Antisemitismus

Expertenrat beim Beauftragten gegen Antisemitismus wird eingerichtet

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Dr. Michael Blume

Die Landesregierung setzt sich mit aller Kraft gegen Antisemitismus und für die Vielfalt des religiösen Lebens in Baden-Württemberg ein. Mit der Einrichtung eines Expertenrats beim Beauftragten gegen Antisemitismus setzt das Land dafür ein klares Zeichen.

„Der zunehmende Antisemitismus im Land bedroht nicht nur die Mitglieder der jüdischen Gemeinden in Baden-Württemberg, er bedroht auch die Rechtsstaatlichkeit und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Das beobachten wir mit Sorge. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, die Handlungsfelder des Landes bei der Bekämpfung des Antisemitismus weiter auszubauen und uns mit aller Kraft für die Vielfalt des religiösen Lebens in Baden-Württemberg einzusetzen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich des Beschlusses des Ministerrats zur Einrichtung eines Expertenrats beim Beauftragten gegen Antisemitismus. „Mit der Einrichtung eines Expertenrats beim Beauftragten gegen Antisemitismus wollen wir als Landesregierung ein klares Zeichen setzen für das jüdische Leben und gegen antisemitische Entwicklungen in Baden-Württemberg.“

Klares Zeichen für das jüdische Leben und gegen antisemitische Entwicklungen im Land

Der neu gegründete Expertenrat solle als Beratungsgremium des Beauftragten gegen Antisemitismus fungieren, so Kretschmann. Er setze sich zusammen aus rund 20 jüdischen und nicht-jüdischen Fachleuten aus Wissenschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft. Ziel sei es, das Phänomen von wachsendem Antisemitismus vor allem mit Blick auf drei Themenfelder anzugehen: Antisemitische Verschwörungsmythen in den digitalen Medien, Antisemitismus unter Zugewanderten sowie das bis dato wenig diskutiert und erforschte Phänomen von Radikalisierung im Alter. Die Arbeitsergebnisse des Expertenrats sollen in einem Antisemitismusbericht zusammengefasst werden, der alle vier Jahre dem Landtag vorgelegt wird. Darin sollen konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen formuliert werden, um antisemitischen Tendenzen entschieden entgegen wirken zu können. „Der baden-württembergische Landtag wird sich im kommenden Jahr als erstes Landesparlament in Deutschland mit einem solchen Bericht befassen“, sagte der Antisemitismusbeauftrage der Landesregierung, Dr. Michael Blume. „Ich bin dankbar, dass sich jüdische, christliche, islamische und humanistische Fachleute aus Praxis und Forschung gemeinsam für unser Land einbringen. Zusammenleben und Zusammenarbeit gegen den Hass sind unsere oberste Pflicht.“

Mitglieder des Expertenrats (Stand: August 2020):

  • Prof. Dr. Anat Feinberg (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg)
  • Prof. Dr. Diana Rieger (Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung)
  • Hon. Prof. Dr. Hans-Joachim Lang (Universität Tübingen, Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft)
  • Prof. Dr. Bärbel Völkel (Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, Lehrstuhl für Geschichte und ihre Didaktik)
  • Rami Suliman (Vorsitzender des Oberrates der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden)
  • Susanne Jakubowski (Vorstand der israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs)
  • Daniel Strauß (Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg)
  • Dr. Michael Volkmann (Pfarrer und Beauftragter der ev. Landeskirche Württemberg für das Gespräch zwischen Christen und Juden)
  • Prof. Dr. Reinhold Boschki (Universität Tübingen, Katholisch-Theologische Fakultät)
  • Gökçen Sara Tamer-Uzun (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Dozentin für islamische Theologie und Religionspädagogik)
  • Dr. Martin Ulmer (Mitglied im Sprecherrat der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Baden-Württemberg)
  • Günter Bressau (Landeskoordinator Demokratiezentrum Baden-Württemberg)
  • Alexandra Poljak (Präsidentin des Bund jüdischer Studenten Baden)
  • Susanne Benizri (Religionslehrerin für jüdische Religionslehre)
  • Gökay Sofuoğlu (Vorsitzender der Türkischen Gemeinde Deutschland)
  • Gerlinde Röhm (Vertreterin des Landesjugendrings im „Landesnetzwerk für Menschenrechte und Demokratieentwicklung - gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit“)
  • Alfie Goldenberg (Organisator des Makkabi Sportwettbewerbs für jüdische Jugendliche)

