Weiterbildung

Umfassende Weiterbildungsoffensive beschlossen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Mehrere Personen sitzen an einem Tisch bei einer Besprechung.

Die Landesregierung hat die ressortübergreifende Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW beschlossen. Die berufsbezogene Weiterbildung erfolgt damit erstmals unter einem gemeinsamen Dach. Dafür werden rund 40 Millionen Euro aus dem Programm „Zukunftsland BW – Stärker aus der Krise“ investiert.

Der Ministerrat hat heute, 9. Februar 2021, die ressortübergreifende und wegweisende Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW (PDF) beschlossen. Dafür werden in den kommenden Jahren rund 40 Millionen Euro aus dem Programm „Zukunftsland BW – Stärker aus der Krise“ investiert. Hinzu kommen weitere 7,5 Millionen Euro aus außerplanmäßigen Mitteln für zusätzliche Projekte des Wirtschaftsministeriums. Das Wirtschafts-, das Kultus- und das Wissenschaftsministerium werden erstmals unter einem gemeinsamen Dach die berufsbezogene Weiterbildung im Land zusammen mit den Weiterbildungspartnern vor Ort in die Fläche tragen und die Weiterbildungseinrichtungen beim Ausbau der Digitalisierung deutlich stärken.

Weiterbildung ist der Schlüssel, um den Menschen Sicherheit und neue Chancen im Wandel zu geben.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

„Die Berufswelt befindet sich durch Digitalisierung, Künstliche Intelligenz oder auch Robotik in einem technologischen Wandel. Auch die Anforderungen an die Beschäftigten verändern sich. Mit der Weiterbildungsoffensive wollen wir für alle Beschäftigten im Land, insbesondere die Geringqualifizierten, Facharbeiterinnen und Facharbeiter, aber auch Höherqualifizierte flexible und innovative Angebote schaffen. Denn die Weiterbildung ist der Schlüssel, um den Menschen Sicherheit und neue Chancen im Wandel zu geben“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Die Weiterbildungsoffensive wurde vom Staatsministerium in Teamarbeit mit den Ressorts und nach Anhörung mit den Bildungspartnern in der Fläche konzeptioniert. Sie setzt auf bereits vorhandenen Strukturen der Weiterbildung mit bewährten Partnern in der Fläche auf. Die Ressorts werden die vorhandenen Weiterbildungsangebote – insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen – bündeln, stärken und weiter ausbauen. Dazu werden die Ressorts folgende Maßnahmen vernetzt umsetzen:

Berufliche Weiterbildung als Chancenmotor

Das Wirtschaftsministerium setzt seit Jahren erfolgreiche Maßnahmen zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung um. Mit der Weiterbildungsoffensive werden bestehende Aktivitäten gestärkt und neue Projekte gestartet. „Die Wirtschaft steht vor einer nie dagewesenen Transformation, die nur mit gut qualifizierten Beschäftigten gelingen kann. Weiterbildung ist daher für die Beschäftigten wie für die Unternehmen ein echter Chancenmotor. Mit der Weiterbildungsoffensive werden wir die Fachkursförderung fortführen und um eine betriebliche Komponente, vor allem für kleine und mittlere Betriebe, deutlich ausbauen. Durch Zuschüsse für berufliche Anpassungsfortbildungen machen wir die Weiterbildung attraktiver und schaffen Anreize für eine verstärkte berufliche Qualifizierung, auch für die Altersgruppe der ab 50-Jährigen und für Erwerbstätige ohne Berufsabschluss. Kleine und mittlere Unternehmen wollen wir mit einem Coaching-Programm dabei unterstützen, Weiterbildungsstrategien zu entwickeln und ihre Personalplanung strategisch anzupacken“, erläuterte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Die Weiterbildungsoffensive solle entscheidend dazu beitragen, dass die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie wieder durchstarten und die Beschäftigen die Zukunft erfolgreich mitgestalten können, betonte Hoffmeister-Kraut.

Weiterbildung auch in der Corona-Krise durch Digitalisierung stärken

Für das Kultusministerium ist es wichtig, den Zugang zur Weiterbildung in allen Regionen Baden-Württembergs zu sichern. Ziel ist, Digitalangebote an den öffentlichen Weiterbildungseinrichtungen sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum flächendeckend sicherzustellen. „Wir wollen die Weiterbildung während der Corona-Krise nicht nur stützen, sondern sie bei der digitalen Transformation auch besonders stärken. Dieser Prozess ist die Zukunft für Wirtschaft und Gesellschaft. Volkshochschulen und kirchliche Weiterbildungseinrichtungen, ob klein oder groß, hochqualifizierte Fachleute und weniger qualifizierte Beschäftigte – alle sollen davon profitieren. Deshalb werden wir für die Alphabetisierung und Grundbildung ebenfalls neue digitale Möglichkeiten entwickeln, um auch in diesem Bereich gute Online-Angebote machen zu können“, sagte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Dazu werden die Weiterbildungsträger beim Umstieg auf digitale Angebote unterstützt. Gemeinsam mit dem Volkshochschulverband sollen „digitale Volkshochschulen“ als Best-Practice-Beispiele für innovative digitale Lern- und Organisationsszenarien geschaffen werden. Zudem wird der renommierte Digitale Weiterbildungscampus als Lernplattform weiterentwickelt. Darüber hinaus werden passgenaue digitale Angebote entwickelt, die in den Grundbildungszentren und Kursen umgesetzt werden können. Digitale Grundbildung soll so auch geringer qualifizierten Erwerbstätigen als Kernkompetenz vermittelt werden.

Innovative Angebote an Hochschulen

Das Wissenschaftsministerium wird die Hochschulen dabei unterstützen, neue Qualifizierungsprogramme zu entwickeln. Diese sollen sich stark am tatsächlichen Bedarf in den Unternehmen orientieren und sich vorzugsweise mit neuen Mobilitätsaspekten, Digitalisierung, Nachhaltigkeitsmanagement und anderen zentralen Zukunftsfragen befassen. „Erfolgversprechend sind flexible und kürzere Formate, die von den Beschäftigten neben ihrem Beruf wahrgenommen werden können“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. „Dazu setzen wir auf ineinandergreifende Maßnahmen: Wir werden ein neues digitales Schaufenster in Form einer Plattform Hochschulweiterbildung@BW mit innovativer Buchungsfunktion einrichten. Mit einem Klick soll sich die ganze Welt der Weiterbildung an Hochschulen öffnen.“ Die Angebote an den Hochschulen werden sichtbar mit den Bedarfen der Unternehmen vernetzt und in die Breite getragen, so die Ministerin. „Weil der persönliche Kontakt und der Austausch in den Regionen grundlegend ist, werden wir ein landesweites Netzwerk mit einer Kümmerer-Struktur aufbauen. Zudem streben wir an, ein Qualitätssiegel für die wissenschaftliche Weiterbildung zu etablieren“, kündigte Bauer an.

Weiterbildung vernetzt vorantreiben

Unter der gemeinsamen Dachmarke WEITER.mit.BILDUNG@BW werden die Ressorts ihre Angebote sichtbar vernetzen. Mit einer gemeinsam betriebenen Koordinierungsstelle werden sie die Betriebe und Beschäftigten für Weiterbildung sensibilisieren, motivieren und beraten. Sie werden dabei eng mit den Partnern aus der Weiterbildungslandschaft zusammenarbeiten. Die erzielten Fortschritte und Maßnahmen sollen kontinuierlich auf die Bedarfe in den Betrieben angepasst und weiterentwickelt werden. Auch die digitalen Plattformen der drei Ressorts sollen enger miteinander verknüpft werden.

Strategiepapier zur Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW (PDF)

Projektsteckbriefe zur Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW (PDF)

Weitere Meldungen

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet

Saal eines Commercial Courts
Justiz

Nächstes Kapitel der Erfolgsgeschichte Commercial Court

Das Logo von Invest BW
Förderaufruf

Große Resonanz auf Förderaufruf zu Technologietransfer

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.
Einzelhandel

Land fördert Intensivberatung für den Handel

Tasten einer beleuchteten Tastatur. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Justiz

Elektronische Strafakte in Heidelberg und Mannheim eingeführt

von links nach rechts: Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Kerstin Jorna (Europäische Kommission), Luc Van den hove (Präsident und CEO von imec), Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der flämische Ministerpräsident Matthias Diependaele bei der Bekanntgabe des Ansiedlungsprojekts
Innovation

Neues imec-Kompetenzzentrum in Baden-Württemberg

Ein Mitarbeiter von Kawasaki führt bei der Industriemesse Hannover Messe am Messestand von Microsoft die Überwachung und Steuerung einer Maschine mit einer AR-Brille (Augmented Reality) vor.
Wirtschaft

Land präsentiert sich als Innovationstreiber

Stuttgart Neckarpark
Flächenmanagement

Flächen gewinnen durch Innenentwicklung

MLR
Landwirtschaft

Agrarministerkonferenz 2025 in Baden-Baden

Übergabe deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation in Kehl
Polizei

Deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation in Kehl übergeben

Zwei Schwestern auf einem Spielplatz.
Städtebau

Nichtinvestive Städtebauförderung 2025 startet

Logo und Schriftzug der „Agentur für Arbeit“ an einem Gebäude.
Arbeitsmarkt

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im März

Eine Person steht an einer Systemstatusanzeige eines Solarstrom-Speicher-Parks.
Energie

Land fördert intelligente Energienetze mit rund einer Million Euro

Roboterarm in einer Fabrik
Innovation

Positionspapier „Intelligente Robotik der Zukunft“ veröffentlicht

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Digitalisierung

Entwicklung einer Datenstrategie für Baden-Württemberg