Europa

Staatssekretärin Schopper zu Gesprächen in Brüssel

Staatsministerin Theresa Schopper

Baden-Württemberg bringt sich aktiv in den europäischen Integrationsprozess ein. Dies betonte Staatssekretärin Theresa Schopper zum Abschluss ihres Besuchs in Brüssel. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die EU-Donauraumstrategie, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Entwicklungspolitik.

„Die EU-Strategien für den Donauraum und den Alpenraum sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sind zentrale Bestandteile unserer Europapolitik. Auch bei der Entwicklungspolitik übernimmt Baden-Württemberg viel Verantwortung durch eine an Nachhaltigkeit ausgerichtete Landespolitik“, so Staatssekretärin Theresa Schopper am gestrigen Mittwoch zum Abschluss ihres eintägigen Brüssel-Besuchs. Auf dem Programm der Staatssekretärin standen dabei Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der europäischen Kommission, mit EU-Abgeordneten, mit Botschafterinnen und Botschaftern aus dem Donauraum sowie mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Nichtregierungsorganisationen.

Entwicklung des Donauraums ist großes Anliegen für das Land

Für Baden-Württemberg ist die Entwicklung des Donauraums ein großes Anliegen. Die Region bietet großes wirtschaftliches Potenzial, etwa für den Aufbau mittelständischer Strukturen mit baden-württembergischen Partnerinnen und Partnern. In diesem Bereich fällt dem Land eine besondere Rolle innerhalb der EU-Strategie für den Donauraum zu, da Baden-Württemberg gemeinsam mit Kroatien das Thema „Stärkung der mittelständischen Wirtschaft“ für den gesamten Donauraum koordiniert. Außerdem möchte Baden-Württemberg mit Projekten zum Kapazitätsaufbau in Verwaltung und Zivilgesellschaft aktiv zur Stabilität und Integration Südosteuropas beitragen.

Schopper informierte sich bei Vertreterinnen und Vertretern der Open Society Foundation, der Trägerin der Central European University in Budapest, über die aktuelle Situation. Die renommierte Hochschule ist durch eine Novelle des ungarischen Hochschulgesetzes von der Schließung bedroht. „Die Central European University ist für viele Hochschulen in Baden-Württemberg ein geschätzter Kooperationspartner. Ich wünsche mir, dass sich diese Universität auch in Zukunft in Ungarn weiterentwickeln kann und hoffe, dass hierfür zügig eine Lösung gefunden werden kann“, so Schopper nach dem Gespräch.

Mit Lidija Topic, Botschafterin von Bosnien und Herzegowina, sowie dem Generaldirektor für Regionalpolitik und Stadtentwicklung bei der Europäischen Kommission, Marc Lemaître, sprach die Staatssekretärin über die zukünftige Zusammenarbeit im Rahmen der EU-Donauraumstrategie. „Ich freue mich, dass unsere Partnerländer in Südosteuropa sowie die Europäische Kommission das Engagement Baden-Württemberg für die Umsetzung der EU-Donauraumstrategie schätzen. Ich begreife das als Ansporn für unsere künftigen Aktivitäten, sowohl im Rahmen von bilateralen Projekten wie etwa zur dualen Ausbildung, als auch bei der Gesamtsteuerung der Strategie beispielsweise im Bereich der Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung. Baden-Württemberg ist und bleibt ein verlässlicher Partner für die Länder im Donauraum und für die Europäischen Kommission“, fasst Schopper die Ergebnisse zusammen.

Interreg unerlässlich für grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Mit Generaldirektor Lemaître erörterte die Staatssekretärin außerdem die künftige Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit nach 2020. Rund 38 Prozent der Europäerinnen und Europäer leben derzeit in einer Grenzregion, viele davon auf beiden Seiten der rund 500 Kilometer langen Grenze Baden-Württembergs zu Frankreich und der Schweiz. Die Interreg A-Programme Oberrhein und Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein sind wichtige Instrumente zur Finanzierung grenzüberschreitender Projekte an Oberrhein, Hochrhein und in der Bodenseeregion. „Für die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn in Frankreich, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein ist das Förderinstrument Interreg unerlässlich bei der Umsetzung von Projekten, etwa in den Bereichen Innovation, Wissenschaft, Verkehr oder Umweltschutz“, so Schopper. „Die Europäische Territoriale Zusammenarbeit leistet durch das Miteinander der Kulturen einen ganz entscheidenden Beitrag zur europäischen Integration. Leider haben die rechtlichen und administrativen Anforderungen an die Förderungen allerdings inzwischen Ausmaße angenommen, die Antragsteller abschrecken und die Wirkung der Programme schmälern. Deswegen habe ich der Europäischen Kommission konkrete Beispiele zur Optimierung der Regelungen und zur Vereinfachung der Verfahren unterbreitet.“

