Tourismus

36 Millionen Euro für die Stabilisierung des Tourismus

Zusätzlich zu den auf Bundes- und Landesebene bereits auf den Weg gebrachten Soforthilfeprogrammen hat die Landesregierung weitere Maßnahmen zur Stabilisierung und zukunftsfähigen Ausrichtung der Tourismusbranche in Baden-Württemberg beschlossen.

Baden-Württemberg hat sich als Tourismusland in den vergangenen Jahren ausgezeichnet entwickelt. Mit mehr als 57,2 Millionen registrierten Übernachtungen war 2019 das neunte Rekordjahr in Folge für den Tourismus im Land. Rund 390.000 Arbeitsplätze hängen vom Tourismus ab, er sorgte zuletzt für ein jährliches Bruttoumsatzvolumen von mehr als 25 Milliarden Euro im Jahr in Baden-Württemberg. Die Folgen der Corona-Pandemie belasten diese Branche jedoch nun schwer. Zusätzlich zu den auf Bundes- und Landesebene bereits auf den Weg gebrachten Soforthilfeprogrammen hat der Ministerrat deshalb weitere Maßnahmen zur Stabilisierung und zukunftsfähigen Ausrichtung der Tourismusbranche in Baden-Württemberg beschlossen.

Tourismus langfristig auf sichere Beine stellen

„Der Tourismus war vor der Krise ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Baden-Württemberg. Damit das auch nach der Corona-Krise wieder so sein wird, helfen und handeln wir: Mit einem wirkungsvollen Gesamtpaket wollen wir den Tourismus in unserem Land langfristig auf sichere Beine stellen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Ein vom Tourismusministerium erarbeitetes „Stabilisierungsprogramm für die Leitökonomie Tourismus“ umfasst ein Investitionsprogramm für Tourismusbetriebe in Höhe von bis zu zwölf Millionen Euro, eine Stabilisierungshilfe für kommunale Thermen in Höhe von 15 Millionen Euro sowie Mittel für ein innovatives Tourismusmarketing im Inland und grenznahen Ausland in Höhe von bis zu acht Millionen Euro. Um für die Tourismusbranche auch das Innovationspotenzial der Hochschulen nutzbar zu machen, hat das Wissenschaftsministerium zudem ein „Brückenprogramm Touristik“ entwickelt.

Perspektiven für die Zeit nach der Pandemie schaffen

Tourismusminister Guido Wolf betonte: „Neben den Soforthilfeprogrammen, die das unmittelbare Überleben der Betriebe sichern, ist es wichtig, den Blick auf die Zeit nach der Pandemie zu richten.“ Das Tourismus- und Gastgewerbe zeichne sich durch eine Vielzahl von klein- und mittelständischen Unternehmen, häufig im Familienbesitz, aus. In diesen Betrieben sei die Liquidität durch die coronabedingten Ausfälle, die auch nicht nachholbar seien, besonders stark geschwächt. „Es geht jetzt darum, Perspektiven zu schaffen und den Tourismus als wichtige Leitökonomie in unserem Land wieder zu seiner vorherigen Stärke zurückzuführen. Besonders wichtig ist auch, dass wir nun 15 Millionen Euro bereitstellen und den kommunalen Thermen dringend notwendige Hilfen zukommen lassen können. Baden-Württemberg ist Bäderland Nr. 1 – das muss auch so bleiben. Die kommunalen Thermen sind bislang durch die Raster sämtlicher Hilfsprogramme gefallen, daher müssen wir dort handeln“, so Wolf.

Stabilisierungsprogramm für die Leitökonomie Tourismus

Das „Stabilisierungsprogramm für die Leitökonomie Tourismus“ besteht aus drei Programmteilen. Der erste Teil, das Investitionsprogramm Tourismusbetriebe, umfasst eine Fördersumme von bis zu zwölf Millionen Euro und zielt darauf, die Investitionskraft im Gastgewerbe zu stärken. Den Unternehmen wird über die L-Bank ein zinsverbilligtes Darlehen ergänzt um einen Tilgungszuschuss zur Verfügung gestellt. Der Tilgungszuschuss wird mit einem Fördersatz von 25 Prozent und höchstens 200.000 Euro pro Vorhaben und Unternehmen gewährt. Die Tourismusfinanzierung richtet sich ausschließlich an kleine und mittlere Unternehmen, wobei Investitionen beispielsweise im Rahmen von Gebäudemodernisierungen, Neubauten oder Betriebsübernahmen ermöglicht werden sollen, sofern hiermit Investitionen in eine touristische Einrichtung gefördert werden.

Ziel ist es, dass die Übernachtungs- und Ankunftszahlen im Tourismus baldmöglichst wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreichen. Bereits nach der ersten Welle förderte Baden-Württemberg die landesweit aufgesetzte und aus Tourismusmitteln geförderte Restart-Kampagne, um die hiesigen Regionen als attraktive und sichere Urlaubsdestinationen zu präsentieren. Hieran anknüpfend sollen weitere großangelegte und multimediale Marketing-Kampagnen im Inland und grenznahen Ausland durchgeführt werden, um Baden-Württemberg dauerhaft als Reiseziel und Urlaubsland der ersten Wahl am Markt zu positionieren. Hierfür stehen bis zu acht Millionen Euro bereit.

