Die Maßnahmen zur Luftreinhaltung zeigen Wirkung: Nach neuen Berechnungen wird sich die Luftqualität in Stuttgart weiter verbessern, es sind nur noch sehr wenige hochbelastete Strecken zu erwarten. Flächenbezogene Fahrverbote für Euro-5-Diesel müssen danach nicht mehr eingeplant werden.
Das Regierungspräsidium Stuttgart hat die zu erwartende Entwicklung der Luftschadstoffbelastung im Stuttgarter Straßennetz im Rahmen eines neuen Wirkungsgutachtens berechnen lassen. Auf Basis der Immissionsbelastung des Jahres 2018 einschließlich der bis zum Jahresende 2018 umgesetzten Maßnahmen zur Minderung der Luftschadstoffbelastung konnte die Prognose für 2019 und 2020 aktualisiert werden. „Die Berechnungen weisen darauf hin, dass zonale Verkehrsbeschränkungen für Diesel Euro 5/V für Stuttgart nicht mehr eingeplant werden müssen. Wir sind zuversichtlich, dass allenfalls einzelstreckenbezogene Fahrverbote für Diesel Euro 5 an wenigen Hot-Spots nötig sein werden. Und wir werden weiterhin alles tun, auch diese wo immer möglich zu vermeiden“, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Ministerratssitzung.
Maßnahmen zur Luftreinhaltung zeigen Wirkung
„Das neue Wirkungsgutachten zeigt, dass die vielen Maßnahmen, die wir ergriffen haben, die Luftqualität rasch verbessert haben“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. „Dazu gehören die Förderung für elektrische Busse, Lkw, Flottenfahrzeuge und Lastenfahrräder, der Ausbau des ÖPNV verbunden mit einer deutlichen Senkung der Ticketpreise durch die VVS-Tarifreform sowie das Verkehrsverbot für Dieselfahrzeuge der Abgasnorm Euro 4/IV. All dies führt zusammen mit der Erneuerung der Fahrzeugflotte und den inzwischen greifenden Software-Updates zu einem Sinken der NO2 Belastungen.“
Die Maßnahmen führen dem Gutachten zufolge dazu, dass im Jahr 2019 nur noch auf etwa 14 Kilometern des Hauptstraßennetzes mit Überschreitungen des Grenzwertes für den Jahresmittelwert von Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) zu rechnen ist. Nach früheren Berechnungen war der Grenzwert für den NO2-Jahresmittelwert im Jahr 2015 noch an etwa 88 Kilometern des Hauptstraßennetzes in Stuttgart überschritten, im Jahr 2016 war das noch auf etwa 66 Kilometern und im Jahr 2018 auf etwa 44 Kilometern der Fall.
Jetzt kämen mit den von der Koalition beschlossenen fotokatalytischen Fassadenanstrichen, entsprechenden Straßenbelägen, Absaug- und Filteranlagen und der Einrichtung seiner Busspur noch weitere Maßnahmen hinzu, von denen eine weitere schnelle Verbesserung der Luft an belasteten Straßen zu erwarten sei, so der Ministerpräsident. „Das alles sind gute Nachrichten – für die Menschen, die in Stuttgart leben und für alle Euro-5-Dieselfahrerinnen und -fahrer.“