Nationales Forum Diesel

Rasche Software-Updates notwendig, aber nur erster Schritt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Sonde eines Gerätes zur Abgasuntersuchung für Dieselmotoren steckt im Auspuffrohr eines Autos. (Foto: © dpa)

Aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann sind die beim Diesel-Gipfel in Berlin vereinbarten Software-Nachrüstungen ein notwendiger, aber nur ein erster Schritt, um Verbesserungen bei der Luftreinhaltung zu erzielen. Es brauche weitere Maßnahmen, mit denen die Schadstoffemissionen im Verkehr gesenkt werden können.

„Die vereinbarten Software-Nachrüstungen für Pkw der Schadstoffklassen 5 und 6 müssen schnell, wirksam und relevant, nachvollziehbar und überprüfbar sein. Und die Kosten hierfür werden die Automobilhersteller tragen müssen. Das habe ich immer gefordert und bin froh, dass dies heute im Kreis der Gipfelteilnehmerinnen und Gipfelteilnehmer auch so gesehen wurde. Ich sehe die heutige Vereinbarung als einen notwendigen, aber nur einen ersten Schritt, um dringend erforderliche Verbesserungen bei der Luftreinhaltung zu erzielen. Das wird aber leider nicht reichen, um die Grenzwerte in den belasteten Städten unter die gesetzlichen Vorgaben zu bringen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Berlin.

„Die Reduktion der NOX-Werte um 30 Prozent in den Schadstoffklassen Euro 5 und 6 durch Software-Updates bis Jahresende 2018 ist derzeit die einzige Möglichkeit, um diese Werte schnell zu senken. Ich habe bei der Automobilindustrie auch die Verbindlichkeit bei dieser Nachrüstung eingefordert, eine hohe Quote von 90 Prozent Nachrüstung wurde zugesagt“, so Kretschmann. Zudem sei verabredet worden, dass der Bund seine Abgaskontrollen verstärke und auch bei zugelassenen Fahrzeugen selbst stichprobenartig die Abgasemissionen untersuche.

Weitere Maßnahmen zur Senkung der Schadstoffemissionen nötig

Neben dem beschlossenen Nachrüstungsprogramm brauche es aber noch weitere Maßnahmen, mit denen die Schadstoffemissionen im Verkehr gesenkt werden können. „Weitere Schritte müssen schnell und mit einem verbindlichen Zeitrahmen versehen werden“, sagte Kretschmann. Ein Baustein könne dabei sein, dass die Hersteller den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine „Umstiegsprämie“ anbieten, damit gerade die alten Diesel-Pkw mit den Schadstoffklassen bis einschließlich Euro 4 sehr zügig durch moderne und saubere Euro 6-Diesel-Pkw, Hybrid- und Elektrofahrzeuge ersetzt werden. „Hier ist die Automobilindustrie eindeutig in der ‚Bringschuld‘ und nicht der Staat. Wir erwarten von den Automobilherstellern, dass diese den Verbrauchern attraktive Angebote für ‚Umstiegsprämien‘ unterbreiten, damit schnellstmöglich die Flotte mit sauberen Euro-6-Dieseln durchdrungen wird“, betonte der Ministerpräsident.

„Die Hersteller sind gefordert, Handlungsfähigkeit und vor allem Verantwortungsbereitschaft zu zeigen. Denn wir brauchen endlich Ergebnisse für saubere Luft! Dass der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller und Opel sich heute nicht eindeutig zu der Software-Nachrüstung und möglichen ‚Umstiegsprämien‘ bekennen wollten, muss ich schon hart kritisieren. Auch diese 35 Prozent Marktanteil müssen ihren Beitrag leisten“, so Kretschmann.

Weitere Meldungen

Schülerlotse geht mit Schulkindern über Zebrastreifen
Schule

Schulstart mit Aktion „Sicherer Schulweg“

Ein Zug des Typs FLIRT des Zugbetreibers Go-Ahead steht am Stuttgarter Hauptbahnhof. (Foto: dpa)
Gleichstellung

Frauen haben weniger Freiheit in der Mobilität als Männer

ILLUSTRATION - Benzin fließt an einer Tankstelle aus einer Zapfpistole. (Bild: © dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut fordert von EU pragmatische Lösungen

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch der Firma Wafios
Automobilwirtschaft

Gelungene Beispiele der Transformation in der Automobilbranche

Ein Scan-Auto, das automatisch Parksünder registriert, fährt bei einem Pilotversuch an vor der Universität Hohenheim geparkten Fahrzeugen vorbei.
Digitalisierung

Erfolgreicher Testlauf für digitale Parkraumkontrolle

Gruppenbild bei der IAA Mobility 2025 in München
Automesse

Kretschmann besucht IAA Mobility in München

Rucksack wird auf die Gepäckablage über einen Sitz gelegt.
Wandern

Neue Wanderroute über den Metzinger Weinberg

Ein Ingenieur der Porsche AG vermisst für die Digitalisierung einen Panamera (Bild: © dpa).
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert EU-Politik

Die Echaz in Betzingen
Klimawandelanpassung

Kosten infolge der Erderwärmung steigen

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
Wirtschaft

Änderung des Lieferkettengesetzes

Ein Elektroauto des Typs Tesla S lädt in Stuttgart an einer Stromtankstelle. (Foto: © dpa)
Automobilwirtschaft

EU soll bei EU-Flotten-Dekarbonisierung auf Innovation setzen

Minister steht mit einer Gruppe Fahrradfahrer auf einem Radweg am Bodensee. Er trägt einen Helm.
Radverkehr

Qualitätspakt für den Bodensee-Radweg

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wissenschaft

Land fördert Fraunhofer-Institute mit rund 3,9 Millionen Euro

Flugzeuge auf dem Flugfeld des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden. (Bild: dpa)
Luftverkehr

Land verbessert Situation für Fluggäste in Karlsruhe

Ein Baufahrzeug hobelt auf einer Brücke den Asphalt ab.
Straßenverkehr

Murrtalviadukt bei Backnang nimmt Form an