Landwirtschaft

Weiterer Ausbau des ökologischen Landbaus

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Ein Bio-Bauer bringt mit seinem Traktor und einem Tankwagen als Anhänger, die angefallende Jauche auf einer Wiese aus. (Bild: dpa)

Baden-Württemberg möchte den Anteil an ökologisch bewirtschafteter landwirtschaftlicher Fläche bis 2030 auf 30 bis 40 Prozent steigern. Um die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten aus heimischer Erzeugung zu bedienen, wurde der Bio-Aktionsplan des Landes weiterentwickelt.

„Immer mehr Menschen möchten wissen, wie und wo ihre Lebensmittel produziert werden. Gleichzeitig beschäftigen uns globale Herausforderungen, wie der Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt, immer stärker und beeinflussen Kaufentscheidungen. Die Landesregierung hat sich daher das Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2030 etwa 30 bis 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Baden-Württemberg nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschaftet werden“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Ziel: 30 bis 40 Prozent Öko-Landbau bis 2030

„Leitbild unserer Agrarpolitik ist der leistungsfähige bäuerliche Familienbetrieb. Mit unserem weiterentwickelten Aktionsplan ‚Bio aus Baden-Württemberg‘ kommen wir unserem Ziel näher, die ständig steigende Nachfrage der Menschen nach Bio-Produkten bestmöglich mit Produkten aus heimischer Erzeugung zu bedienen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

„Ein solch ambitioniertes Ziel lässt sich nur gemeinsam mit allen Akteuren erreichen. Dabei werden wir niemanden zwingen, Bio zu produzieren oder zu konsumieren. Vielmehr werden wir die Rahmenbedingungen für diejenigen weiter verbessern, die umsteigen möchten“, betonte Hauk. Dazu gehöre es auch, die Verarbeiter, den Handel und die Verbraucher näher zusammen zu bringen und entsprechende regionale Wertschöpfungsketten und Kooperationen zu stärken. Dies sei eine Hauptaufgabe der zwischenzeitlich neun Bio-Musterregionen. Aktuell seien weitere Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg ausgeschrieben, die Ende des Jahres ausgewählt werden. So sollen die Impulse aus den Regionen noch weiter in die Fläche getragen werden.

„Wir sehen große Potenziale für die regionale und ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft. Diese Chancen möchten wir so ausgeschöpft wissen, dass dies den Unternehmen, den Verbraucherinnen und Verbrauchern hier im Land und auch unserer Umwelt zu Gute kommt. Bio aus und für Baden-Württemberg ist eine Antwort darauf“, sagte Ministerpräsident Kretschmann.

Neun Millionen Euro für den Bio-Aktionsplan

„Unser weiterentwickelter Aktionsplan ‚Bio aus Baden-Württemberg‘ nimmt die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick und bündelt eine Vielzahl an Maßnahmen, Aktionen und Projekten“, erklärte Minister Hauk. Erstmals seien für den Öko-Aktionsplan im aktuellen Doppelhaushalt eigene Haushaltsmittel in Höhe von neun Millionen Euro eingestellt.

„Die Weiterentwicklung des Bio-Aktionsplans passt sehr gut zu den aktuell laufenden Änderungen des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes sowie des Naturschutzrechts, mit denen wir beispielsweise den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln als Ziel des Landes deutlich reduzieren möchten. Jeder Hektar Öko-Fläche hilft uns hier weiter“, sagte der Ministerpräsident. Mit den genannten Gesetzesänderungen schaffe die Landesregierung den Rahmen für die Umsetzung der Eckpunkte zur Stärkung der Biodiversität.

Wesentliche Weiterentwicklungen des Bio-Aktionsplans

„Wir haben in einem ersten Schritt bereits eine Produktions- und Marktpotenzialerhebung und -analyse für die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung ökologischer Agrarerzeugnisse und Lebensmittel aus Baden-Württemberg in Auftrag gegeben“, erklärte Minister Hauk. Damit sollen belastbare Informationen darüber erhoben werden, wo weitere Marktpotenziale liegen.

Daneben sei die Frage nach Bio in der Außer-Haus-Verpflegung ein zentrales Thema. „In diesem wachsenden Marktsegment sehen wir noch große Potenziale für regionale Bio-Erzeugnisse“, so der Ministerpräsident.

Die Forschung zum Ökolandbau an den Landesanstalten werde ausgebaut. Forschungseinrichtungen und Landesanstalten sollten zukünftig neben der konventionellen Bewirtschaftung auch ökologisch bewirtschaftete Teilbetriebe führen, um Versuchs- und Forschungsarbeiten für alle Landbauformen zu ermöglichen.

„Wir wollen eine markt- und vor allem nachfrageorientierte Entwicklung von Bio aus Baden-Württemberg. Der Verbraucherinformation zu regionalem Bio kommt hierbei eine zentrale Rolle zu“, betonte der Minister. Im Herbst 2020 wird die im April erfolgreich gestartete Imagekampagne „Wir versorgen unser Land“ um weitere Erzeuger und Verarbeiter aus dem Bio-Sektor erweitert. Ziel der Kampagne, die unter dem Dach der Regionalkampagne „Natürlich: VON DAHEIM“ verankert ist, ist es, die Menschen hervorzuheben, die tagtäglich für unsere Nahrung sorgen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, unabhängig davon, ob Bio oder konventionell.„Baden-Württemberg setzt auf regionale Erzeugung hochwertiger und frischer Produkte mit kurzen Transportwegen. Dabei ergänzen sich ökologisch und konventionelle landwirtschaftliche Betriebe in einem guten Miteinander“, betonte Ministerpräsident Kretschmann. Vor allem jetzt – in Zeiten der Corona-Pandemie – falle auf, wie wichtig es ist, die Bevölkerung aus der heimischen Landwirtschaft zu versorgen. Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg habe sich in den vergangenen Wochen krisensicher gezeigt und sei ihrem gesellschaftlichen Auftrag sehr gut nachgekommen.

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