Für ihr Engagement rund um den Verein „Haiti Hilfe Schramberg“ hat das Ehepaar Ilse und Albert Bäumer von der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Gisela Erler, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht bekommen.
„Ilse und Albert Bäumer machen das Schicksal anderer Menschen zu ihrem persönlichen Anliegen. Beide haben ihr Leben in den Dienst am Nächsten gestellt und haben gemeinsam viel bewegt. Hierfür gebührt ihnen unser aller Dank und Anerkennung“, sagte die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela Erler anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Ilse und Albert Bäumer.
Vor mehr als 35 Jahren hat das Lehrerehepaar die „Haiti Hilfe Schramberg“ gegründet, nachdem zuvor ein junger Haitianer die Weihnachtszeit in Schramberg bei Familie Bäumer verbrachte und von der herrschenden Not in dessen Heimatdorf Palmary in Haiti berichtete. „Er erzählte von Umweltschäden, Analphabetentum, Hunger und Elend sowie seinem Wunsch nach Schulbildung“, so Erler. „Nach nur zwei Jahren Spendenakquise konnte der Wunsch des jungen Mannes erfüllt werden: Eine kleine Dorfschule wurde gebaut. Was damals begann, ist heute eine Entwicklungspartnerschaft mit drei großen Projektträgern vor Ort: die Erzdiözese Cap-Haitien, die Gehörlosenschule in Cap-Haitien sowie die Gehörlosenschule in Port-au-Prince.“
Ilse Bäumer war bis vergangenes Jahr erste Vorsitzende des Vereins. Heute fungiert sie als Beisitzerin und betreut in dieser Funktion das immer wichtiger werdende Patenschafts-Netzwerk. Albert Bäumer kümmert sich seit der Gründung als Kassier um die ordnungsgemäße Annahme und Weiterleitung der vielen Spendengelder. „Das Ehepaar Bäumer und ihre Mitstreiter haben eine Vision für Haiti: Menschen sollen sich satt essen können, Kinder sollen lernen dürfen, Kranke sollen die Möglichkeit einer Behandlung haben“, unterstrich Erler. „Bei all ihren Projekten ist dem Ehepaar Bäumer insbesondere die Nachhaltigkeit der Projekte ein wichtiges Anliegen. Beide haben früh erkannt, dass Bildung der Weg ist, der aus der Armut herausführt.“ Die von ihnen ins Leben gerufenen Patenschaften für Schülerinnen und Schüler und Studierende sowie Unterrichts- und Schulpatenschaften seien herausragend. Mit einem Projekt, das an Alphabetisierungskurse gekoppelt ist, hätten sie sich zudem einem anderen wichtigen Thema angenommen: der Wiederaufforstung. Die Errichtung von Trinkwasseraufbereitungsanlagen sichere zudem die Grundversorgung mit Trinkwasser in den Schulen und für die Bevölkerung außerhalb des Zentrums.
Bemerkenswert sei auch das kommunalpolitische Engagement von Albert Bäumer. „Er gehörte lange Jahre dem Kreistag sowie dem Gemeinderat von Schramberg an und prägte als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins die Entwicklung der Stadt Schramberg entscheidend mit“, so die Staatsrätin.