Für die Stabilisierung der kommunalen Thermen stehen in dem beschlossenen Programm 15 Millionen Euro zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Kommunen als Betreiber oder Gesellschafter von kommunalen Thermen mit Mineral- und Thermalquellen zu therapeutischen Zwecken innerhalb Baden-Württembergs, die aufgrund der Corona-Pandemie ihren Betrieb reduziert oder eingestellt haben und die von wesentlicher Bedeutung für die Daseinsvorsorge und insbesondere den Gesundheitstourismus sowie für die regionale Wirtschaft sind.

Brückenprogramm Touristik – Innovationspotenzial der Hochschulen noch besser nutzen

Das „Brückenprogramm Touristik“ des Wissenschaftsministeriums ist darauf ausgerichtet, das Innovationspotenzial der Hochschulen in Baden-Württemberg und ihrer Absolventinnen und Absolventen noch besser zu nutzen, um Geschäftsmodelle, Angebote und Verfahren zu entwickeln, mit denen Unternehmen aus den Bereichen Tourismus, Hotellerie und Gastronomie die Krise bewältigen und Strategien für die Zeit nach Corona entwickeln können. „Mit dem Programm werden Absolventinnen und Absolventen gefördert, ihre Expertise und vor allem auch ihre Kreativität in unternehmensnahen Innovationsprojekten der Hochschulen einzusetzen“, erläuterte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Die gut ausgebildeten jungen Menschen erhalten für eine Übergangszeit ein Beschäftigungsverhältnis an den Hochschulen und können von dort aus Unternehmen der Tourismusbranche bei Innovationsprojekten unterstützen. Den Unternehmen der Tourismusbranche werden dadurch die Expertise der Hochschulen und der Wissenstransfer gerade in dieser wirtschaftlich angespannten Zeit noch leichter zugänglich gemacht. „Das nutzt beiden – die Unternehmen werden schneller fit für die Zukunft und den Absolventen wird der Berufseinstieg erleichtert“, so Bauer. Mit einer Million Euro sollen mindestens 25 Innovationsprojekte der staatlichen Hochschulen in Kooperation mit Unternehmen aus den Bereichen Tourismus, Hotellerie und Gastronomie gefördert werden.

Ministerium der Justiz und für Europa: Tourismus

Aktuelle Informationen zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Mit unserem Messenger-Service bekommen Sie immer alle Änderungen und wichtige Informationen aktuell als Pushnachricht auf ihr Mobiltelefon.

Weitere Meldungen

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden (Bild: © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt bleibt trotz schwacher Konjunktur stabil

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

Landesjugend­feuerwehrtag 2024

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)
  • Schule

Informationen zum Thema „Hitzefrei“ an Schulen

Eine Pflegerin im Gespräch mit einem alten Mann.
  • Pflege

Fünf Millionen Euro gegen Personalmangel in der Pflege

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Bevölkerungsschutz

Übergabe von neun Fahrzeugen an den Bevölkerungsschutz

Justizministerin Marion Gentges (erste Reihe, zweite von links) bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft Stuttgart für ihre Arbeit während der Fußball-Europameisterschaft 2024.
  • Justiz

Gentges zieht Halbzeitbilanz zur EM 2024 in Stuttgart

Ein Polizeifahrzeug bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Stuttgart
  • Polizei

Polizeibilanz nach letztem Vorrundenspiel in Stuttgart

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Zum 1. Juli 2024 übergibt Udo Götze, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales, den Vorsitz im Verwaltungsrat der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) an Reiner Moser, Amtschef im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
  • Glücksspiel

Land übernimmt Vorsitz der Glücksspielbehörde

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Erleichterungen für GAP-Förderung beschlossen

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Wirtschaft und Gesellschaft

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung 2024 verliehen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Gruppenfoto (von links nach rechts): Der Erste Bürgermeister der Stadt Freiburg, Ulrich von Kirchbach, Minister Manne Lucha, die Vertreterin der Stadt Ulm, Sarah Waschler, der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, und der Erste Landesbeamte des Landkreises Calw, Dr. Frank Wiehe, halten gemeinsam eine große Karte mit den Motiv der Ehrenamtskarte Baden-Württemberg in die Kamera.
  • Bürgerengagement

Erprobung der Ehrenamtskarte läuft erfolgreich

Eine Ratte schaut aus einem Käfig (Bild: © dpa, Ronald Wittek)
  • Tierschutz

Projekte zur Vermeidung von Tierversuchen gefördert

Ein Mann mit einem Smartphone in der Hand sitzt an einem Tisch vor einem Laptop.
  • Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung auch digital möglich

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Wahlen

Endgültiges Ergebnis der Europawahl 2024

Visualisierung Neubau des Transfer Hub for Innovation in Society an der Pädago-gischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Bauen

Neubau eines Forschungszentrums in Schwäbisch Gmünd

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserversorgung

Land fördert Neubau des Hochbehälters Langäcker

Ministerin Nicole Razavi bei der Verleihung des Staatspreises Baukultur 2024
  • Baukultur

Staatspreis Baukultur 2024 verliehen

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

  • Heimattage

Vergabe der Heimattage für die Jahre 2027 bis 2029