Im Jahr 2021 konnte jüdisches Leben in Deutschland auf eine 1700-jährige Geschichte zurückblicken, die im Rahmen eines bundesweiten Themenjahres mit zahlreichen Veranstaltungen beleuchtet wurde.
Die Bundesregierung ist dem Wunsch des Vereins „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefolgt und hat beschlossen, dass das Festjahr #2021JLID unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten bis zum 31. Juli 2022 verlängert wird.
Im Jahr 2021 lebten Jüdinnen und Juden nachweislich seit 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands: Ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin von 321 erwähnt die Kölner jüdische Gemeinde. Es gilt als ältester Beleg jüdischen Lebens in Europa nördlich der Alpen.
Die öffentlichkeitswirksame Vermittlung und die positive Akzentuierung von vielfältigem jüdischem Leben heute und der über 1700-jährigen jüdischen Geschichte und Kultur auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands soll im Zentrum dieses Festjahres stehen. Zugleich gilt es, dem wiederauflebenden Antisemitismus in Europa entgegenzuwirken.
„Vor allem durch die Wahrnehmung der langen Zugehörigkeit und großen Leistungen jüdischer Bürgerinnen und Bürger entstehen Respekt, Anerkennung und Zugehörigkeit. Gemeinsam wollen wir deshalb das jüdische Leben heute und seine über 1700-jährige Geschichte auch in Baden-Württemberg sichtbar und erlebbar machen!“, so der Beauftragte gegen Antisemitismus des Landes Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume.
Filmprojekt
Anlässlich des Festjahres hat die Landesregierung in Kooperation mit der Filmakademie Baden-Württemberg den Film „JUNG UND JÜDISCH IN BADEN-WÜRTTEMBERG“ entwickelt. Der junge Regisseur Willi Kubica richtete bei der Umsetzung der Dokumentation einen Schwerpunkt auf junge, jüdische Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger, die selbst zu Wort kommen und die hervorheben, dass eine jüdische Identität zwar ein Teil der Gesamtidentität junger Jüdinnen und Juden ist, aber nicht nur jene allein sie definiert. Mit diesem Film sollen vor allem junge Menschen als eine relevante Zielgruppe des Festjahres angesprochen werden. Ihnen ein aktuelles, tiefgründiges Bild jüdischen Lebens in Baden-Württemberg zu vermitteln und die Möglichkeit zu geben, Bezüge zu ihrer je eigenen Lebenswelt zu entdecken, ist ein wichtiger Baustein für mehr Toleranz und um Fällen von Antisemitismus entgegenzuwirken.
Der Film ist nachstehend für Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie alle Interessierten abrufbar. Das pädagogische Begleitmaterial (PDF) zum Film wurde durch das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung erstellt.
Das Festjahr 2021/2022 soll – ganz im Zeichen des Brückenbauens – einen Fokus auf das Miteinander legen, durch das Kennenlernen des jüdischen Lebens und seiner Wirkungsgeschichte in Deutschland. Nutzen Sie hierfür das Filmangebot des Landes!
Trailer zum Film: