Energie

Ausbau der Stromleitungen von Nord nach Süd radikal beschleunigen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Windrad dreht sich bei Herbolzheim vor einem Strommast. (Bild: Patrick Seeger/dpa)

Beim zwölften Energiepolitischen Gespräch hat die Landesregierung den Ausbau der Energienetze in Baden-Württemberg in den Fokus gerückt. Ministerpräsident Winfried Kretschmann fordert eine radikale Beschleunigung des Ausbau der Stromleitungen von Nord nach Süd.

Beim zwölften Energiepolitischen Gespräch hat die Landesregierung am Freitag, 21. April 2023, den Ausbau der Energienetze in Baden-Württemberg in den Fokus gerückt. „Wir sind in einer entscheidenden Phase der Energiewende“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Für die Transformation zum führenden klimaneutralen Industrieland brauche das Land Baden-Württemberg mehr Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, aber auch Trassen, die Strom von Nord nach Süd transportieren. „Deshalb muss die Bundesnetzagentur die Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Stromleitungen von Nord nach Süd radikal beschleunigen“, so Kretschmann.

Wir sind in einer entscheidenden Phase der Energiewende. Für die Transformation zum führenden klimaneutralen Industrieland braucht das Land Baden-Württemberg mehr Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, aber auch Trassen, die Strom von Nord nach Süd transportieren.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Bei dem Treffen diskutierten Spitzenvertreterinnen und -vertreter der baden-württembergischen Wirtschafts-, Energie-, Naturschutz- und landwirtschaftlichen Verbände, der Gewerkschaften und der Verbraucherzentrale sowie die Vorstandsvorsitzenden der großen Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber. Unter den Teilnehmenden war zudem der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Die EnBW AG war durch den Vorstandsvorsitzenden Andreas Schell vertreten.

Zukunft der Energie ist auch regional und dezentral

Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker kündigte Initiativen an, um auch die Verteilnetze innerhalb Baden-Württembergs an die Erfordernisse der Energiewende anzupassen: „Die Zukunft der Energie ist regional und dezentral. Statt einzelner Großkraftwerke speisen viele verschiedene lokale Anlagen ein und sorgen für Wertschöpfung vor Ort. Das stellt allerdings neue Anforderungen an die Verteilnetze.“ Damit die Ertüchtigung von Leitungen und Umspannwerken nicht zum Flaschenhals der Energiewende wird, sucht das Umweltministerium mit den Vorhabenträgern sowie den Regierungspräsidien nach Möglichkeiten, um laufende Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.

Ein Netzausbaugipfel im Spätsommer solle Startpunkt einer Investitionsoffensive Verteilnetzausbau in Baden-Württemberg werden. „Der Transport von grünem Strom ist für die Energiewende genauso entscheidend wie dessen Produktion“, so Ministerin Thekla Walker. „Erneuerbare BW“, das neue Kompetenzzentrum bei der Klimaschutz- und Energieagentur KEA, werde sich daher auch mit dem Netzanschluss von EE-Anlagen beschäftigen.

Auch der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur war Thema des Gesprächs. Baden-Württemberg kann nach bisherigem Stand bis 2030 mit einem Anschluss an das zukünftige Wasserstoffnetz mit Verbindungen zur Nordsee und in den Ostseeraum rechnen. Bis dahin sind regionale und lokale Wasserstoffhubs mit eigener Erzeugung notwendig. Das Land fördert daher den Bau von Elektrolyseuren – aktuell bis zu einer Leistung von circa 45 Megawatt.

Darüber hinaus werden geplante neue Gasleitungen – wie die Süddeutsche-Erdgasleitung – so konzipiert, dass sie künftig auch Wasserstoff transportieren können.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Versorgungssicherheit

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Netzausbau

Weitere Meldungen

Diskussionen auf dem Kongress für Beteiligung (Bild: © Mario Wezel)
Gesundheit

Bürgerforum zum Nichtraucherschutz startet

Zwei Mädchen bauen einen von einem Tablet aus steuerbaren Roboter in der Grundschule.
Schule

Präsidentin der Bildungsminis­terkonferenz zu Gast im Land

Treffen der Deutsch-Französischen Freundschaftsgruppen
Europa

Strobl schlägt Katastrophenschutz-Erasmus vor

Eine Ärztin und eine Therapeutin sitzen mit einem medizinischen Stethoskop am Tisch und machen mit einem Laptop und einem Mobiltelefon medizinische Notizen.
Gesundheit

62 Millionen Euro für den Öffentlichen Gesundheitsdienst

Bad Urach
Forst

20 Jahre Infoportal waldwissen.net

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
Klimaschutz

Neue Klimaschutzmaßnahmen im Energiesektor

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links), Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Richard Lutz (rechts) beim Bahngipfel in Stuttgart.
Bahngipfel

Signal für eine starke Schiene in Baden-Württemberg

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 1. Juli 2025

US-Generalstabschef Dan Caine und Innenminister Thomas Strobl / Innenminister Thomas Strobl und EUCOM-Kommandeur Alexus Grynkewich
Innere Sicherheit

Kommandowechsel der US-Streitkräfte

Zwei Kinder malen mit Kreide auf Straßenboden
Kinder und Jugendliche

Umfassende Strategie zum Kinderschutz beschlossen

Europa

Land übernimmt Vorsitz der Europaministerkonferenz

Grundsteinlegung Ersatzbau Chemie Hochschule Reutlingen Außenperspektive
Vermögen und Bau

Grundstein für Neubau Chemie der Hochschule Reutlingen gelegt

EU-Schulprogramm
Ernährung

Landesweite Aktionstage zum EU-Schulprogramm

Delegationsreise China
Delegationsreise

Hoffmeister-Kraut mit Wirtschaftsdelegation in China

Die Teilnehmenden der GFMK haben sich zum Gruppenbild aufgestellt.
Gleichstellung

Geschlechtergerechtigkeit ist Grundlage für starke Demokratie