr als 20 Jahren engagiert er sich in Rumänien unter anderen mit der von ihm mitgegründeten „Siebenbürgerhilfe“, die Landwirte unterstützt, und dem Verein Rumänienhilfe Kinderglück. Außerdem hat er sich um die Aufarbeitung der Geschichte des Konzentrations-Außenlagers Echterdingen-Bernhausen verdient gemacht.
Seit der Entstehung der Gemeindepartnerschaft zwischen Le Tholonet und seiner Heimatgemeinde Eschbronn im Jahr 2003 ist Manfred Schmieders Engagement entscheidend für die stetige Weiterentwicklung des Austausches zwischen beiden Gemeinden. Als Erster Vorsitzender des Partnerschaftskomitees pflegt er zudem die Partnerschaft Eschbronns zu den Gemeinden Rollegem-Kapelle in Belgien und Vandans in Österreich.
Dieter Stöcklin hat die deutsch-französische Freundschaft mit seinem Einsatz bereichert und nachhaltig gestärkt. Als Lehrer am Eichendorffgymnasium in Ettlingen organisierte er über mehrere Jahrzehnte hinweg den Schüleraustausch in die Partnerstadt Épernay. Bis heute organisiert er Treffen ehemaliger Austauschschüler. Zu den Feierlichkeiten des 70-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft initiierte er den Podcast „Santé & Broschd“, als Historiker verfasste er eine Chronik der Städtepartnerschaft und des Austauschs.