Naturschutz

Erhalt der Artenvielfalt ist Generationenaufgabe

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v.l.n.r.: Staatssekretärin Petra Olschowski, Museumsdirektorin Prof. Johanna Eder, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Insektenkundler Dr. Arnold Staniczek in der Insektensammlung des Naturkundemuseums Stuttgart (Foto: Max Kovalenko)

Anlässlich des Internationalen Tages der biologischen Vielfalt hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann das Naturkundemuseum Stuttgart besucht und sich über den aktuellen Stand zu diesem Thema informiert. Der Erhalt der Artenvielfalt sei eine Generationenaufgabe, so Kretschmann.

„Der Erhalt der Biodiversität ist eine unserer großen Herausforderungen – nicht nur auf internationaler Ebene sondern auch hier bei uns. Es handelt sich dabei um eine Generationenaufgabe, die mir sehr am Herzen liegt und der wir uns konsequent annehmen müssen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich seines Besuchs im Naturkundemuseum Stuttgart. Anlass dazu war der Internationale Tag der biologischen Vielfalt. 

Kretschmann weiter: „Da man nur schützen kann, was man kennt, kommt der Natur- und Umweltbildung eine große Rolle zu. Der Arbeit des Naturkundemuseums mit seinen Tier- und Pflanzensammlungen sowie den Ausstellungen kommt hier eine große Bedeutung zu.“ Bei einem Rundgang durch die Sammlungen und das Molekular-Labor informiert er sich über den aktuellen Stand der Biodiversitätsforschung, die Forschungs- und Vermittlungsarbeit am Naturkundemuseum sowie aktuell laufende Projekte zu diesem Thema.

Biologische Vielfalt verstärkt beobachten und dokumentieren

Weltweit beobachten Naturschützer seit einigen Jahren einen dramatischen Artenschwund in besorgniserregender Geschwindigkeit. Diese Entwicklung macht auch vor Baden-Württemberg nicht halt: Mittlerweile gelten etwa 40 Prozent unserer circa 50.000 wildlebenden Tier- und Pflanzenarten als gefährdet. Dass diese Entwicklung die Menschen im Land möglicherweise schon sehr bald auch unmittelbar betreffen könnte, zeigt die Situation unserer heimischen Insektenarten.

Kretschmann: „Durch tiefgreifende Veränderungen in der Landnutzung, einen unvermindert fortschreitenden Flächenverbrauch und die damit einhergehende Fragmentierung der freien Landschaft werden immer mehr Arten an den Rand des Aussterbens gedrängt. Damit besteht die Gefahr, dass wichtige sogenannte Ökosystemdienstleistungen wie zum Beispiel die Bestäubung vieler Nutzpflanzen, aber auch unserer heimischen Streuobstwiesen, unwiederbringlich verloren gehen. Außerdem bilden Insekten für viele Tiere eine unverzichtbare Nahrungsgrundlage.“ Durch das Insektensterben werde vielen Arten also langfristig die Lebensgrundlage entzogen. Angesichts dessen müsse die biologische Vielfalt verstärkt beobachtet und dokumentiert werden.

Naturkundemuseum Stuttgart leistet besonderen Beitrag

Staatssekretärin Petra Olschowski: „Die Artenvielfalt zu erhalten, ist eine der großen ökologischen und politischen Herausforderungen unserer Zeit. Unsere Museen sind als Forschungseinrichtung und als großartige Kultureinrichtungen in diesem Bereich bereits sehr aktiv: Sie sammeln Erkenntnisse, um wirksame Maßnahmen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen zu entwickeln. Das Staatliche Naturkundemuseum Stuttgart leistet hier einen besonderen Beitrag.“

Forschungsergebnisse unterstreichen Ernst der Lage beim Artenschwund

Prof. Dr. Johanna Eder, Direktorin des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart, sagte: „Biodiversitätserfassung und Monitoring bilden die Voraussetzung, wissenschaftlich basierte Maßnahmen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen zu entwickeln. Genau diese Themen sind der Kernbereich der Forschungsarbeit im Naturkundemuseum Stuttgart, die mehr als elf Millionen Objekte der Sammlungen dafür die unverzichtbare Basis. Die Ergebnisse unserer Forschungsarbeit in unterschiedlichsten Biodiversitäts-Projekten unterstreichen den Ernst der Lage hinsichtlich des aktuellen Schwunds der Artenvielfalt auf unserem Planeten. Wir sind sehr froh darüber, dass Ministerpräsident Kretschmann diese akute Lage ernst nimmt.“

Weitere Informationen

Der Internationale Tag der biologischen Vielfalt geht auf die Vereinbarung über die biologische Vielfalt aus dem Jahre 1992 zurück. Es ist heute mit über 190 Vertragsstaaten eines der wichtigsten Abkommen der Vereinten Nationen. Auch Baden-Württemberg sieht sich den Zielen des Übereinkommens verpflichtet und hat mit der Naturschutzstrategie des Landes einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Das Ziel ist ein Miteinander von Mensch und Natur über die verschiedensten gesellschaftlichen Bereiche hinweg.

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