Auf Einladung der burundischen Regierung findet erstmals seit 2014 wieder eine Delegationsreise in das Partnerland statt. Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Entwicklungspolitik, wird dabei von Vertreterinnen und Vertretern von Landtag, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Städten und Gemeinden, Schulen und Hochschulen begleitet.
Erstmals seit 2014 besucht wieder eine Delegation der baden-württembergischen Landesregierung das Partnerland Burundi. Staatssekretär Rudi Hoogvliet wird dabei begleitet vom neuen „Bündnis für die Partnerschaft mit Burundi“ bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Landtag, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, Städten und Gemeinden, Schulen und Hochschulen. Mit der Fahrt folgt die Landesregierung einer Einladung der burundischen Regierung und unterstreicht zugleich das im Koalitionsvertrag formulierte Ziel, die Kontakte in das zentralafrikanische Land zu vertiefen.
„Afrika ist ein großer, dynamischer Kontinent mit einer jungen Bevölkerung. Mit diesem Besuch wollen wir bestehende Kontakte pflegen und neue aufbauen. Baden-Württemberg übernimmt damit auch eine geopolitische Verantwortung im Rahmen einer guten, fairen Partnerschaft auf Augenhöhe“, so Staatssekretär Hoogvliet. In jüngster Zeit haben sich in Baden-Württemberg verschiedene Cluster der Zusammenarbeit herausgebildet. Mit deren Akteuren wolle man voller Zuversicht die Partnerschaft intensivieren.
Die Delegation besucht unter anderem das Projekt, in dem auch der fair gehandelte Burundi-Kaffee des Landes erzeugt wird. Mithilfe der Koordination der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit arbeiten die Hochschule für Forst in Rottenburg, Weltpartner eG in Ravensburg, Naturland sowie der burundische Kaffeegenossenschaftsverband COCOCA gemeinschaftlich am Umbau der Kaffeemonokulturen hin zu einem ökologisch vielfältigen System, das neben Kaffee auch Bauholz, Brennholz und Nahrungsmittel liefert. Rund 10.000 burundische Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in 15 Genossenschaften profitieren von dem Projekt. Vor Ort dazu wird Geschäftsführer Thomas Hoyer von WeltPartner eG zur Gruppe stoßen und dieses Agroforst-Cluster vorstellen.
Auf dem Programm für das Cluster Kommunale Partnerschaften und Governance, vertreten durch Rainer Stolz, Bürgermeister von Stockach und Vizepräsident des Städtetages und der Rektor der Verwaltungshochschule Kehl, Prof. Dr. Joachim Beck steht u.a. ein Besuch der Universität von Bujumbura an.
Gundula Büker steht für alle Akteurinnen und Akteure, die sich im Bildungscluster engagieren. Sie ist Vorstandsmitglied im Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg, dem DEAB, und sie ist zugleich Eine Welt-Fachpromotorin für Globales Lernen, Qualifizierung und Beratung am Entwicklungspädagogischen Informationszentrum (EPIZ) in Reutlingen.
Weihbischof Dr. Peter Birkhofer aus der Erzdiözese Freiburg vertritt die Kirchen im Bündnis. Sie sind schon lange vor den ersten Bestrebungen in Richtung einer Landespartnerschaft in Burundi mit starken partnerschaftlichen Verbindungen im kirchlichen Umfeld präsent und stehen für das Cluster Versöhnung und Friedensarbeit.
Für den Landtag reisen die Abgeordneten Stefan Teufel (CDU) für die Regierungsfraktion und Sebastian Cuny (SPD) als Vertreter der Opposition mit.
Bereits seit den 1980er Jahren besteht eine Partnerschaft mit Burundi. Nachdem im Mai 2014 Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der damaligen Minister für Auswärtige Beziehungen und internationale Zusammenarbeit der Republik Burundi, Laurent Kavakure, das Partnerschaftsabkommen zwischen Baden-Württemberg und Burundi in Stuttgart offiziell unterzeichneten und damit die Verbindung erneuerten, mussten die Aktivitäten wegen politischer Krisen und den internationalen Sanktionen gegen Burundi in den Jahren zuvor auf Eis gelegt werden. Mittlerweile hat sich die politische Lage deutlich verbessert und das kleine Land wurde von Sanktionslisten gestrichen.
Seit vielen Jahren betreut die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit (SEZ) die zivilgesellschaftlichen Verbindungen. Sie hielt auch in den schwierigen Zeiten die partnerschaftlichen Verbindungen zu den Menschen in Burundi und ließ das Netzwerk weiter wachsen.