Landwirtschaft

Zukunft der Schweinefleischproduktion in Süddeutschland

Säue schauen durch die Absperrung eines Stalles auf einem Bauernhof. (Bild: © dpa)

Die Landwirtschaftsminister aus Bayern und Baden-Württemberg haben mit Schweinehaltern und der Wirtschaft über die Zukunft der Schweinefleischproduktion in Süddeutschland diskutiert. Die heimische Schweinehaltung ermöglicht regionale Wertschöpfung und kurze Transportwege.

Die bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber und der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk erörterten am 19. Oktober 2022 auf der Fachtagung der Müller-Gruppe (Müller Fleisch, Ulmer Fleisch und das Süddeutsche Schweinefleischzentrum Ulm-Donautal), wie der Weg zu einer noch nachhaltigeren Schweinefleischerzeugung in Süddeutschland weiter beschritten werden kann.

Vorhandene Wertschöpfungspotenziale ausloten

„Wir sprechen bei der Schweinehaltung nicht umsonst von der Veredelungswirtschaft. Veredeln heißt nicht nur, unser hochwertiges süddeutsches Schweinefleisch weiterzuverarbeiten und Nährstoffkreisläufe zu schließen. Es geht darum, vorhandene Wertschöpfungspotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette – horizontal wie vertikal – auszuloten“, so Hauk.

Ministerin Kaniber sagte: „Die Voraussetzungen, sich von der Abhängigkeit des Marktes für „Standardware“ und der Nachfrage am Weltmarkt ein Stück weit abzukoppeln, sind gut. Und das trotz der derzeit schwierigen Marktlage in Süddeutschland. Wir dürfen uns aber nicht scheuen, neue Wege zu beschreiten und nicht ausgeschöpfte Ressourcen zu optimieren.“

Neue Denk- und Arbeitsweisen hinsichtlich Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und wirtschaftlichen Perspektiven für die Erzeuger standen im Fokus des Austausches. Die Transformation zu einer nachhaltigeren Schweinehaltung umfasst Aspekte von tiergerechten Haltungsverfahren sowie der energetischen Nutzung der Schweinegülle über die Forschung für eine noch effizientere Verwertung von Ressourcen bis hin zur Optimierung der nährstoffoptimierten, klimaschonenden Fütterung mit heimischen Eiweißkomponenten.

Klares Bekenntnis zur regionalen Erzeugung

Bayern und Baden-Württemberg bekennen sich seit Jahrzehnten klar zur regionalen Erzeugung, unterstützen die Transformation der Nutztierhaltung zu mehr Tierwohl mit maßgeschneiderten Programmen und stehen hinter ihren Landwirten.

„In vielen Bereichen – gerade in Bezug auf dringend notwendige Anpassungen im Bau- und Immissionsschutzrecht für unsere Betriebsstrukturen, unsere flächengebundene Tierhaltung, sowie die zügige Umsetzung der Empfehlungen der Borchert-Kommission – sind jedoch bundesweite Regelungen notwendig. Der Bund muss nun auch Fakten auf seine bisherigen Bekenntnisse folgen lassen. Gerne bringen wir unsere Erfahrungen ein. Nur so können wir hier in Süddeutschland auch zukünftig mehr Tierwohl, kurze Transportwege und regionale Versorgung sicherstellen“, so Kaniber und Hauk.

Im Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen, den Marktnotwendigkeiten und den zahlreichen Herausforderungen, denen sich die Schweinehalter tagtäglich stellen müssen, ist die Kommunikation ein Schlüssel für mehr Akzeptanz der Schweinehaltung in der Gesellschaft.

Strategiedialog Landwirtschaft

„Mit unserem Strategiedialog Landwirtschaft in Baden-Württemberg wollen wir zu einem breiten Konsens für eine gesteigerte Wertschätzung von regional erzeugten Lebensmitteln – wie unserem süddeutschen Schweinefleisch – auf Verbraucherseite und einer erhöhten Wertschöpfung auf der Erzeugerseite gelangen. Denn nur eine gesellschaftlich akzeptierte Schweinehaltung kann auch nachhaltig - also ökonomisch tragfähig, ökologisch die Umwelt schonend und sozial verträglich für die Bäuerinnen und Bauern – sein“, so Minister Hauk.

Ministerin Kaniber sagte: „Der gemeinsame Austausch innerhalb der Agrar-Branche für die Entwicklung eines Zukunftskonzeptes, das für alle Seiten tragbar ist, ist für mich der richtige Weg. Daher hat dieser Weg meine volle Unterstützung.“

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