Haute Couture aus dem Tiergartenviertel: Die vergessene Modegeschichte Berlins

Gleich zu Beginn stellte Moderator Jörg Thadeusz die emotionalen Weichen für diesen außergewöhnlichen Abend in der Landesvertretung. Voller Charme und sichtlicher Freude an der Thematik nahm er gemeinsam mit Modehistorikerin Dr. Gesa Kessemeier das Publikum mit auf eine eindrucksvolle Reise in die Modestadt Berlin zu Beginn des letzten Jahrhunderts.

Die anschließende Diskussion mit Yael Hirsch, Enkelin der Modejournalistin Johanna Thal, Modeschöpfer und Modegeschichts-Dozenten Christian Mau sowie Grit Thönnissen, Modejournalistin, bewegte das Publikum nicht weniger. Die Worte von Yael Hirsch machten deutlich, wie eng Geschichte mit persönlichen Schicksalen verwoben ist und wie wichtig es bleibt, ihr zu folgen und sie zu erinnern. Die Diskussion bot bereichernde Beiträge, anregende Gedanken und nicht nur einen humorvollen Moment.

Der bis auf den letzten Platz gefüllte Große Saal der Landesvertretung knisterte vor Aufmerksamkeit, und am Ende stand für alle fest, dass sie einen besonderen Einblick in die Modestadt Berlin – damals wie heute – erhalten hatten. Digitale Stelen im Foyer mit Bildern aus dem Tiergartenviertel, Fotografien von Clara Schultz und anderen Modehäusern, die Präsentation von Original-Exponaten aus den Sammlungen von Julia Schwarz und Gesa Kessemeier sowie Entwürfe auf Figurinen der Studierenden der AMD München und der HTW Berlin rundeten diesen Fashionabend ab. Ein Film über die Arbeit des Studierendenprojekts der Shenkar Universität Tel Aviv setzte den abschließenden Akzent.