Flüchtlinge

Land begrüßt kanadisches Sonderkontingent für schutzbedürftige Frauen aus dem Irak

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die künftige UN-Sonderbotschafterin für Opfer des Menschenhandels Nadia Murar (Mitte rechts) zusammen mit ihrer Anwältin Amal Clooney (r.) im Staatsministerium empfangen (Bild: Staatsministerium Baden-Württemberg).

Nach baden-württembergischem Vorbild nimmt Kanada ein Sonderkontingent schutzbedürftiger Frauen aus dem Irak auf. Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte das humanitäre Engagement Kanadas. Es sei ein wichtiges Zeichen, dass Demokratien gemeinsam für Menschen in Not einstehen können.

Der kanadische Minister für Einwanderung, Flüchtlinge und Staatsbürgerschaft, Ahmed Hussen, informierte die Öffentlichkeit darüber, dass Kanada im Rahmen eines eigenen Aufnahmeprogrammes bereits 400 Opfer des so genannten „Islamischen Staates“ aufgenommen hat und bis zum Jahresende 1.200 Menschen aufnehmen will. Als Vorbild für das kanadische Kontingent hatte der Minister dabei das baden-württembergische Sonderkontingent für besonders schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak bezeichnet.

Kretschmann würdigt humanitäres Engagement Kanadas

Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte das humanitäre Engagement Kanadas: „Es ist ein wichtiges Zeichen, dass Demokratien gemeinsam für Menschen in Not einstehen können.“ Baden-Württemberg habe der Regierung Kanadas direkt nach dem Antrag des Parlaments Unterstützung angeboten, die auch angenommen wurde. „Ich freue mich, dass wir mit unserem baden-württembergischen Sonderkontingent Vorbild sind und hoffe, dass nun noch mehr Länder tätig werden. Denn wir dürfen uns vom Schrecken der Kriege nicht lähmen lassen“, so Kretschmann. „Mit humanitären Aufnahmekontingenten aus den Krisenregionen heraus helfen wir gerade auch den wirklich Schutzbedürftigen, insbesondere Frauen und Kindern.“ 

Zu den im Rahmen des baden-württembergischen Sonderkontingents Aufgenommenen gehörte auch Nadia Murad, die selbst ein IS-Massaker und Gefangenschaft überlebt hat und deren Besuch als UN-Sonderbotschafterin in Ottawa im Oktober 2016 zu einem Entschließungsantrag des Parlaments und dann zum eigenen Kontingent Kanadas geführt hat. „Ich habe mit Minister Hussen telefoniert und ihm von Herzen gedankt. Es ist so eine gute Nachricht, dass nach Baden-Württemberg nun auch andere Staaten nicht nur reden, sondern handeln. Vielen Opfern der Terroristen geht es so schlecht, dass ein neues Leben in einem sicheren Land ihre einzige Chance zu überleben ist“, so Murad. 

Der für das Sonderkontingent zuständige Staatsminister im Staatsministerium, Klaus-Peter Murawski, lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und Kanada. „Es hat einen intensiven Austausch über unsere Erfahrungen und Kontakte im Irak gegeben. Unsere Fachleute wurden sogar im kanadischen Parlament angehört, kanadische Medien berichteten aus Baden-Württemberg. Und wir sehen mit großer Anerkennung, dass die kanadischen Partner fast alle unsere Empfehlungen aufgegriffen haben. Ich kann schon jetzt sagen: Die humanitäre Zusammenarbeit hat die Wertschätzung und Partnerschaft zwischen uns weiter vertieft.“

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