Corona-Pandemie

Schulterschluss im Kampf gegen das Virus

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein Mann betrachtet auf einem Computermonitor die Elektronenmikroskopaufnahme eines MERS-Coronavirus, einem engen Verwandten des neuartigen Coronavirus. (Bild: Arne Dedert/dpa)

Land und Kommunen sind sich einig, dass die Maßnahmen aus dem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz zur Eindämmung der Corona-Pandemie zügig umgesetzt werden müssen. Dies erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach einem Gespräch mit den Kommunalen Landesverbänden.

„Es sind einschneidende Maßnahmen, die wir getroffen haben. Einschneidende Maßnahmen, die das gesellschaftliche Leben treffen und einschränken. Und selbstverständlich treibt uns die Sorge um den Lebensgeist unserer Gesellschaft um. Aber ich halte die Maßnahmen für unerlässlich und jetzt kommt es darauf an, dass wir die gewaltige kollektive Kraftanstrengung von Bund und Ländern auch auf der Ebene der Kreise, Städte und Gemeinden zeigen, um gemeinsam die zweite Welle zu brechen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach einem Gespräch mit den Kommunalen Landesverbänden zur Umsetzung der Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz vom vergangenen Mittwoch, 28. Oktober 2020.

Gemeinsam die zweite Welle brechen

Innenminister Thomas Strobl ergänzte: „Die Lage ist sehr, sehr ernst. In Deutschland und in Baden-Württemberg steigen die Zahlen der Corona-Infizierten sprunghaft an und sind viel zu hoch. Und die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen steigt stark an. Wir haben im Bund mit den Ländern die dringend einheitlichen Beschlüsse gefasst und gehandelt, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen, eine Überlastung der Kliniken zu vermeiden und zahlreiche Todesfälle zu verhindern. Das Pandemiegeschehen können wir nicht laufen lassen. Deshalb kommt es entscheidend darauf an, dass alle staatlichen Ebenen – der Bund, das Land, die Kommunen mit den Landkreisen, Städten und Gemeinden – gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, um die Gesundheit der Bevölkerung bestmöglich zu schützen.“

In dem Gespräch, an dem für die Kommunalen Landesverbände der Präsident des Landkreistages Baden-Württemberg, Joachim Walter, und Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Alexis von Komorowski, der Präsident des Städtetages Baden-Württemberg, Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, und geschäftsführendes Vorstandsmitglied Oberbürgermeisterin a.D. Gudrun Heute-Blum, sowie der Präsident des Gemeindetages Baden-Württemberg, Roger Kehle, und der Erste Beigeordnete Steffen Jäger teilnahmen, einigte man sich am Morgen darauf, Bedenken nicht zu ignorieren und die notwendigen Diskussionen auch zu führen, aber jetzt uneingeschränkt im Kampf gegen das Virus zusammenzustehen, um handlungsfähig zu bleiben.

Einigkeit über zügige Umsetzung der Beschlüsse

Kretschmann: „Die Infektionszahlen müssen jetzt entschieden gesenkt werden, um das Geschehen unter Kontrolle zu bringen. Ich freue mich sehr, dass unter allen Gesprächsteilnehmern Einigkeit darüber herrschte, dass jetzt Handlungsfähigkeit gefragt ist und die Maßnahmen aus dem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz zügig umgesetzt werden müssen. Ich bin sehr dankbar für dieses großartige Engagement. Die Landkreise, Städte und Gemeinden im Land sind starke, verlässliche und unverzichtbare Partner und Garant dafür, dass wir gemeinsam gut durch diese außerordentlich schwierige Lage kommen.“

Der Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg, der Tübinger Landrat Joachim Walter erklärte: „In dieser ernsten Lage stehen Bund, Land und Kommunen eng zusammen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürger wollen wir erreichen, dass Leben und Gesundheit der Menschen geschützt werden und die Infektionsdynamik gebrochen wird. Ich begrüße es daher sehr, dass Ministerpräsident Kretschmann für die Landesregierung zugesagt hat, die kommunale Seite noch enger einzubinden und sich noch intensiver mit ihr abzustimmen. Denn der Kampf gegen den Virus wird letztendlich vor Ort gewonnen.“

„Die Einschnitte, die aktuell von der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten beschlossen wurden, sind massiv und bedeuten für einzelne Branchen eine existentielle Bedrohung. Es ist dringend notwendig, diese Maßnahmen zum Erfolg zu führen und nach zwei Wochen zu überprüfen“, sagte der Präsident des Städtetages Baden-Württemberg, Dr. Peter Kurz.

