Europa

Kretschmann auf Delegationsreise in Frankreich und der Schweiz

Zur Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Innovationsfeldern und zur Stärkung der bilateralen Beziehungen ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit einer Delegation nach Frankreich und in die Schweiz gereist.

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Jacques Witkowski (rechts), Präfekt der Region Grand Est
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Jacques Witkowski (rechts), Präfekt der Region Grand Est

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat am Montag, 29. September 2025, seine dreitägige Delegationsreise in die französische Region Grand Est und in den Schweizer Kanton Zürich begonnen. Begleitet wird er dabei unter anderem von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, Europastaatssekretär Florian Haßler und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp. Im Fokus steht dabei die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Innovationsfeldern wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Quantenwissenschaften, Luft- und Raumfahrt sowie der Verteidigungsindustrie. Zur Stärkung der bilateralen Beziehungen trifft die Delegation den Präsidenten der Region Grand Est, Franck Leroy, den Präfekten der Region Grand Est, Jaques Witkowski, sowie den Regierungspräsidenten des Kantons Zürich, Dr. Martin Neukom, und weitere Vertreterinnen und Vertreter der Regierungen.

Unser Ziel ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in strategisch relevanten Zukunftsfeldern noch weiter auszubauen. Ob in der Quantenforschung, der KI oder in der Luft- und Raumfahrt: Europa muss im globalen Wettbewerb mit den USA und China noch enger zusammenstehen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit noch weiter ausbauen

Zum Auftakt der Reise in Strasbourg betonte Kretschmann: „In der derzeitigen globalen Lage sind unsere Grenznachbarn vertrauensvolle Partner. Wir wissen um den Wert dieser langjährigen stabilen Beziehungen. Unser Ziel ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in strategisch relevanten Zukunftsfeldern noch weiter auszubauen. Ob in der Quantenforschung, der KI oder in der Luft- und Raumfahrt: Europa muss im globalen Wettbewerb mit den USA und China noch enger zusammenstehen.“ Und er ergänzte: „In der Verteidigungswirtschaft ist Baden-Württemberg beispielsweise breit aufgestellt. Hier suchen wir europäische Partner, die unsere Werte teilen und für sie einstehen. Mehr europäische Zusammenarbeit brauchen wir auch mit den Ländern, die nicht Teil der Europäischen Union (EU) sind – insbesondere mit der Schweiz. Deshalb setzt sich die Landesregierung intensiv als Brückenbauer zwischen der EU und der Schweiz ein.“

Der Präsident der Region Grand Est, Franck Leroy, erklärte: „Die Beziehung zwischen dem Grand Est und Baden-Württemberg ist ein Modell europäischer Zusammenarbeit. Gemeinsam stellen wir uns den Herausforderungen von Innovation, ökologischer Transformation und industrieller Souveränität. Dieses Treffen ist eine Gelegenheit, unsere gemeinsamen Ambitionen zu verwirklichen und zu zeigen, dass Europa durch konkrete Projekte entsteht – im Dienste unserer Bürgerinnen und Bürger sowie unserer Unternehmen.“

Der Regierungspräsident des Kantons Zürich, Dr. Martin Neukom, betonte: „Multilateralismus beginnt nicht in Genf oder Brüssel, sondern im regionalen Kontext – dort, wo Vertrauen und gemeinsame Interessen aufeinandertreffen. Unsere Zusammenarbeit ist ein Beispiel dafür, wie Regionen Verantwortung übernehmen und gemeinsam Lösungen entwickeln können, die über nationale Grenzen hinauswirken. Ich bin tief überzeugt, dass der Multilateralismus einen großen Wert und eine starke Wirkung hat und wir gut beraten sind, den Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz, Deutschland und der Schweiz, sowie Baden-Württemberg und dem Kanton Zürich besondere Aufmerksamkeit zu schenken.“

Vielfältige und enge Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski betonte, dass in Wissenschaft und Forschung die Zusammenarbeit der baden-württembergischen Hochschulen mit den französischen und schweizerischen Nachbarregionen besonders vielfältig, eng und wichtig sei: „Wir arbeiten intensiv in Innovationsfeldern wie Künstliche Intelligenz und Gesundheit, insbesondere in Lehre und Forschung, zusammen. Binationale Masterstudiengänge und EU-geförderte Doktorandenprogramme ermöglichen beispielsweise eine internationale und interdisziplinäre Ausbildung. Neuerdings kommen Quantentechnologien und die Thematik Resilienz und Sicherheit hinzu.“ Und weiter: „Als Basis für diese Zusammenarbeit übernehmen unsere grenzübergreifenden Hochschulverbünde wie der EVTZ Eucor, der TriRhenaTech e.V. am Oberrhein und der EVTZ mbH Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee eine wichtige Hebelfunktion. Ergänzt werden sie durch bilaterale Kooperationen, wie das Memorandum of Understanding mit dem Kanton Zürich beweist. Insgesamt wollen wir alle Kanäle nutzen, um die Forschung und den akademischen Austausch voranzubringen und dabei Lösungen zu den brennenden Themen unserer Zeit zu entwickeln, die an Ländergrenzen nicht haltmachen. Entsprechend unterstützen wir auch das geplante Memorandum of Understanding zwischen dem Innovationscampus QuantumBW und dem Maison du Quantique Grand Est (MaQuEst), betreut durch das Centre Européen de Sciences Quantiques (CESQ).“

Weitere Stimmen aus der Delegation

Das Programm der Reise

Auf dem Programm stehen neben politischen Gesprächen mit den Regierungsvertreterinnen und -vertretern der Region Grand Est und dem Kanton Zürich auch Besuche von Unternehmen und Innovationszentren. So besucht die Delegation das Centre Européen des Sciences Quantiques (CESQ) der Universität Straßburg zum Thema „Innovative Forschung / Zukunftstechnologien“ mit dem Fokus auf Quantenforschung und KI-Forschung.

Mit den französischen Regionalvertreterinnen und -vertretern wird sich die politische Delegation vor allem zum Thema grenzüberschreitende Mobilität, aber auch über die gemeinsame Gestaltung von Strukturwandel und Transformation in Grand Est und Baden-Württemberg austauschen. Auch wollen sich Ministerpräsident Kretschmann und Regionalpräsident Franck Leroy über ihre gemeinsame Absicht zur Fortführung des Euro-Instituts nach 2027 unterhalten, das insbesondere mit Beratung und Fortbildungen einen wesentlichen Beitrag zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein leistet.

Am zweiten Tag besucht die Delegation die Gedenkstätte Hartmannswillerkopf bei Mulhouse, die an die Opfer des Ersten Weltkriegs erinnert. Anschließend besucht die Delegation das Institut franco-allemand de Saint-Louis (ISL) zu Innovationen im Sicherheits- und Verteidigungssektor.

Am letzten Tag der Reise steht ein Besuch des Innovationsparks Zürich in Dübendorf sowie des UZB Space Hubs auf dem Programm. Dort wird sich die Delegation mit Hochschulvertreterinnen und -vertretern sowie Luft- und Raumfahrtunternehmen austauschen. Bei politischen Gesprächen mit der Kantonsregierung werden unter anderem die Schweiz-Strategie sowie die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Wirtschaft im Vordergrund stehen. Den Abschluss der Reise bildet eine Rede von Ministerpräsident Kretschmann an der Universität Zürich zu den Beziehungen zwischen der EU und der Schweiz und zu mehr Zusammenarbeit in Europa.

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