Mit einem Netzausbaugipfel hat das Land einen Startpunkt für notwendige Investitionen in Verteilnetze gesetzt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte dabei die Bedeutung von Verteilnetzen für das Gelingen der Energiewende.
Vertreter der Stromnetzbetreiber und der Landesregierung haben sich auf einem von der Landesregierung ausgerichteten Netzausbaugipfel auf einen beschleunigten Ausbau der Verteilnetze verständigt. In einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des Gipfels heißt es: „Der Netzausbau ist längst eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geworden. Der Umbau des Energieversorgungssystems wird ohne einen zeitnahen Ausbau der Stromverteilnetzinfrastruktur ins Stocken geraten. Die Unterzeichnenden setzen sich daher auf der Grundlage einer vorausschauenden Netzplanung für eine zukunftssichere Stärkung der Stromverteilnetzinfrastruktur ein.“
Stromnetze sind Lebensadern für Wirtschaft und Gesellschaft
Ministerpräsident Winfried Kretschmann appellierte in seiner Eröffnungsrede an die Energieunternehmen: „Unsere Stromnetze sind die Lebensadern, die unsere Wirtschaft und Gesellschaft am Laufen halten. Jetzt gilt es, dass wir sie fit machen für die Zukunft.“
Bis 2030 wolle Baden-Württemberg die Leistungen an Wind- und Sonnen-Strom von heute 5,4 Gigawatt auf über 30 Gigawatt steigern. Damit dieser Strom dann über ausgebaute Verteilnetze zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern gelangt, brauche es neben einer Investitionsoffensive der Betreiber auch eine enge Abstimmung zwischen diesen sowie mit den Betreibern von Wind- und Solarparks und den Behörden.
Zukunft der Energie ist regional und dezentral
Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker betonte: „Die Zukunft der Energie ist regional und dezentral. Statt einzelner Großkraftwerke speisen viele verschiedene lokale Anlagen ein und sorgen für Wertschöpfung vor Ort. Das stellt allerdings neue Anforderungen an die Verteilnetze.“
Aktuell moderiert das Umweltministerium einen Dialog zwischen Regierungspräsidien und Netzbetreibern zum Thema Beschleunigung von Planfeststellungsverfahren für den Stromnetzausbau.
Für eine beschleunigte Integration von Erneuerbaren Energie-Anlagen und eine Beschleunigung des Netzausbaus ist das Zusammenspiel von Landkreisen, Städten und Gemeinden, staatlichen Behörden, Projektierern sowie Bürgerinnen und Bürgern und Verteilnetzbetreibern entscheidend. Die neue Landesenergieagentur Erneuerbare BW soll in diesem Zusammenhang die Kommunen, Netzbetreiber und Projektierer unterstützen.
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Gemeinsame Erklärung zum Netzausbaugipfel (PDF)