Baden-Württemberg und Kroatien wollen die Zusammenarbeit weiter ausbauen und neue Kooperationsfelder erschließen. Das teilte Staatsministerin Theresa Schopper anlässlich der zehnten Sitzung der Gemischten Regierungskommission der beiden Länder in Stuttgart mit.
„Die Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Kroatien hat sich im Rahmen der Gemischten Regierungskommissionen seit 2005 sehr erfolgreich entwickelt. In Themenfeldern wie der Digitalisierung, der Anpassung an den Klimawandel, in der Bildung oder auch bei der Polizeiarbeit und Wasserwirtschaft haben sich intensive Kooperationen etabliert“, sagte Staatsministerin Theresa Schopper anlässlich der zehnten Gemischten Regierungskommission zwischen Baden-Württemberg und Kroatien. „Die Zusammenarbeit mit Kroatien wollen wir zukünftig in ganz unterschiedlichen Bereichen weiter vertiefen. Wir wollen gemeinsame Projekte stärken und neue Kooperationsfelder erschließen.“
Schwerpunkte der Zusammenarbeit
Einen wichtigen Schwerpunkt bildet die wirtschaftspolitische Zusammenarbeit. „Wir haben uns darauf verständigt, zu den Bereichen Digitalisierung der Wirtschaft, Industrie 4.0, Start-Ups sowie Technologietransfer einen verstärkten bilateralen Erfahrungsaustausch mit Expertinnen und Experten sowie Informationsveranstaltungen für kroatische und baden-württembergische Unternehmen zu planen, um die gegenseitige Markterschließung zu erleichtern“, so Schopper. Kroatische Unternehmen sollen unter anderem an zukünftigen Start-up BW Summits sowie am Digitalgipfel im Frühjahr teilnehmen können. Baden-Württemberg lädt Start-ups aus Kroatien dazu ein, sich bei den Start-up BW Accelerators mit einem breiten Branchen- und Technologiespektrum zu bewerben, um Kontakte zu baden-württembergischen Unternehmenspartnern und Unternehmensnetzwerken zu erhalten. Ebenso ist Baden-Württemberg bereit, die Zusammenarbeit von Start-up-Einrichtungen aus Kroatien und Baden-Württemberg zu unterstützen. Weitere Angebote betreffen den Besuch einer kroatischen Wirtschaftsdelegation sowie die Intensivierung der Kooperation durch konkrete gemeinsame Projekte im Rahmen des Interreg-Donauprogramms und der EU-Strategie für den Donauraum.
„Die baden-württembergische Polizei unterstützt Kroatien bereits seit mehreren Jahren erfolgreich beim Auf- und Ausbau der Kriminal- und Verkehrsprävention“, betonte die Staatsministerin. Im Jahr 2019 solle die Zusammenarbeit in diesem Bereich weiter vertieft werden. Zahlreiche Maßnahmen sind bereits konkret in Planung, darunter die Durchführung von Seminaren, Hospitationen sowie die Unterstützung bei der Einrichtung lokaler Präventionszentren.
Im schulischen Bildungsbereich steht mit der fachlichen Unterstützung kroatischer Deutschlehrkräfte im Rahmen des Landeslehrerentsendeprogramms und fachbezogenen einwöchigen Fortbildungen in Baden-Württemberg die Förderung des Deutschunterrichts im Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler haben zudem weiterhin Gelegenheit zum Austausch und zur Zusammenarbeit durch die Teilnahme an Angeboten wie dem Donau-Online-Projekt oder dem Donaujugendcamp.
Die guten Beziehungen zwischen dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und dem kroatische Landwirtschaftsministerium werden weiter ausgebaut. Die bestehende Zusammenarbeit bei der Biodiversität wird beispielsweise im Bereich des Weinbaus, aufbauend auf dem Kongress „Weinbau.Zukunft.Donauraum“ vom November 2018, mit dem Projekt „Auswirkungen des Klimawandels auf den Weinbau und Weintourismus“ weitergeführt.
Das Training- and Competence Center „TCC Danubius“ aus Ulm wird weiterhin eine Reihe von Kursen zur Weiterbildung im Wassersektor in kroatischer Sprache anbieten. „Aktuell ist dies das einzige fachspezifische Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen für den Wassersektor in Kroatien“, betonte die Staatsministerin. Seit Gründung der deutsch-kroatischen non-profit Organisation im Jahr 2014 konnten in verschiedenen Trainingsformaten bereits über 500 Personen aus fast 60 Kommunalbetrieben erfolgreich an Trainingsmaßnahmen teilnehmen.
Weitere Informationen
Die Sitzungen der Gemischten Regierungskommission finden abwechselnd in Kroatien und Baden-Württemberg statt.
Von kroatischer Seite nahmen die Staatssekretärin im Außenministerium, Andreja Metelko-Zgombić, sowie weitere Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Verwaltung, Institutionen und Wirtschaft an der zweitägigen Sitzung teil. Auf baden-württembergischer Seite umfasste der Teilnehmerkreis Staatsministerin Theresa Schopper und Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Kultur und anderen Bereichen der Donauzusammenarbeit sowie aus den Ministerien in Baden-Württemberg.