Austausch über aktuelle Fragen der Entwicklungszusammenarbeit

Daneben informierte sich Schopper über aktuelle Fragen der Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union, die zusammen mit den Mitgliedsländern weltweit der größte Geldgeber in diesem Bereich ist. Vor dem Hintergrund der Landespartnerschaft mit Burundi standen die Perspektiven der vertieften Partnerschaft mit afrikanischen Ländern und die Überarbeitung des Cotonou-Abkommens, einem entwicklungspolitischen Abkommen zwischen der EU und 79 AKP-Staaten (Afrika, Karibik & Pazifik), besonders im Fokus. Als Beispiel für die Koordinierung von Entwicklungszusammenarbeit auf substaatlicher Ebene ließ sich die Staatssekretärin die Nikosia-Initiative zur Stabilisierung Libyens durch die Unterstützung von lokalen und regionalen Gebietskörperschaften erläutern. „Bei der Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern müssen wir weg kommen von dem Fokus auf Entwicklungszusammenarbeit. Vielmehr müssen wir die wirtschaftliche Entwicklung der Länder stärker fördern, um ihnen eigene Instrumente zur Bewältigung ihrer Herausforderungen an die Hand zu geben und damit die Wertschöpfungsketten in den Ländern zu stärken“, so Schopper. „Die Vielzahl junger Menschen, die dort eine echte Zukunftsperspektive suchen, ist eine Herausforderung und eine Chance für die afrikanischen Länder. Durch Unterstützung bei beruflicher Bildung und wirtschaftlicher Entwicklung können wir hier viel bewirken.“

Weitere Meldungen

Dr. Florian Stegmann, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Baden-Württemberg, bei seiner Rede.
  • Künstliche Intelligenz

Mit dem neuen F13 in die Verwaltung der Zukunft

Bleichheim
  • Ländlicher Raum

Bleichheim erhält Europäischen Dorferneuerungspreis 2024

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 23. Juli 2024

Schülerinnen und Schüler heben im Schulunterricht die Hände.
  • Bildung

Landesregierung bringt Bildungsreform auf den Weg

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Kulturerbe im Osten

Schülerwettbewerb für kulturellen Austausch

  • PODCAST ZUM BUNDESRAT

SpätzlesPress #4 – Money Matters: Von Zahlen & Zaster

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Challenge zur Lebensmittelrettung startet

Ursula von der Leyen
  • Europa

von der Leyen als Präsidentin der EU-Kommission gewählt

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gouverneur Yuji Kuroiwa zeigen die unterzeichnete Gemeinsame Absichtserklärung zwischen Baden-Württemberg und Kanagawa.
  • Internationale Zusammenarbeit

Weitere Kooperation mit Kanagawa

Eine Frau mit einer VR-Brille sitzt in einem großen Gemeinschaftsbüro.
  • Innovation

Land fördert regionale Innovationssysteme

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Juli 2024

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
  • Entlastungsallianz

Weitere 100 Maßnahmen zum Bürokratieabbau

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Raumfahrt

Land fördert Start-ups mit Bezug zur Weltraumtechnik

Startup Summit 2024
  • Startup BW

Tolle Geschäftsideen bei Start-up-Gipfel ausgezeichnet

  • Start-up BW

Gründungsszene des Landes trifft sich in Stuttgart

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp bei seiner Ansprache
  • Donauraum

Land baut Wirtschaftsbeziehungen mit Südost- und Osteuropa aus

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Juli 2024

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
  • Biodiversität

Streuobstkonzeption 2030 mit Maßnahmen für den Streuobsterhalt

(v.l.n.r.) Peter Schilling, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und der Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Rudi Hoogvliet
  • Politisches Sommerfest

Stallwächterparty 2024 zum Thema Luft- und Raumfahrt

BeKi in der Kita
  • Ernährung

Landesweite Aktionstage zum EU-Schulprogramm

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 2. Juli 2024

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
  • Unwetter

Hochwasserhilfen auf den Weg gebracht

Ein Schild, das auf Tempo 30 und Lärmschutz hinweist, steht auf der Bundesstraße 31.
  • Lärmschutz

Landesweiter Lärmaktionsplan

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Ausbildung

Ausbildungsmarkt ist stark in Bewegung

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege