Baden-Württembergs japanische Partnerprovinz Kanagawa gehört in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Robotik und Telemedizin zu den weltweiten Vorreitern. Im Rahmen einer digitalen Kooperationsveranstaltung betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Bedeutung der Zusammenarbeit.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Japan eine Partnerprovinz haben, die bei Fragen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, in der Robotik und bei der Telemedizin zu den weltweiten Vorreitern gehört“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der virtuell stattfindenden Kooperationsveranstaltung „High-Tech vernetzt sich“ mit Baden-Württembergs japanischer Partnerprovinz Kanagawa. „Unsere beiden Regionen werden nur dann erfolgreich sein, wenn wir in zentralen Fragen zusammenarbeiten, mit gemeinsamen Projekten, dem Austausch von Wissen und Wissenschaftlern, aber auch von Datensätzen.“
„High-Tech vernetzt sich“
So haben Baden-Württemberg und Kanagawa beispielsweise vor sechs Jahren eine intensivere Zusammenarbeit beider Regionen im Bereich der Gesundheitswirtschaft vereinbart. „Ein Thema, das beide Regionen schon länger umtreibt. Nicht nur, weil unsere Gesellschaften älter werden, sondern auch aufgrund der Digitalisierung, die die Gesundheitswirtschaft gerade verändert. Wie groß die Chancen hier sind, zeigt Corona, von der Nachverfolgung bis zur Tele-Sprechstunde beim Arzt“, so Kretschmann.
Heute stellten unter anderem die Universitätsklinik Tübingen und das RIKEN-Institut Yokohama gemeinsame Ergebnisse zum Thema „Daten als Basis der medizinischen Forschung für eine personalisierte Medizin“ vor. Kernidee des Kooperationsprojektes ist es, Treiber von entzündlichen Erkrankungen und Krebsleiden zu untersuchen sowie potentielle Therapieansätze zu identifizieren. Dies soll durch die Neu- und Weiterentwicklung von entsprechenden Technologien gelingen.
Aber auch im Bereich von Digitalisierung und Robotik bestehen Verbindungen zwischen Baden-Württemberg und Kanagawa. Das Kanagawa Institute of Technology (KAIT) und der Engineering Data Intelligence GmbH (EDI) arbeiten beispielsweise bereits seit einigen Jahren im Bereich des autonomen Fahrens zusammen. Im Vordergrund stand am heutigen Tag der sogenannte Dynamische Risiko Management Algorithmus für sicheres Navigieren und Fahren.
Eine enge Zusammenarbeit beabsichtigen auch das Cyber Valley und der japanische Elektronikkonzern NEC. Ziele der Kooperation sollen gemeinsame Forschungsprojekte und die intensive Förderung von Start-ups sein. Neben Referierenden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung kam auch Wataru Endo, Mittelfeldspieler beim VfB Stuttgart, zu Wort und gab Einblicke in das Leben eines japanischen Fußballers in Stuttgart.
Vertrauensvolle und gute Partnerschaft
„Wir schätzen die Zusammenarbeit, den Austausch und die Freundschaft mit der Region Kanagawa außerordentlich. Seit über drei Jahrzehnten pflegen wir eine vertrauensvolle und gute Partnerschaft auch in schwierigen Zeiten wie derzeit“, betonte Staatsministerin Theresa Schopper.
Geplant war ursprünglich eine sechstägige Reise des Ministerpräsidenten im Mai 2020 nach Japan und Südkorea. Diese musste jedoch coronabedingt abgesagt und durch ein virtuelles Format ersetzt werden.