Auf seiner Indienreise verkündete Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Pune die Einsetzung von Iris Becker als Repräsentantin Baden-Württembergs im Rahmen der Länderpartnerschaft mit Maharashtra. Außerdem sollen Technologien aus Baden-Württemberg zum Bau von Indiens erster CO2-neutralen Stadt beitragen.
„Mit Becker hat Baden-Württemberg eine hochkompetente Vertreterin gewonnen, die Indien bereits aus jahrzehntelanger Erfahrung kennt. Sie wird unser Land vor Ort fachkundig vertreten“, so Kretschmann. „Becker hat sich in Pune und Maharashtra einen Namen gemacht und sich ein weit verzweigtes Netzwerk aufgebaut. Neben Baden-Württemberg und Maharashtra kennt sie auch die indischen Gepflogenheiten in Geschäftsbeziehungen und in der Gesellschaft wie ihre Westentasche. Dies ist ein erheblicher Vorteil, um interkulturelle wirtschaftliche und wissenschaftliche Kooperationen zu unterstützen.“
Iris Becker ist hochkompetente Vertreterin des Landes in Maharashtra
Becker sammelt bereits seit mehr als 30 Jahren Erfahrungen im Bereich der deutsch-indischen Kooperationen. Im Jahr 2000 gründete sie ihre Firma Let’s bridge IT mit dem Ziel, Brücken zwischen Indien und Deutschland zu bauen. So hilft sie beispielsweise Firmen aus dem IT-Bereich, im jeweils anderen Land Fuß zu fassen. Seit 2014 ist Becker erfolgreich mit einem Marketing- und Kooperationsbüro für die Stadt Karlsruhe im Rahmen der Projektpartnerschaft mit der Mahratta Chamber of Commerce, Industry and Agriculture (MCCIA) tätig. Sie ebnet dabei den Weg für indische Firmen, sich in Karlsruhe niederzulassen. Gleichzeitig hilft Becker deutschen Firmen aus der Region Karlsruhe dabei, erfolgreich in Indien anzukommen.
Das Staatsministerium hat mit Let’s bridge IT in Person von Becker im Dezember 2016 einen Vertrag über ein Jahr geschlossen. „Iris Becker wird ein Kooperationsbüro des Landes Baden-Württemberg in Pune aufbauen. Sie wird Baden-Württemberg in Nachbereitung unserer Delegationsreise als exzellenten Standort vor allem für Wirtschaft und Wissenschaft vermarkten und neue Handels- und Investitionsbeziehungen entwickeln“, so Kretschmann. Im Fokus der Zusammenarbeit stehen dabei vor allem die Bereiche Energie, Informationstechnologie, Mobilität und Verkehrsplanung sowie Automobil und Maschinenbau.
„Vertrauen und kurze Wege befördern neue Kooperationen. Durch solch eine persönliche und direkte Ansprechpartnerin können Kontakte zu Behörden, Verbänden, Unternehmen und Hochschulen einfacher aufgebaut und gepflegt werden“, erklärte der Ministerpräsident. Das Büro dient als Erstanlaufstelle für Wirtschaft und Wissenschaft bei der Erschließung des indischen Marktes, erleichtert baden-württembergischen Firmen den Markteintritt in Indien und gewinnt indische Unternehmen für den Standort Baden-Württemberg.
Technologien aus Baden-Württemberg für Indiens erste CO2-neutrale Stadt
Im Zuge eines Workshops zum Thema der Delegationsreise Nachhaltige Stadtentwicklung (Smart City/Smart Mobility) wurde außerdem am Dienstag ein Letter of Interest zwischen der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) und der Firma Royal Orange County unterzeichnet: Im GATHAGRAM Projekt Pune haben sich Royal Orange County und die Architekturfirma Planquadrat India den Bau einer klimaneutralen Kleinstadt für 30.000 Einwohner zum Ziel gesetzt. Die Hochschule Karlsruhe soll ein Angebot darüber erstellen, wie das komplexe Neubauprojekt städtebaulich so aufgestellt werden kann, dass von vornherein sein Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert wird. „Diese Absichtserklärung ist ein gutes Beispiel dafür, wie unsere beiden Länder auf wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Gebiet zusammenarbeiten: Sachverstand und Technologien aus Baden-Württemberg tragen maßgeblich zum Bau einer innovativen und nachhaltigen Siedlung in der Nähe von Pune bei. Diese soll Indiens erste CO2-neutrale Stadt werden“, so Ministerpräsident Kretschmann.