Europa

Landesregierung vertieft Projektförderung im Donauraum

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Staatsministerin Theresa Schopper mit Beteiligten eines Projekts zur Vernetzung der Jugend im Donauraum am 2. Oktober 2019 in Sarajevo (Bild: Stefan Barth)
Staatsministerin Theresa Schopper mit Beteiligten eines Projekts zur Vernetzung der Jugend im Donauraum am 2. Oktober 2019 in Sarajevo

In intensiver Zusammenarbeit mit der Jugend und der Zivilgesellschaft liegt eine Chance, den Donauraum voran zu bringen. Die Landesregierung fördert daher in diesem Gebiet verschiedene Projekte mit einem Gesamtvolumen von 693.000 Euro.

„Die Zusammenarbeit im Donauraum ist und bleibt einer der Schwerpunkte der Landesregierung in der internationalen Zusammenarbeit. Baden-Württemberg hat ein vitales Interesse an der Stabilität und weiteren Integration Südosteuropas. Daher fördern wir in diesem Gebiet verschiedene Projekte mit einem Gesamtvolumen von 693.000 Euro", betonte Staatsministerin Theresa Schopper.

693.000 Euro für Projekte im Donauraum

„Die Dringlichkeit, aber auch die großen Schwierigkeiten des Westbalkans auf dem Weg nach Europa, sind mir bei meiner Reise nach Bosnien-Herzegowina in der ersten Oktoberwoche wieder sehr deutlich vor Augen geführt worden. Im Rahmen unserer Möglichkeiten, etwa unter dem Dach der Donauraumstrategie, versuchen wir, starke und nachhaltige Akzente zu setzen. Häufig sind es die kleinen, zivilgesellschaftlichen Projekte, die eine verhältnismäßig große Wirkung entfalten und wirklich bei den Menschen ankommen. Dieser Logik folgen auch in diesem Jahr wieder viele der Projekte, die wir von Seiten des Staatsministeriums mit Unterstützung der Ressorts fördern konnten und die ich dem Kabinett vorgestellt habe“, sagte Staatsministerin Schopper.

So wird in einem Projekt der Stiftung Liebenau die Vernetzung der Jugend im Donauraum vorangetrieben. Über zwei Jahre hinweg erhalten junge Akteure aus dem Donauraum die Möglichkeit, eigene Netzwerke zu entwickeln. Dabei geht es auch darum, jungen Menschen in der Umsetzung der EU-Strategie für den Donauraum Gehör zu verschaffen und zum Beispiel Jugendliche in die wichtigen Veranstaltungen einzubeziehen. Das Projekt versucht hierbei, den Aufbau des Netzwerks unter Anleitung erfahrener Akteure in die Hände der jüngeren Generation zu geben, um neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln.

Zusammenarbeit mit der Jugend und der Zivilgesellschaft

Auch zur Bekämpfung des Menschenhandels im Donauraum gilt es, außer den Sicherheitsbehörden auch die Zivilgesellschaft einzubeziehen. Die Mehrzahl der Betroffenen, etwa im Bereich der Prostitution in Baden-Württemberg, stammt aus Ländern, die an der Donauraumstrategie beteiligt sind. Ein Projekt des Donaubüros Ulm in Zusammenarbeit mit dem Ulmer Bündnis gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution möchte vor diesem Hintergrund dazu beitragen, mittels einer Fachkonferenz die stärkere Vernetzung der verschiedenen Akteure im Kampf gegen Menschenhandel im Donauraum auf eine neue qualitative Stufe zu bringen.

Das Landesmuseum Baden führt im Rahmen einer WinterSchool ein Austauschprogramm zum Thema „Entangled History“ (Verflechtungsgeschichte) mit Studierenden aus Zagreb, Budapest, Bukarest und Baden-Württemberg durch. Im Rahmen dieses Programms soll das Selbstbild Europas vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte im Donauraum reflektiert werden.

Mit einem Projekt des Vereins ILEU aus Ulm soll durch die Dokumentation und den Austausch über das materielle und immaterielle Kulturerbe (Musik, Tanz, Handwerk, Koch- und Backtraditionen, Naturpflege, etc.) ein Brückenschlag zwischen Alt und Jung sowie zwischen Menschen aus verschiedenen Ethnien und Donauländern erfolgen und ein entsprechender Austausch in Gang gesetzt werden. Durch Ausschreibung von themenbezogenen Kleinprojekten und Wettbewerben soll die Zusammenführung von Handwerks- und Kulturwissen der Älteren einerseits und Media-Wissen der Jüngeren andererseits zusammengeführt werden.

Hilfe zur Selbsthilfe im Bereich der Verwaltung

Neben den zivilgesellschaftlichen und kulturellen Vorhaben steht auch das sogenannte Capacity Building im Bereich der Verwaltung im Mittelpunkt der Zusammenarbeit im Donauraum. Ein von der Hochschule Reutlingen vorgelegtes Projekt hat einen Austausch zwischen interessierten Kommunen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Donauraum im Bereich der sensorbasierten, digitalen Services (Internet der Dinge) zum Inhalt. Verschiedene Kommunen experimentieren derzeit mit solchen Systemen, zum Beispiel mit Sensoren in öffentlichen Mülleimern, die automatisch signalisieren, wann eine Leerung notwendig ist. Ziel einer aufzubauenden Austauschplattform ist es, verfügbare Best Practice Beispiele von IoT-Netzwerk-Services Kleinen und Mittleren Betrieben, Kommunen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Wissenschaft im Donauraum zur Verfügung zu stellen.

Mit dem Projekt der Kolping Berufsbildung gGmbH soll deren erfolgreiche Arbeit zum Thema duale Bildung in Kroatien auch auf Bosnien-Herzegowina übertragen werden. Berufsbildende Schulen aus Baden-Württemberg unterstützen gemeinsam mit Ausbildungsträgern wie den Kammern Partnerschulen in Bosnien-Herzegowina dabei, ihre Ausbildungsprogramme stärker an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anzupassen und Ausbildungspartner auf lokaler und regionaler Ebene systematisch einzubinden.

Zudem wird es auch künftig darum gehen, Informationen zur Donauraumstrategie auch einem interessierten, breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das Europa Zentrum Baden-Württemberg betreibt hierzu bereits seit Beginn der Umsetzung der Strategie ein eigenes Informationsangebot. Im Rahmen eines Projekts soll das bestehende Angebot verbessert werden. Auch soll eine Anbindung an die (englischsprachigen) Kommunikationsmaßnahmen des Danube Strategy Points und weiterer Social Media Kanäle erfolgen.

EU-Donauraumstrategie

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