Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat Winfried Aßfalg aus Riedlingen den Ehrentitel Professor verliehen. Aßfalg habe sich stets vorbildlich dafür eingesetzt, die Vielfalt von Kunst, Kultur und Geschichte erlebbar zu machen.
„Mit Winfried Aßfalg ehren wir heute einen Riedlinger, der durch sein breites ehrenamtliches Engagement höchste Verdienste erworben hat. Ob als Heimatforscher, Historiker, als Autor, als Vermittler von Kunst, Kultur und Geschichte – Aßfalg ist ein wahrer Tausendsassa“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Riedlingen anlässlich der Verabschiedung von Winfried Aßfalg als 1. Vorsitzenden des Altertumsvereins Riedlingen.
„Aßfalg ist ein wahrer Tausendsassa“
Dass Aßfalg 1970 eine Schulleiterstelle in Riedlingen übernommen hatte, sei ein echter Glücksfall für die Stadt gewesen, so Kretschmann. „Aßfalg hat in Riedlingen und in der Region Vieles entdeckt und wiederentdeckt. Zur Stadtgeschichte, zur Geschichte von Gebäuden und vor allem von Wirtshäusern. Ausdruck davon sind auch seine zahlreichen Veröffentlichungen zu verschiedenen Epochen und Künstlern.“
Aßfalg hat sich dabei mit Baugeschichte genauso auseinandergesetzt wie mit sakraler Kunst. Die Reaktivierung der Klosterkirche Heiligenkreuztal und der gesamten Anlage wurde mit seiner Expertise intensiv begleitet. „Aßfalg hat sich dafür eingesetzt und dafür gekämpft, dass kulturhistorische Denkmäler erhalten bleiben und gepflegt werden“, so Kretschmann.
Beitrag zur Identität Riedlingens und Oberschwabens
„Mit seinen historischen Arbeiten hat Aßfalg zur Identität der Riedlingerinnen und Riedlingern beigetragen. Zum Bewusstsein für ihre vorderösterreichische Vergangenheit. Aber auch zur Identität aller Oberschwaben“, sagte Kretschmann. „Aßfalg hat sein erworbenes Wissen aus Archiven, Klosterchroniken sowie vielen anderen Quellen stets mit vielen Menschen geteilt: Durch zahlreiche Publikationen, Aufsätze und Presseartikel, durch sein Hauptwerk ,Strafen und Heilen – Scharfrichter, Bader und Hebammen‘, durch zahllose Vorträge in der Region und vor allem durch seine Stadtführungen in Riedlingen.“
Der Riedlinger Altertumsverein war Ende des vergangenen Jahrhunderts in Vergessenheit geraten. „Aßfalg, der nun als 1. Vorsitzender des Vereins scheidet, war einer der Initiatoren, die diesen Verein wieder mit Leben füllten. Ohne ihn wäre der Verein wohl nicht so beachtlich auf heute über 800 Mitgliedern gewachsen. Und auch mir ist es eine Freude, Mitglied im Altertumsverein zu sein“, so Kretschmann.
„Hier in Riedlingen haben schon immer Storche gelebt – auch als der Storch in unseren Breiten fast ausgestorben war“, so Kretschmann. „Das der Storch heute eine Symbolfigur für Riedlingen ist, ist zu einem Großteil auch Aßfalg zu verdanken. Als langjährigen ehrenamtlicher Storchenbeauftragter des Regierungspräsidiums Tübingen und als dortiger Naturschutzbeauftragter. Nicht umsonst nennt man Aßfalg hier in Riedlingen auch den ,Storchenvater‘.“
Langjähriges wissenschaftliches Schaffen
Aufgrund Aßfalgs großen Engagements zur Erforschung der Heimatgeschichte und dem Erhalt von kulturhistorischen Denkmälern, seines langjährigen wissenschaftlichen Schaffens, der Vielzahl seiner Publikationen, und seiner vielfältigen Tätigkeiten zur Vermittlung von Kunst, Kultur, Natur und Geschichte Baden-Württembergs verlieh Kretschmann den Ehrentitel Professor an Aßfalg. „Bewegt von einer großen Liebe zu Oberschwaben, zum historischen und zum kulturellen, landschaftlichen und biologischen Reichtum unserer Heimat hat sich Winfried Aßfalg stets vorbildlich dafür eingesetzt, die Vielfalt der Kunst, Kultur und Geschichte sichtbar und erlebbar zu machen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.