Ergänzender Hinweis:

Beschluss des Ministerrats vom 12. Dezember 2022: Neubesetzung des Expertenkreises beim Beauftragten gegen Antisemitismus

 

Staatsministerium: Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus

Pressemitteilung vom 17. Dezember 2018: Erste Sitzung des Expertenrats beim Beauftragten gegen Antisemitismus

Weitere Meldungen

Euro-Banknoten und -Münzen
Steuerschätzung

Land kann mit Steuerplus rechnen

Symbolischer Spatenstich für Herzzentrum und „Informatics for Life“ (von links nach rechts): Lilian Knobel (Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung), Roboter von Informatics for Life, Prof. Dr. Benjamin Meder (stellvertretender Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie), Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Prof. em. Dr. Hugo Katus (ehemaliger Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie), Prof. Dr. Markus Weigand (stellvertretender Leitender Ärztlicher Direktor), Yvonne Dintelmann (Pflegedirektorin), Katrin Erk (Kaufmännische Direktorin), Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Stifter Dietmar Hopp, Heike Bauer (Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung), Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus (Leitender Ärztlicher Direktor), Ministerin Petra Olschowski, Prof. Dr. Tsvetomir Loukanov (Leiter der Sektion Kinderherzchirurgie), Prof. Dr. Matthias Gorenflo (Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler), Prof. Dr. Norbert Frey (Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie), Prof. Dr. Michael Boutros (Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg)
Forschung

Spatenstich für neues Herzzentrum in Heidelberg

Staatsrätin Barbara Bosch spricht auf der Demokratiekonferenz 2025 in Aarau (Schweiz).
Bürgerbeteiligung

Demokratiekonferenz 2025 im Kanton Aargau

Wanderer gehen bei Reichelsheim durch den herbstlichen Odenwald (Hessen).
Forst

Hauk kritisiert EU-Entwaldungsverordnung

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
Wirtschaft

Kompromiss zum EU-Lieferkettengesetz geplatzt

Doppelstockzug von vorne.
Schienenpersonenverkehr

Zukunftsfahrplan für starken Schienenpersonenverkehr

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke ist eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Verkehr

Umsetzungsplan zur Erhaltung der Brücken

Staatssekretär Florian Haßler (links) im Gespräch mit Gouverneur Dr. Ali Tatar (rechts)
Delegationsreise

Baden-Württemberg und Dohuk bekräftigen Partnerschaft

Von links: Thomas Welz (Fachbereichsleiter Liegenschaften und Geoinformation, Stadt Lörrach), Dieter Heß (Referatsleiter Vermessungs- und Geoinformationstechnologie, Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg), Marion Dammann (Landrätin Landkreis Lörrach), Esther Keller (Regierungsrätin und Vorsteherin Bau- und Verkehrsdepartment Basel-Stadt), Jörg Lutz (Oberbürgermeister Stadt Lörrach), Marco Muchenberger (Bürgermeister Gemeinde Inzlingen), Nikolai Iwangoff Brodmann (Gemeindepräsident Gemeinde Bettingen), Markus Scherrer (Kantonsgeometer Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt), Carolin Wenk (LRA Lörrach Fachbereich Vermessung & Geoinformation), Alain Wicht (Bundesamt für Landestopografie swisstopo, Beauftragter für die Landesgrenze in der Schweiz)
Vermessung

Landesgrenzbegehung an der deutsch-schweizerischen Grenze

Kabinettssitzung mit Bundeskanzler Friedrich Merz
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett mit dem Bundeskanzler

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Bundeskanzler Friedrich Merz (rechts)
Antrittsbesuch

Bundeskanzler Friedrich Merz besucht Baden-Württemberg

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnen

Neue Gebietskulisse für Mietpreisbremse geht in die Anhörung

Gruppenbild der Mitglieder der Sportministerkonferenz
Sport

52. Sportministerkonferenz in Heidelberg

Eine Hand hält am 18.04.2016 an einer Tankstelle in Tübingen (Baden-Württemberg) einen Tankstutzen.
Verbraucherschutz

Transparentere Kraftstoffpreise gefordert

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
Migration

Europäische Asylreform muss echte Wirkung zeigen