Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat muslimische und nichtmuslimische Gäste zum Fastenbrechen in der Tradition des islamischen Glaubens eingeladen. Der Iftar-Empfang stand in diesem Jahr unter dem Motto „Angekommen. Der muslimische Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“.
„Beim Iftar-Empfang stehen Bürgerinnen und Bürger islamischen Glaubens im Mittelpunkt, die sich für den Dialog und das Zusammenleben der Menschen und Religionen in unserer Gesellschaft einsetzen. Für ihr vielfältiges Engagement über Jahre und Jahrzehnte hinweg möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Denn Frieden, Dialog und gelingendes Miteinander bleiben leere Begriffe, wenn sie nicht konkret mit Leben gefüllt werden“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim Empfang anlässlich des muslimischen Fastenbrechens (Iftar) im Ramadan im Neuen Schloss in Stuttgart.
Für Zusammenleben der Menschen und Dialog der Religionen eingesetzt
Der Iftar-Empfang stand in diesem Jahr unter dem Leitsatz „Angekommen. Der muslimische Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Geladen waren unter anderem muslimische Ehrenamtliche, Vertreterinnen und Vertreter der muslimischen Verbände, der Kirchen und Religionsgemeinschaften, der Landesregierung sowie Landtagsabgeordnete.
„Baden-Württemberg ist ein starkes, empathisches und solidarisches Land“, so Kretschmann. „Zugewanderten, darunter auch Flüchtlingen mit Bleibeperspektive, soll bei uns möglichst schnell und konsequent geholfen sowie Zugang zur deutschen Sprache und zum Arbeitsmarkt verschafft werden. Hier liegen Schwerpunkte der Arbeit der Landesregierung“, hob der Ministerpräsident hervor. Er verwies dabei auch auf die guten Erfahrungen, die das Land bereits mit islamisch-sunnitischem und alevitischem Religionsunterricht für Kinder und Jugendliche gemacht habe.
Bei der Frage, ob die islamischen Strukturen hierzulande bereits zukunftsfähig sind, sehe er jedoch noch intensiven Austauschbedarf. Die Praxis der Moscheevereine und –verbände, die sich an Herkunftsstaaten und –sprachen der Migranten orientierten, stoße beispielsweise bei der Jugend- und Integrationsarbeit an ihre Grenzen. „Auch Geistliche und Religionslehrer, die hier arbeiten und wirken, können nicht dauerhaft aus dem Ausland entsendet und finanziert werden“, gab Kretschmann zu bedenken.
Klare Worte fand der Ministerpräsident angesichts der Bedrohung von Bundestagsmitgliedern im Zusammenhang mit der Armenien-Resolution des Bundestags. „In Demokratien dürfen Menschen unterschiedlicher Meinung sein. Für Beschimpfungen und Drohungen gegenüber gewählten Abgeordneten gibt es in unserem Land aber keinen Platz“, unterstrich er mit Nachdruck.
„Demokratische Politik in einer pluralen Gesellschaft integriert, lässt aber gleichzeitig Verschiedenheit zu. Und Integration meint dabei nicht nur Einwanderer, sondern alle Mitglieder einer Gesellschaft“, schloss Kretschmann. „Ich danke allen, die sich für ein friedliches, freiheitliches und ehrliches Miteinander und damit für die gemeinsame Zukunft unserer Kinder und Enkel in Baden-Württemberg engagieren.“