„Die betroffenen Branchen stehen vor existenziellen Schwierigkeiten und müssen sich mit gravierenden Einschnitten auseinandersetzen. Von „Lockdown light“ könne also keine Rede sein, so Roger Kehle, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg. Doch steigende Zahlen, die angespannte Situation in Kliniken und Gesundheitsämter, die der Kontaktnachverfolgung nicht mehr nachkommen, machen staatliches, gemeinsames und entschiedenes Handeln dringend notwendig. Jede Maßnahme müsse aber weiterhin differenziert bewertet werden. Entscheidend für ihn sei jetzt, dass während des Lockdowns weiter an einer gemeinsamen Strategie gearbeitet werde und die Zeit ab Dezember in den Blick genommen werde. Denn aus seiner Sicht könne das Problem erst dann nachhaltig angegangen werden, sobald ein Impfstoff vorliege. „Wir benötigen jetzt dringend eine Impfstrategie, um den Menschen wieder Hoffnung zu machen, dass die Pandemie überwunden werden kann.“

Meldung vom 28. Oktober 2020: Weitere Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie

Weitere Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Mit unserem Messenger-Service bekommen Sie immer alle Änderungen und wichtige Informationen aktuell als Pushnachricht auf ihr Mobiltelefon.

Weitere Meldungen

Eine Frau schaut aus einem Fenster.
Gewalthilfegesetz

Erstes Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Emmendingen

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
Wirtschaft

Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt

Die Flagge der USA weht an der US Botschaft in Berlin.
Delegationsreise

Wirtschaftsministerin auf Delegationsreise in den USA

Ländlicher Raum
Ländlicher Raum

Preisträger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ geehrt

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.
Pflege

Rund drei Millionen Euro für das Innovationsprogramm Pflege

von links nach rechts: Präsidentin des Prüfungsamtes des Ministeriums der Justiz und für Migration Sintje Leßner, Rektor der Hochschule für Rechtspflege Schwetzingen Frank Haarer, Absolventin Greta Maria Pauls, Absolventin Lena Dreher, Prorektor Rainer Hock, Absolventin Annike Greta Schildhauer.
Justiz

143 neue Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger

Organspendeausweis
Organspende

Anzahl der Organspender leicht gestiegen

Landtagsgebäude von Baden-Württemberg in Stuttgart.
Sicherheit

Gesetz zum Schutz vor Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing, Ursula Münch,
Auszeichnung

Otto Kirchheimer-Preis für Professorin Dr. Ursula Münch

Legehennen im Freien (Quelle: dpa).
Vogelgrippe

Aufstallgebot entlang des Rheins von Mannheim bis in die Ortenau

Das Eingangsschild vom Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg (Foto: © Christoph Schmidt/dpa)
Sicherheit

Landtag beschließt neues Verfassungsschutzgesetz

Ein Bio-Bauer bringt mit seinem Traktor und einem Tankwagen als Anhänger, die angefallende Jauche auf einer Wiese aus. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Über 8,5 Millionen Euro für inno­vative Landwirtschaftsprojekte

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) mit den Trägerinnen und Trägern der Wirtschaftsmedaille 2025
Wirtschaft

Wirtschaftsmedaille 2025 verliehen

Öffentliches Gelöbnis der Bundeswehr im Schlosshof in Ludwigsburg
Bundeswehr

Feierliches Gelöbnis der Deutsch-Französischen Brigade

Datenarbeit und Tablet, Laptop mit Architekturprojekt auf der Baustelle am Schreibtisch im Büro.
Digitalisierung

Land erhält Preis für gute Gesetzgebung