Liberalismus-Reihe

Wer trägt die Freiheit? Eine neue Verbindung von Liberalismus und Republikanismus

Prof. Dr. Talja Blokland
Prof. Dr. Talja Blokland
Zweite Veranstaltung der Reihe „‚Der Sinn von Politik ist Freiheit‘ – Anforderungen an einen zeitgemäßen Liberalismus“ am 4. Dezember 2025
Rainald Manthe
Rainald Manthe
V.l.n.r.: Prof. Dr. Talja Blokland, Rainald Manthe und Jacob Birkenhäger
V.l.n.r.: Prof. Dr. Talja Blokland, Rainald Manthe und Moderator Jacob Birkenhäger, nexus Institut

In der zweiten Veranstaltung der Reihe „‚Der Sinn von Politik ist Freiheit‘ – Anforderungen an einen zeitgemäßen Liberalismus“ am 4. Dezember 2025 sprachen Prof. Dr. Talja Blokland von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Soziologe und Autor Rainald Manthe darüber, wo in Baden-Württemberg und Deutschland Gemeinsamkeit in Vielfalt gelebt wird – in Nachbarschaften, im Sport, in der Kultur oder in der Natur – und was diese Orte heute benötigen, um weiterhin als lebendige Treffpunkte für unsere Gesellschaft zu funktionieren.

Ein besonderer Fokus lag  – nach dem starken Input durch Professorin Blokland  – im Gespräch auf der Rolle vorpolitischer Räume für unsere Demokratie: Wie können wir sie stärken, beleben und neu entdecken? Rainald Manthe plädierte dafür an die Alltagsorte zu gehen, an denen Menschen noch zusammenkommen, wie z. B. Supermärkte, Kneipen oder Parks. In der weiteren Diskussion stellte sich die Frage, welche Chancen und Herausforderungen Digitalisierung für unser Zusammenleben mit sich bringt und ob wir sie kritisch hinterfragen dürfen. Am Beispiel von Jobcentern arbeitete Talja Blokland heraus, wie wichtig physische Begegnungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind. Menschen, so erläuterte sie, werden zunächst durch ihre Sozialisation geprägt, durch die Prägung von Normen, Werten und Verhaltensweisen in ihrer Umgebung, und anschließend durch eigene Erfahrung, indem sie praktisch handeln, miteinander interagieren und voneinander lernen. Allesamt Aspekte, die über digitale Plattformen allein kaum vermittelt werden können. Gleichzeitig zeigt sich, wie leicht wir den Bezug zu öffentlichen Räumen verlieren, wenn wir nicht mehr hinausgehen.

Eine spannende Diskussion die Gelegenheit bot, darüber nachzudenken, wie wir Orte des gemeinsamen Lernens und Erlebens bewahren und neu gestalten können – Orte, die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ebenso wichtig sind wie für eine lebendige Demokratie. 

 

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Prof. Dr. Paul Nolte
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