Schule

Beteiligungsprozess mit Bürgerforum zur Dauer des Gymnasiums

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Schülerinnen einer siebenten Klasse melden sich während des Deutschunterrichts in einem Gymnasium. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)

Die Landesregierung startet einen breit angelegten Beteiligungsprozess mit Bürgerforum zum Thema G8/G9. Darin soll in den kommenden Monaten intensiv debattiert werden, wie lange das allgemein bildende Gymnasium in Baden-Württemberg künftig dauern soll.

Die Regierungskoalition hat sich auf ein gemeinsames Vorgehen beim Thema G8/G9 verständigt: In einem breit angelegten Beteiligungsprozess mit Bürgerforum soll in den kommenden Monaten intensiv debattiert werden, wie lange das allgemein bildende Gymnasium in Baden-Württemberg künftig dauern soll.

Debatte versachlichen und auf breitere Füße stellen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte: „Wir sehen in diesem Weg die Chance, das Thema auf breitere Füße zu stellen und aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Denn im Moment wird die Debatte sehr verengt geführt. Wir wählen diesen Weg der Politik des Gehörtwerdens, weil wir in den letzten Jahren umfassende und gute Erfahrungen mit der Bürgerbeteiligung und Bürgerforen gemacht: Sie versachlichen eine Debatte und bringen häufig neue, bisher nicht betrachtete Argumente auf den Tisch.“

Die vorbereitende Phase – das sogenannte Beteiligungs-Scoping – soll noch vor den Sommerferien starten: Hier werden die Agenda und die Fragestellungen, mit denen sich das Bürgerforum befasst, gemeinsam mit Experten, Interessensgruppen und Bürgerschaft erarbeitet. Konkret können sich alle Bürgerinnen und Bürger auf dem Beteiligungsportal der Landesregierung einbringen und mitdiskutieren.

Bürgerforum mit 40 bis 60 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern

Das eigentliche Bürgerforum startet dann nach den Sommerferien. Es wird aus 40 bis 60 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern bestehen. Da die Dauer des allgemein bildenden Gymnasiums Auswirkungen auf andere Schularten und letztlich das gesamte Schulsystem hat, werden auch diese Zufallsbürger nicht nur Personen mit Abitur sein, sondern alle Schulabschlüsse repräsentieren. Zu Beginn des Bürgerforums wird es eine ausgiebige Input-Phase geben. In mehreren Sitzungen werden die Zufallsbürger sich in einer Anhörung ein breites Bild vom Thema machen können. Dafür werden Expertinnen und Experten, Verbände und Betroffene ihre Expertise und Argumente vortragen – das gilt natürlich auch für die Initiative, die derzeit Unterschriften für einen Volksantrag „G 9 jetzt! BW“ sammelt und eine Beratung des Themas im Landtag zum Ziel hat. Danach werden diese Inputs von den Zufallsbürgern in mehreren Sitzungen aufgearbeitet und diskutiert. Und im letzten Schritt erarbeiten die Zufallsbürger dann gemeinsame Empfehlungen.

„Danach werden wir eine Entscheidung zur künftigen Dauer des allgemein bildenden Gymnasiums treffen. Die Zufallsbürger beraten und empfehlen. Am Ende entscheiden Regierung und Parlament – wie in der Verfassung vorgesehen. Klar ist: Wir gehen als Landesregierung offen in das Beteiligungsverfahren. Denn in der Demokratie haben wir am Ende letztlich nur Argumente – und davon werden wir uns als Regierung leiten lassen“, erklärte Kretschmann.

Weitere Stimmen

G8/G9 in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg dauert das allgemein bildende Gymnasium momentan acht Jahre („G8“). In neun Jahren („G9“) kann man das Abitur dagegen an 44 Modellschulen und an Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe erwerben. Erst in Klasse 13 zum Abitur führen auch die in Baden-Württemberg sehr vielfältig bestehenden beruflichen Gymnasien.

Beteiligungsportal: Bürgerforum G8/G9

Pressemitteilung vom 27. Juli 2023: Online-Beteiligung zur Dauer des Gymnasiums startet

Weitere Meldungen

Eine Seniorin hält einen Telefonhörer an ihr Ohr (gestellte Szene). (Bild: picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
Polizei

Schlag gegen international organisierte Telefontrickbetrüger

Von hinten sind Kinder zu sehen, die im Wald mit einem Anhänger spielen.
Kinder/Jugendliche

Über 220 Aktionen für mehr Kinderschutz im Land

Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
Wirtschaft

Rund 200 Maßnahmen zur Stärkung des Mittelstands

Arbeiter in einem Lager.
Arbeit

Hoffmeister-Kraut fordert Reform des Arbeitszeitgesetzes

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 29. Juli 2025

Gesundheitsminister Manfred Lucha (links) und die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Barbara Bosch (rechts), nehmen die Stellungnahme des Bürgerforums zum Landesnichtraucherschutzgesetz entgegen.
Gesundheit

Bürgerforum übergibt Stellungnahme zum Nichtraucherschutzgesetz

Eine Hand tippt auf einer Tastatur.
Sicherheit

Ermittlungsbehörden erhalten neue Instrumente

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
Universitätsklinika

Klinikverbund Heidelberg-Mannheim auf der Zielgeraden

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Flurneuordnung Schrozberg-Spielbach 2 startet

Blick in das Publikum bei der Jubiläumsfeier anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Verfassungsgerichtshofs für das Land Baden-Württemberg.
Justiz

70 Jahre Verfassungsgerichtshof

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (3. von links), Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (3. von rechts), Bahnchef Richard Lutz (2. von rechts) und Verkehrsminister Winfried Hermann (rechts)
Bahn

Schweres Zugunglück bei Riedlingen

Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg für besondere berufliche oder unternehmerische Leistungen, die der baden-württembergischen Wirtschaft dienen.
Auszeichnung

Wirtschaftsmedaille für Dr. Thomas Lindner

von links nach rechts: Staatssekretär Thomas Blenke, Polizeivizepräsident Fred Braun und Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz
Polizei

Polizeivizepräsident Braun in Ruhestand verabschiedet

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
Wirtschaft

Zollstreit beigelegt

von links nach rechts: Staatssekretär Thomas Blenke, Polizeipräsident Jürgen von Massenbach-Bardt und Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz
Polizei

Neuer Leiter des Polizeipräsidiums Konstanz