Biodiversität

Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt wird fortgeführt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Biene zieht Nektar aus einer gelben Wiesenblume.

Mit einem bundesweit einmaligen Sonderprogramm setzt die Landesregierung zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Vielfalt um. Um die gemeinsamen Anstrengungen für die Erhaltung der Biodiversität zu verstetigen, wird das Programm fortgeführt und weiterentwickelt. Für die nächsten drei Jahre stehen dafür rund 17,6 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.

„Der Rückgang der Artenvielfalt ist zusammen mit dem Klimawandel unsere größte Herausforderung. Deshalb setzt die Landesregierung mit dem 2018 aufgelegten bundesweit einmaligen Sonderprogramm zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Vielfalt um“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Ministerratssitzung. „Das wissenschaftliche Fachgremium, das die Umsetzung des Sonderprogramms begleitet und bewertet, hat bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen unsere gemeinsamen Anstrengungen für die Erhaltung der Biodiversität unseres Landes verstetigen und weiterentwickeln.“

Das Programm vereint Projekte des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie des Ministeriums für Verkehr. Für die nächsten drei Jahre stehen für die Fortführung des Sonderprogramms rund 17,6 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.

Vielfältige Projekte aus verschiedenen Ressorts

„Eine herausragende Bedeutung im Sonderprogramm hat der Biotopverbund, der als landesweites Netz Arten und Lebensräume verknüpft und damit die Basis für die biologische Vielfalt im Land schafft. Inzwischen ist er fest in der Naturschutzverwaltung verankert. Aber auch beim Schutz unserer Moore unternehmen wir gemeinsam mit vielen Beteiligten und der Land- und Forstwirtschaft größte Anstrengungen. Denn intakte Moore sind wahre Retter für das Klima und die Artenvielfalt. Seltenen und hochspezialisierten Tieren und Pflanzen bieten sie wichtige Lebensräume und binden als natürliche Kohlenstoff-Speicher schädliche Kohlenstoffdioxidemissionen im Boden“, führte Ministerin Thekla Walker aus.

„Mit seinen vielfältigen Projekten und praxisbezogenen Maßnahmen hat das Sonderprogramm in den vergangenen Jahren bundesweit Maßstäbe gesetzt. Im Bereich der Landwirtschaft konnten wichtige Konzepte, wie beispielsweise die erfolgreich etablierte Biodiversitätsberatung, entwickelt werden“, erklärte Landwirtschaftsminister Peter Hauk. „Mit dem Projekt ‚Blühende Naturparke‘ werden standortangepasste, regionale und mehrjährige Wildblumensamen eingesät, um die Individuendichte und Artenzahl auf den Flächen der Naturparke zu steigern. Ebenso tragen verschiedene Projekte zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen und zur Etablierung einer nachhaltigeren Gemeinschaftsverpflegung im Land bei. Auch der Aufbau eines Netzwerkes von Demonstrationsbetrieben zum Thema Biodiversität in Baden-Württemberg wurde mit geförderten Modellbetrieben bereits angestoßen“, so Hauk.

„Die Straßenbauverwaltung des Landes hat eine Vielzahl an Grünflächen entlang von Straßen, zum Beispiel die Anlage von Blühflächen, aufgewertet. Wichtige Grundlagen wurden geschaffen, um die ökologische Pflege der straßenbegleitenden Grünflächen weiter zu optimieren. Diesen Weg wollen wir weiterverfolgen und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Straßenbetriebsdienstes vor Ort die Artenvielfalt im Straßenbegleitgrün und dessen Funktion im Biotopverbund weiter stärken“, bekräftigte Minister Winfried Hermann.

Etablierung von Biodiversitätsmodellregionen

Neben der Fortführung von bewährten Projekten sollen im Jahr 2022 im Rahmen des Sonderprogramms auch neue Projekte in allen Handlungsfeldern auf den Weg gebracht werden. Zudem wird ein Konzept entwickelt, wie mögliche Biodiversitätsmodellregionen im Land etabliert werden könnten. „Mit diesem neuen Modellansatz soll eine regionale, nachhaltige und zukunftsorientierte Landnutzung umgesetzt werden. Für diesen Prozess müssen wir verwaltungsübergreifend zusammenarbeiten. Naturschutz, Landnutzung und Bevölkerung – alle müssen daran mitwirken, die biologische Vielfalt zu erhalten und zu stärken“, sagte Ministerin Thekla Walker.

„Die vernetzte Zusammenarbeit innerhalb der Landesregierung wird immer wichtiger, das gelingt hier und nur so kommen wir zu Erfolgen“, unterstrich Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg besteht seit 2018 und ist bundesweit einmalig. Mit diesem Programm werden Projekte des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie des Ministeriums für Verkehr umgesetzt.

Ein wissenschaftliches Fachgremium begleitet und berät die Umsetzung des Programms.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Ministerium für Verkehr: Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Abschlussbericht des Fachgremiums zum Projektzeitraum 2018/19 des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt (PDF)

Weitere Meldungen

Zwei Polizisten gehen durch einen Park in Stuttgart. (Foto: dpa)
Innenministerkonferenz

Große Einigkeit bei der Extremismus-Bekämpfung

Eine asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) sitzt auf einem Finger und sticht zu.
Gesundheit

Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke eindämmen

Die renaturierte Rems in Winterbach (Bild: Umweltministerium Baden-Württemberg)
Wasserwirtschaft

85 Millionen Euro für Hochwasser­schutz und Gewässerökologie

Zwei Monteure einer Firma für Solartechnik installieren auf einem Dach Solarpanele. (Bild: © dpa)
Energie

Land verdoppelt Förderung für regionale Energieagenturen

Am Bahnsteig schaut ein Fahrgast auf seine Uhr.
Fahrplan

Kleiner Fahrplanwechsel bringt gezielte Verbesserungen

Wort-Bild-Marke der Innovationsallianz Baden-Württemberg
Wirtschaftsnahe Forschung

Land fördert Forschungsinstitute der Innovationsallianz

Rucksack wird auf die Gepäckablage über einen Sitz gelegt.
Nahverkehr

Zwölfter bwegt-Wanderweg eröffnet

Symbolbild: Schafe grasen neben einem großen Feld mit Solaranlagen. (Bild: Julian Stratenschulte / dpa)
Klimaschutz

KLIMA.LÄND – Entdecken, was möglich ist

Kiebietz
Artenschutz

Baden-Württemberg soll Kiebitz-Land werden

Symbolbild: Ländlicher Raum. (Bild: Elke Lehnert / Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)
Ländlicher Raum

Land fördert neun innovative Unternehmen

von links nach rechts: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin
Raumfahrt

Stärkung der deutschen Raumfahrt

Eine Hand greift nach einem digitalen Paragrafen
Justiz

Gemeinsame Erklärung zum Einsatz von KI in der Justiz

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz

Mehr Unternehmertum wagen

Lebensmittelretterchallenge
Ernährung

Deutsch-französische Lebensmittelretter-Challenge

Gesprächsrunde beim vierten Städtepartnerschaftskongress in Freudenstadt
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Austausch für ein zukunfts­orientiertes Miteinander in Europa