Liberalismus-Reihe

Woher stammt die Freiheit? Die baden- württembergischen Kraftquellen eines demokratischen Liberalismus

V.l.n.r.: Moderatorin Viola Koegst, Katarina Ankerhold und Prof. Dr. Paul Nolte
V.l.n.r.: Moderatorin Viola Koegst, Katarina Ankerhold und Prof. Dr. Paul Nolte
Prof. Dr. Paul Nolte
Prof. Dr. Paul Nolte
Woher stammt die Freiheit? Auftaktveranstaltung der Liberalismus-Reihe am 3. November 2025

Bei der Auftaktveranstaltung „‘Der Sinn von Politik ist Freiheit‘ (Hannah Arendt). Anforderungen an einen zeitgemäßen Liberalismus“ am 3. November 2025 in der Landesvertretung stand die Frage im Mittelpunkt, wie und wo die Wurzeln des demokratischen Liberalismus in Baden-Württemberg sichtbar werden. Prof. Dr. Paul Nolte von der Freien Universität Berlin erklärte anschaulich und verständlich, wie Bürgerinnen und Bürger während der Märzbewegung von 1848 gegen übermäßige staatliche Eingriffe protestierten und wie Friedrich Hecker, führender Kopf der liberalen und demokratischen Bewegung in Baden (1811–1881), das Missverhältnis zwischen Kapital und gesellschaftlicher Teilhabe kritisierte. Die Bewegung habe zunächst das Ziel der finalen Umsetzung der Badischen Verfassung von 1818 verfolgt – weniger Bürokratie und mehr Mitbestimmung –, bevor sich ihre Forderungen radikalisierten.

Auch die Lebenswelt der Frauen wurde während der Veranstaltung thematisiert. Katarina Ankerhold, Leiterin des Salmen in Offenburg, sprach über die oft unsichtbare, aber nicht minder wichtige Rolle der Frauen in der Revolution. Viele von ihnen engagierten sich in Vereinen, verbreiteten liberale Schriften und organisierten Treffen. Sie übernahmen zentrale Aufgaben in der Kommunikation und Versorgung der Revolutionäre und trugen damit entscheidend zur Bewegung bei. Amalia Struve (1824–1862) ragte unter diesen Frauen allerdings deutlich heraus. Sie begleitete ihren Mann, den Revolutionsführer Gustav Struve (1805–1870), nicht nur politisch, sondern kämpfte auch selbst für Reformen. Gemeinsam lebten beide in einem gleichberechtigten Lebensstil, lebten bewusst vegetarisch und setzten sich für eine ethische Lebensführung ein. Begrüßt wurden die Veranstaltungsgäste vom Hausherren der Landesvertretung und Bevollmächtigten des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Rudi Hoogvliet.

Die Diskussion machte deutlich: Die Kämpfe um Freiheit und Mitbestimmung sind bis heute aktuell. Zahlreiche soziale und politische Bewegungen, die ihren Ursprung im Südwesten haben, zeigen, dass Freiheit nie selbstverständlich ist und immer wieder neu ausgehandelt werden muss – und dass Wachsamkeit gegenüber Kräften, die demokratische Werte untergraben, eine permanente Aufgabe bleibt.

 

Zurück zur Übersicht

Weitere Medien

Petra Schmettow, Vorständin von finep und Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund beim unterzeichnen des Memorandum of Understanding
Bilder
Entwicklungspolitik

Hoogvliet unterzeichnet Memorandum of Understanding mit finep

Veranstaltung: Perspektiven fuer Kultur im ländlichen Raum in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin, 23.10.2025.
Bilder
Theateraufführung & Podiumsdiskussion

„Kultur. Gemeinschaft. Demokratie. Perspektiven für Kultur im ländlichen Raum.

1058. Sitzung des Bundesrates
Bilder
Föderalismus

1058. Bundesrat

Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Rudi Hoogvliet begrüßt die Anwesenden
Bilder
Buchvorstellung und Diskussion

Im Herzen grün – Die Biografie

ASA-Jubilaeum
Bilder
Entwicklungspolitik

Bund und Länder stärken Kooperation im ASA-Programm

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Jacques Witkowski (rechts), Präfekt der Region Grand Est
Bilder
Europa

Kretschmann auf Delegationsreise in Frankreich und der Schweiz

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Eröffnungsrede bei der Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg
Bilder
Gesundheit

Prävention und Gesundheitsförderung stärken

v.l.n.r.: Annabelle von Reutern, Architektin, Amber Sayah, Journalistin, Jórrun Ragnarsdottir, Architektin und Volker Staab, Architekt
Bilder
Heidelberger Schlossgespräche

Quo Vadis Bauwende – sind wir schon auf einem neuen Weg der Moderne?

v.l.n.r.: Saskia Trebing, monopol, Claus Pias, Medientheoretiker, Harm van den Dorpel, Künstler, Margit Rosen, Leiterin der Sammlung und Archive des ZKM, und Wolfgang Ullrich, Kulturwissenschaftler
Bilder
3. Kulturmatinée

Unknown Error Occurred. Strategien gegen den Verlust des digitalen künstlerischen Erbes