Delegationsreise

Kretschmann zieht positive Bilanz der Balkanreise

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat eine positive Bilanz seiner fünftägigen Reise nach Serbien, Kroatien und Bosnien und Herzegowina gezogen. Kooperationen seien weiter ausgebaut, Partnerschaften vertieft und der wirtschaftliche Austausch gestärkt worden. Der Westbalkan gehöre zu Europa, seine Länder in die Europäische Union.

Zum Abschluss seiner Delegationsreise nach Südosteuropa traf Ministerpräsident Kretschmann am heutigen Freitag (20. April 2018) in Sarajevo zu einem politischen Gespräch mit dem Vorsitzenden des Staatspräsidiums von Bosnien und Herzegowina, Bakir Izetbegovic, zusammen.

Zum Abschluss der Reise Besuch in Bosnien und Herzegowina

„Auch Bosnien und Herzegowina ist auf dem Weg in die EU, auch wenn weiterhin kontinuierliche Bemühungen nötig sind. Durch Kooperationen im Bereich der praxisorientierten Berufsbildung wollen wir Bosnien und Herzegowina auf diesem Weg begleiten, denn junge Menschen brauchen Zukunftschancen und Unternehmen gut ausgebildete Fachkräfte“, so Kretschmann. Man habe ein echtes Interesse an der Weiterentwicklung der Westbalkanstaaten und an einem EU-Beitritt dieser Länder. „Gleichzeitig gibt es klare Kriterien. Für einen EU-Beitritt von Bosnien und Herzegowina müssen umfassende Reformen angegangen und umgesetzt werden – insbesondere bei Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Grundrechten und Bekämpfung von Korruption.“

Bereits am Morgen traf Ministerpräsident Kretschmann mit offiziellen Religionsvertreterinnen und -vertretern aus Bosnien und Herzegowina zusammen: „In Bosnien und Herzegowina gibt es eine lange Tradition religiöser Vielfalt, die auch zum kulturellen Reichtum des Landes beiträgt. Deswegen bieten Religion und der interreligiöse Dialog auch Chancen, die Teilung des Landes zu überwinden und gegenseitiges Verständnis zu erzeugen“, so Kretschmann.

Am Donnerstag (19. April 2018) besuchte Kretschmann in Zagreb das Start-up-Unternehmen Rimac Automobiliti, das 2009 aus der Hobby-Garage des Gründers Mate Rimac entstand. Die Firma hat sich auf die Entwicklung und Produktion von elektrischen Hochleistungssportwagen, Antriebssystemen und Batterien spezialisiert. Als aufstrebendes Technologie Start-Up sei Rimac eine treibende Kraft und Pionier in der kroatischen Automobilindustrie, so Kretschmann. „Ihr elektrobetriebener Sportwagen verbindet Mut, Erfindergeist und Engagement.“

Kretschmann trifft kroatischen Premierminister

Daraufhin führte Kretschmann Gespräche mit dem Premierminister der Republik Kroatien, Andrej Plenkovic, der stellvertretenden Premierministerin und Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Handwerk, Martina Dalic, und der stellvertretenden Premierministerin und Außenministerin, Marijana Pejcinovic Buric. Kroatien und Baden-Württemberg verbinden sehr gute politische Beziehungen und eine intensive Zusammenarbeit. Baden-Württemberg pflegt intensive Wirtschaftsbeziehungen zu Kroatien, der gemeinsame Außenhandel steigt weiter. Außerdem haben beide Länder innerhalb der EU-Donauraumstrategie gemeinsam die Verantwortung für den Bereich „Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen“ übernommen. „Ich bin sehr beeindruckt von den Reformplänen in Kroatien, die auch für Unternehmen große Chancen bieten“, sagte der Ministerpräsident. „Kroatien ist als jüngstes EU-Mitglied ein wichtiger Partner für die Integration und hat mit Blick auf den Westbalkan eine Schlüsselposition inne. Das Land ist ein Stabilitätsanker in der Region.“

Bereits am Mittwoch (18. April 2018) in Zagreb nahm Kretschmann an der Gründung der Arbeitsgruppe Digitalisierung des Bereichs „Wettbewerbsfähigkeit“ im Rahmen der EU-Donauraumstrategie mit Baden-Württemberg und Kroatien teil. „Die Digitalisierung ist das wirtschaftliche Zukunftsthema überhaupt“, so Ministerpräsident Kretschmann. „Für die Entwicklung des Donauraums, mit seinem wirtschaftlichen Gefälle und großem Potenzial, spielt dieses Thema natürlich eine Schlüsselrolle.“ Am gleichen Tag nahm die Delegation an der Unterzeichnung von drei Partnerschaften zwischen baden-württembergischen und kroatischen Berufsschulen teil. Im Rahmen der neuen Kooperation sollen Lehrkräfte im direkten Austausch voneinander lernen, wie Ausbildungsprogramme nach dem dualen Modell stärker an die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts vor Ort angepasst werden können.

Am Mittwochmorgen besuchte die Delegation den 1991 in der Schlacht um Vukovar zerstörten Wasserturm von Vukovar, der derzeit als Gedenkstätte ausgebaut wird. „Die EU wurde auch gegründet, um den Frieden in Europa zu schaffen und zu wahren. In dieser Region wird dies ganz besonders sichtbar. Dieser Wasserturm ist ein beeindruckendes Mahnmal gegen die Gräuel des Krieges. Er steht aber auch für Versöhnung, Annäherung und eine gemeinsame Zukunft in Europa. Von hier aus soll auch ein Zeichen der Versöhnung ausgehen“, so der Ministerpräsident.

Hervorragende Einblicke in vielfältige Region, Kooperationen ausgebaut

Kretschmann zog eine positive Bilanz seiner Delegationsreise nach Serbien, Kroatien und Bosnien und Herzegowina: „Meine Mitreisenden aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, Umwelt und Zivilgesellschaft konnten vor Ort hervorragende Einblicke in eine besonders vielfältige Region erlangen, in der vor noch nicht einmal 25 Jahren Krieg geführt wurde. In der verschiedene Ethnien das friedliche Zusammenleben wieder lernen mussten. Und in der sich die Länder auf einen europäischen Weg gemacht haben. Im Rahmen der Reise konnten wir die fruchtbare Kooperation in unseren Gemischten Regierungskommissionen und in der EU-Donauraumstrategie weiter ausbauen. Es wurden regionale und kommunale Partnerschaften vertieft, der wirtschaftliche Austausch gestärkt und die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen Hochschulen, Kulturschaffenden und der Zivilgesellschaft vorangebracht“, so Ministerpräsident Kretschmann.

Westbalkan gehört zu Europa, seine Länder in die Europäische Union

Die Länder des westlichen Balkans würden mitten in Europa liegen und dort auch ihre Zukunft sehen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Kroatien ist seit 2013 Mitglied der EU, mit Serbien wird verhandelt und Bosnien und Herzegowina hat vor zwei Jahren seinen Beitrittsantrag gestellt. Der Westbalkan ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geostrategisch wichtig für Europa. Er gehört zu Europa und seine Länder in die Europäische Union.“

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